anhäuft und dort der Verhornung anheimiällt, während d e r b a s a l e Te i l u n g e f ä h r bi s z u r
Z e l l h ä l f t e f a s t p l a s m a l e e r e r s c h e i n t und nur stellenweise von schmalen Balken
und Fäden durchzogen wird. Übrigens ist diese Eigenschaft der Hornschicht nicht überall gleichmäßig
scharf ausgeprägt. Vielmehr bietet ein Hautschnitt in dieser Beziehung eine große Mannigfaltigkeit
dar, indem stellenweise die Trennung in die beiden Bezirke noch ganz am Anfänge steht,
in der nächsten Nachbarschaft schon ein Auftreten von plasmafreien Lücken zu verzeichnen ist, an
anderen Stellen wieder die basale Zone ganz ungefärbt und plasmaleer erscheint. Aus der folgenden
Darstellung S c h u b e r g s (1895) geht hervor, daß auch ihm diese Beschaffenheit des Stratum
corneum bei Hyla aufgefallen ist. „Daß ich eine Cuticula, wie man sie bei Amphibien öfters zu finden
glaubte, nicht wahrgenommen habe, möchte ich mehr beiläufig bemerken . . . “ „Die äußerste Zellenlage,
welche an ihrer äußeren Oberfläche einen verdickten Saum -ÄCuticularsaum“ -¡¡¡besitzt, ist die
einzige v orhornte' Schicht, unter ihr befinden sich 3—4 Lagen unverhornter Zellen, die sich-von
ersteren durch meist stärkere Färbbarkeit ihres Protoplasmas unterscheiden.“ Aus der beigefügten
Abbildung S q h u b e r g s ist zu entnehmen, daß der sogenannte „Cuticularsaum“ dem oben beschriebenen
äußeren Teil der Hornschicht entspricht, während der basale auch hier durch seine
besonders blasse Färbung auffällt. Eins scheint aber S c h u b e r g entgangen zu sein, nämlich der
Umstand, daß die untere Grenze seines „Cuticularsaumes“ keinesfalls glatt verläuft, sondern stark
gezackte, unregelmäßige Umrisse aufweist, wobei aus der Art des Zusammenhanges mit dem unteren
Zellteil sich die oben beschriebene Entstehungsweise des Saumes ergibt (Taf. VI, Phot. 8).
Der Außenrand der Homsehicht ist z. T. gJatt,:Z. T. läßt er gezackte Umrisse erkennen (Fig. 28).
Eine genauere Betrachtung zeigt aber, daß d i e Z a c k e n u n d S ä u l c h h n k e i n e b e s o n d e r e n
B i l d u n g e n d a r s t e 11 e n , - | o n d e r n n u r d i e S t e l l e n m a r k i e r e n , wo f r ü h e r
I n t e r z e l l u l a r b r ü c k e n d u r c h z o g e n . In bezug auf diese Brücken si|§ |; iä c h u b e f g :
„Alle Stellen stehen durch feine Interzellularbrücken miteinander in Verbindung, auch zwischen der
äußersten und der nächstunteren Schicht konnte ich vor der Häutung die darauf w H zurückzuführende
Strichelung selbst dann noch wahrnehmen, wenn an anderen Körperstellen die erstem
sich bereits abzulösen begonnen h a tte .“
Zum Schluß sei noch darauf hingewiesen, daß bei Hyla wie bei allen anderen Anuren die fläschen-
förmigen Zellen der Epidermis in nähere Beziehung zur Hornschicht stehen, indem ihre Mündungsstellen
immittelbar unterhalb dieser zu liegen kommen.
D i e D r ü s e n d e r B a u c h h a u t .
Die Untersuchung, ob auch der obere Teil des Ausführungsganges bei den Drüsen der Bauchhaut
in einen „Schließapparat“ umgebildet ist, durfte nicht unterlassen werden. Es zeigte sich, daß die
Drüsen der Bauchhaut sowohl in dieser wie auch in anderer Beziehung von denen der Rückenhaut
sta rk abweichen. Auf den Unterschied in den Drüsenzahlen wurde schon früher eingegangen. Es
bleibt nur übrig, auf anatomische Besonderheiten, insofern sie bestehen, und auf die abweichenden
Größenverhältnisse hinzuweisen. Doch ist es angebracht, die Veränderungen, die im Vergleich zu
den Rüekenhautdrüsen auftreten, nicht isoliert zu betrachten, da sie als solche wohl nur im Einklang
mit den abweichenden anatomischen Verhältnissen in der Bauchhaut entstehen konnten. So läßt sich
zunächst ein beträchtlicher Unterschied zwischen dorsaler und ventraler Epidermis feststellen. Abgesehen
von den lokalen zu warzenförmigen Bildungen führenden Verdickungen, ist sie in ihrem
gesamten Verlauf bedeutend dicker, bis zu doppelt so dick, als die der Rückenhaut (vergl.
Textfig. 16 und 17). Diese Erscheinung ist meist auf eine größere Schichtenzahl in der Bauchhau
t zurückzuführen. Da es sich aber öfters um nur eine einzige überzählige Schicht handelt,
würde dies bei weitem nicht genügen, um diesen erheblichen Unterschied hervorzurufen. Vielmehr
muß noch ein anderer Umstand mitberücksichtigt werden, und zwar die Gestalt der einzelnen
Zellen.
Textfig. 16. Hyla, Rückenhautepidermis. Ho — Hornschicht. Textfig. 17. Hyla, Bauchhautepidermis von
Ok. 4. Via Immer s. Zeichenapp. demselben Tier. Ok. 4. V-ßlmmers. Zeichenapp.
Während die Rückenhautepidermis nur mit Ausnahme der basalen Schicht aus stark
abgeflachten, spindelförmigen Elementen besteht, sind hier die Zellen mit Ausnahme von den
zwei oberflächlichen Schichten ausgesprochen kubisch und polyedrisch. In der Größe übertreffen
sie beträchtlich die Zellen der Rückenhaut, worauf auch die hier bedeutend dickere Hornschicht
zurückzuführen ist. Auch die Lederhaut zeigt einen etwas abweichenden Bau, indem sich eine
Abnahme des Stratum spongiosum feststellen läßt, wodurch das Str. compactum näher an die
Epidermis heraufgerückt erscheint. Melanophoren fehlen ihr gänzlich, obwohl sie in der Bauchhau
t anderer Anuren nicht nur im Corium, sondern sogar in der Epidermis aufzutreten pflegen.
Schon L e y d i g h a t darauf hingewiesen, daß die Epidermis des Laubfrosches überall pigmentlos
zu sein scheint.
Was die Drüsen anbetrifft, so sind alle drei Arten in der Bauchhaut vertreten. Aus Messungen,
die ich für die Schleimdrüsen mehrerer Tiere unternommen habe, geht hervor, daß sie im
Vergleich zu denen des Rückens im Durchschnitt größere Ausmaße, und zwar in der Breitenachse
des Drüsenbeutels aufweisen. Letzteres scheint mit der eben beschriebenen Beschaffenheit der
Lederhaut zusammenzuhängen, da das derbe Str. compactum nur als Hindernis für das weitere
Herunterwachsen der Drüsen angesehen werden muß. Die viel spärlicheren Giftdrüsen der
Bauchhaut erreichen im Durchschnitt nicht die Größe der betreffenden Rückenhautdrüsen. Uber
das Verhalten der Drüsen der dritten Art wurde schon früher berichtet. Folgende Tabellen
sollen Resultate der Messungen an den Drüsen zweier Tiere bringen. Da die Zahlen nur durch
den Vergleich mit den Rückenhautzahlen ihre Bedeutung erhalten, sollen auch diese hier angeführt
werden,