so prinzipielle, daß man die Arten der genannten 3 Gattungen nicht in einer Gattung vereinigen
könnte. In der Ühersichtstahelle nach der Gestalt der Gonopoden gibt V e r h o e f f1) an, daß
MyaUosoma von Rhopalowales und Leucotessara dadurch unterschieden sei, daß „Solänoment“
(Tibialfortsatz) und „Tibiotarsus“ (Tarsus) in der basalen Hälfte verwachsen sind, während sie bei
Rhopalowales und Leucotessara getrennt bleiben oder höchstens im basalen Viertel verwachsen; solche
graduelle Unterschiede sind schon bös als Hauptunterscheidungsmerkmale; dazu kommt, daß eine
„Verwachsung“ dieser Teile der Länge nach wohl kaum anzunehmen ist; nach der Abbildung (die
Art selbst kenne ich nicht) fasse ich die Gonopoden von MyaUosoma so auf, daß der Tarsus ziemlich
nahe dem Ende des Telopodits angesetzt ist und der Tibialfortsatz kurz ist; bei Rhopalowales und
Leucotessara ist die Tibia kürzer, der Tarsus daher tiefer angesetzt und der Tibialfortsatz länger. Es
sind also keine tiefer gehenden Unterschiede zwischen den Gonopoden von MyaUosoma einerseits
und Rhopalowales - f Leucotessara andererseits vorhanden. Die letztgenannten 2 Gattungen: unterscheiden
sich nach der schon genannten Tabelle nur durch die Zahl der Seitenäste der Gonopodentibia,
2 bei Leucotessara, 1 bei Rhopalowales. Nun, wer die große Variabilität solcher nebensächlicher Teile,
wie Seitendornen usw., in der Eamiüe der Strongylosomidae kennt, wird diesen Merkmalen kaum mehr
als spezifischen Wert beimessen. In der 2„ auf die Rumpfmerkmale basierten Tabelle unterscheidet
V e r h o e f f die Gattungen MyaUosoma und Rhopalowales nur durch den Besitz oder Nichtbesitz
von 2 Kegeln zwischen den Hüften des 10. Beinpaars, ein vortreffliches spezifisches Merkmal, aber
gewiß nicht mehr. Wie variabel ist doch das Vorkommen von solchen Kegeln auf den Stemiten von
ganz nahe verwandten Arten. Noch einmal, welchen Wert f l die Erkenntnis des phylogenetischen
Zusammenhanges dieser 3 Formen soll es haben, sie auf 3 Gattungen zu verteilen oder welchen
praktischen. Zweck, etwa leichtere Möglichkeit, die Arten wieder zu erkennen, verfolgt diese
Verteilung?
Ich definiere die aus der Zusammenziehung der 3 V e r h o e f f sehen Gattungen Leucotessara,
Rhopalowales und MyaUosoma entstehende G a t t u n g L e u c o t e s s a r a folgendermaßen.
20 Rumpfringe. Porenverteilung normal, auf den Ringen 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Meta-
zoniten mit schmalen, mehr oder weniger abgerundeten Seitenwülsten, die dorsal durch eine Furche
scharf begrenzt sind. Querfurche vorhanden. Seitenleisten des 2. Segments tiefer ventral hegend
als die folgenden. Femur des H Beinpaars des <J mit Fortsatz auf der Unterseite. Stermt 5 des S
mit Fortsatz. Gonopoden; Femur kurz, deutlich gegen die Tibia abgesetzt, die Grenze beider quer
oder schräg. Tibia kurz mit 1 oder 2 Nebenästen. Tibialfortsatz sehr breit, die Samenrinne macht
mancVimal vor ihrer Ausmündung eine „Nebenschleife“ in einen der Endzacken, manchmal aber nur
eine runde Biegung ohne E in tritt in einen Zacken. Tarsus groß und breit.
Ü b e r s i c h t ü b e r d i e A r t e n d e r G a t t u n g L e u c o t e s s a r a .
1. Die Samenrinne macht vor der Mündung keine „Nebenschleife“ in einen der Endzacken . . . ...................................... 2
— Die Samenrinne macht vor ihrer Mündung eine „Nebenschleife“ incida Verh
2. Gonopodentibia mit 2 langen, schlanken Nebenästen ..................................................................... ■ ■ ' — noy ;
— Gonopodentibia mit 1 mittelgroßen Nebenast .................................. • • | ‘ f Tarsus fast in
8. Grenze zwischen Gonopodentibia und Femur sehr schräg, T.b.a mit emem mcht gegabelten Nebenast, der Tarsus t e t m
d e r Mitte des Telonodit angesetzt. Z w i s c h e n d e n Beinen des 1 0 . Paares keine F o r t s a t z e .................H H U B RÜHh H
Grenze zwischen Gonopodenlemur und Tibia quer. Tibia mit einem gegabelten Nebenast. Tarsus nahe dem Ende des Tel°-
~ PS ^ s e t z t X i f o r t s a t z kurz. Zw is ten den Beinen des 10. Paares zwei verlängerte Zapfen . hamuliger. Verh.
1) V e r h oe ff, Diplopoda in the Australian Museum, 1928. Rec. Austral. Mus. v. 16. p. 90.
Leucotessara michaelseni nov. sp.
(Fig. 220, 221.)
Farbe blaß gelblich braun bis dunkelbraun; bei den dunklen Exemplaren sind Seitenbeulen
und Schwänzchen ein wenig heller, gelblich. ' $ Breite 1,5—1,7 mm.
Kopf vorn zerstreut beborstet. Antennen nicht lang, von mittlerer Dicke, am Ende etwas
keulig verdickt.
Halsschild seitlich breit und symmetrisch abgerundet, schmal gesäumt.
Seitenleiste des 2. Segments weder vorn noch hinten merklich attsgezogen. Die folgenden Segmente
m it schmalen, dicklichen Seitenwülsten, die nach vorn allmählich verstreichen, hinten kurz
vor Erreichen des Hinterrandes abgerundet abbrechen; dorsal sind sie durch eine Furche scharf
begrenzt, ventral ist nur ihre hintere Hälfte schärfer herausgehoben. Sie sind in der Mitte der Seiten
angesetzt und der Rücken daher sehr gerundet. Das Säftloch liegt seitlich im hinteren Teile des
Wulstes. Ringe in der Quemaht relativ wenig eingeSjChnürt, die Quernaht sehr deutlich geperlt.
Querfurche deutlich, die Längsfurchen bei weitem nicht erreichend. Metazoniten glatt und glänzend,
unbeborstet, Prozoniten sehr fein mattiert.
Ein feiner, leistenartiger Pleuralkiel nur auf den Segmenten 2—4; weiterhin auf ein paar Segmenten
noch eine undeutliche, rundliche Auftreibung.
Schwänzchen verschmälert, mit den gewöhnlichen Borsten. Analschuppe abgerundet; Analsegment
ohne Besonderheiten.
<J Sternit 5 mit einer ziemlich breiten, abgestutzten, am Endrande dunkelbraunen Lamelle
zwischen den vorderen Beinen. Die anderen Sternite ohne Fortsätze. Hintere Sternite quadratisch,
beborstet.
Beine kurz, auch die hinteren gar nicht verlängert, nicht dick. Tarsus der vorderen Beine mit
schwacher Sohlenbürste, die weder den Grund noch die Spitze erreicht, sondern nur ca. 2/s der Mitte
einnimmt. Femur des 1. Beinpaars mit kleinem Zäpfchen auf der Mitte der Unterseite (Fig. 220); die
anderen Beine ohne Fortsätze.