noch nicht ganz sichergestellt; beiden Gattungen sollen die Saftlöcher auf dem 7. Ring fehlen, während
die weitere Verteilung noch unbekannt ist; C a r l fand bei einer Batodesmus-Axi überhaupt keine
Saftlöcher. Eine über das Normale erhöhte Porenzahl haben Eurydesmus (5., 7 ., 9 . 19. Ring) und
Plusioporodesmus (5., 7.-; l». Ring); bei allen anderen Gattungen ist die Porenformel die normale:
5., 7., 9., 10., 12., 13., 15. — vorletzter Ring.
3. K ö r p e r f o r m: Sie hängt, wie gesagt, hauptsächlich von der Ausbildung der Seitenflügel
ab, ob diese Flügel hoch oder tief in den Seiten angesetzt sind, ob ihre Oberseite horizontal, abfallend
oder aufsteigend ist, von ihrer Größe und ihrem Umriß; es gibt Gattungen mit nur ganz unbedeutenden
flachen, runden Beulen seitlich (z. B. Strongylosomides, Mallotodesmus), solche mit mehr
oder weniger kegeligen Seitenflügeln (z.B. Alocodesmus) und solche mit großen, eckigen, vorn wenigstens
eng aneinander schließenden Seitenflügeln (viele Leptodesmus usw.) bis zu Cornalatus, mit
schlanken, aufwärts gerichteten Hörnern. Die extremen Fälle können bei der Charakterisierung der
Gattungen schon verwendet werden, jedoch finden sich in derselben Gattung öfters Arten mit seitlich
parallelrandigen Seitenflügeln neben solchen, bei denen das Vordereck stark abgeschliffen ist, so daß
der ganze Seitenflügel einen mehr dreieckigen Umriß hat, und wir dürfen daher nicht eine jede geringfügige
Differenz in der Ausbildung dieser Seitenflügel als Genuscharakter verwenden. Der Seitenrand
der Seitenflügel ist meistens wulstig verdickt, besonders in der Umgebung des Saftloches, die oft als
eiförmige Beule vom übrigen Rand abgeschnürt ist. Manchmal ist die Randverdickung sehr schmal
und liegt das Saftloch, medial von ihr; z. B. bei Synthodesmus und Tunodesmus.
Meist ist der Körper vorn am breitesten, wenn auch nur ganz unbedeutend breiter als in der
Mitte; bei Phlyzahium ist das 3. Segment schmäler als das 2 . und 4 ., so daß eine Art von Hals zustande
kommt.
Die Dorsalseite der Metazoniten kann gla tt sein oder eine verschiedenartige Skulptur haben:
fein mattiert, gerunzelt, granuliert, mit oder ohne Querreihen größerer Tuberkel, mit groben Tuberkeln
usw. Selbst bei nahe verwandten Arten kommen diesbezüglich große Verschiedenheiten vor und
es läßt sich dieses Merkmal nicht gut als mitbestimmend für das Genus anwenden; wo es erwähnt
wurde, geschah es mehr statistisch, um anzugeben, was bisher bei der Gattung gefunden wurde. Wir
werden aber von einer Gattung, die bisher z. B. nur granulierte Metazoniten hat, eine neue Art mit
glatten Metazoniten nicht abtrennen, wenn sie sonst hinein paßt.
4. K e g e l o d e r D o r n e n am E n d e d e s P r ä f e m u r : Solche finden sich bei Stenodesmus,
Rhysodesmus, Pachydesmus, Fontaria, Fontariopsis, Spuren davon auch bei Aneptoporus.
Die genannten Gattungen sind, wenigstens die meisten, nicht näher miteinander verwandt und es ist
daran zu erinnern, daß auch bei einer ganz anderen Familie, den Oxydesmidae, solche Kegel
Vorkommen.
5. T i b i a l p o l s t e r : Sie sind festgestellt bei einem Teil der Gattungen Leptodesmus,
Pseudoleptodesmus und Strongylosomides, bei allen Camptomorpha, Proletus, Eurydesmus, Tricho-
morpha, Cordüleronomus, Cyclorhdbdus, Ancholeptodesmus, Tunodesmus.
Sie fehlen bei Catharodesmus, Cornalatus, Priodesmus, Batodesmus, Leptherpum, Mallotodesmus,
Trienchodesmus, Synthodesmus, Alocodesmus, Chonaphe, Levizonus, Rhysodesmus, Pachydesmus,
Biporodesmus, Monenchodesmus, Melaphe, und einem Teil von Leptodesmus, Pseudoleptodesmus und
Strongylosomides. Keine Angaben über ihr Vorkommen liegen vor von: Stenodesmus, Aneptoporus,
Phlyzakium, Fontaria, Fontariopsis, Pachydesmus, Ricodesmus, Isaphe, Plusioporodesmus, Eurymerodesmus,
Devillea, AsphaUdesmus; man kann also vermuten, daß sie auch bei den meisten dieser zuletzt
genannten Gattungen fehlen.
Wie man sieht, finden sich die Tibialpolster einerseits bei Gattungen, die nicht näher miteinander
verwandt sind, andrerseits verhalten sich ganz nahe verwandte Gattungen verschieden in dieser
Beziehung. Ja , es können selbst von den Arten einer und derselben Gattung die einen Tarsalpolster
haben, die anderen nicht. Der Besitz von Tarsalpolstern beruht offenbar auf einem Faktor, der schon
der Stammform aller Leptodesmiden zu eigen war und das Auftreten von Tarsalpolstern bei einem
Teil der Arten einer Gattung muß gar nicht ein Zeichen dafür sein, daß diese Arten enger miteinander
verwandt sind als mit den Arten ohne Tarsalpolster. Jedenfalls dürften wir die Arten nur nach diesem
Merkmal nicht etwa zu Subgenera zusammenfassen.
6. G o n o p o d e n : Sie sind jedenfalls die zur Systematik der Gattungen wichtigsten Organe,
bereiten aber zugleich einer vergleichenden Betrachtung die größten Schwierigkeiten. Die Hüften sind
meist kurz und breit, gedrungen, bei Cordüleronomus jedoch sind sie recht langgestreckt. Medial
hängen beide Hüften stets zusammen und zwar in recht verschiedener Weise. Es kommt vor, daß
beide Hüften auf einer kurzen Strecke unmittelbar miteinander verkitte t sind, z. B. bei Alocodesmus
nitidus, Cordüleronomus pulvillatus u. a .; daß beide Hüften auf einer längeren Strecke fest verwachsen,
kommt meines Wissens niemals vor. Oder beide Hüften sind durch einen ziemlich breiten Zwischenraum
voneinander getrennt, welcher Zwischenraum von einem queren Sklerit eingenommen wird, mit
dem die Hüften membranös verbunden sind; so ist es bei Chonaphe armata. Zwischen diesen beiden
Extremen gibt es nun alle möglichen Stufen. Sehr häufig ist es so, daß die Hüften durch eine schmale
Zunge getrennt sind, mit der sie verwachsen; wir werden in dieser Zunge wohl die miteinander verwachsenen
medialen Enden der Innenarme der Tracheentaschen, oder mit Verhoeff besser gesagt
Stützen, zu sehen haben. Nächst Chonaphe ist dieses mediane Verbindungsstück am größten bei
Leptocircus und Melaphe, als weitere Beispiele von Arten, bei denen es gut sichtbar ist, nenne ich
Proletus foetidus, Leptodesmus ribauti und papillosus (Fig. 1), Priodesmus papillosus. Das dem Körper-
innern zugewandte Ende der Hüfte verwächst bekanntlich mit der Stütze, doch bleibt die Grenze
zwischen beiden noch sichtbar. Weniger leicht ist es, die Fortsetzung in die Innenarme zu sehen und
die Ränder der übereinander liegenden, zum Teil undurchsichtigen Komponenten zu erkennen.
Leider ist das Studium dieser Teile erst bei sehr wenigen Arten versucht worden. Die Beborstung der
Hüfte ist meist eine sehr spärliche; manchmal ist sie ganz unbeborstet, manchmal findet sich eine
Borstengruppe am medialen Inneneck, oft 2 lange Borsten am vorderen Endrand. Die Hüfte ist am
Ende entweder quer zur Längsachse abgegrenzt oder sie ragt lateral mehr oder weniger weit vor, so daß
das Femur dann, von der Seite gesehen, verdeckt ist, letzteres z. B. bei Pseudoleptodesmus. Das Hüft-
hörnchen ist stets gut ausgebildet, bei Leptodesmus uniconus ist es eigentümlicherweise gegabelt. Bei
Proletus findet sich eine spitzzackige Vorragung medial. Bei einer Anzahl von Gattungen h a t der
Vorderrand lateral vom Hüfthörnchen einen schräg lateral gerichteten schlanken Vorsprung, den ich
H ü f t s t a b nenne. E r findet sich bei Subgen. Leptodesmus, Subgen. Brachyurodesmus und bei den
Gattungen Camptomorpha, Strongylosomides, Chondrodesmus, Trichomorpha, Cornalatus, Eurydesmus
und Ancholeptodesmus. Über sein Vorkommen oder Fehlen ist nichts bekannt bei den Gattungen:
Stenodesmus, Synthodesmus, Aneptoporus, Fontariopsis, AsphaUdesmus. Den anderen nicht genannten
Gattungen fehlt er.
Das Telopodit zeigt bezüglich mehrerer Eigenschaften verschiedene Stufen einer fortschreitenden
Entwicklung; jedoch sind die verschiedenen Reihen unabhängig voneinander. Es handelt sich