palustris palustris
ferus.
ferus.
Sipplingen (Bayern, (Schweden, (Bayern, neol.
N a u m a n n ) P i r a ) rez. Württ. N a um a n n )
größte Länge 191 i m 193 — mm
med. „ 188 188—200 187 188 208—216 „
Breite prox. 45 40—43 46 52 — „
„ dist. 30 26—28 32 32 — „
Die V e rg le ich u n g e rg ib t an n ä h e rn d e Ü b e re in stim m u n g m it n eolithischen Torfschwe inen
B a y e rn s u n d Schwedens (S to ra K a rlsö g ro tte ).
Die einzelnen P ro x im a le n d e n besitz en g rö ß teB re ite n v o n 45 48 mm; sie geh ö ren wohl
säm tlich zum Torfsehwein.
Die d ista le B re ite sc hw an k t b e i 17 S tü ck en m it verw a ch sen e r E p ip h y s e von 27 bis
31,5 m m (im M itte l 29,3 mm), was f ü r Z u g eh ö rig k e it zum zahmen Schwein sp rich t.
E in S tü ck m it n ic h t v e rw a ch sen e r E p ip h y s e v o n 32 mm B re ite d ü r fte zum W ild schwein
zu re ch n en sein, f ü r welches P i r a (Schweden, neolithisch) W e rte v o n | |B $ 7 mm
an g ib t.
U n te r den 9 P e r s e n b e i n r e s t e n ( e a l c a n e u s ) sin d 4 v o llstän d ig e a u s d e r jü n g
e ren S iedlung. B e i zweien d avon is t das W a ch s tum abgeschlossen, sie besitz en eine
L än g e von 76 u n d 78 mm. B e i den beiden a n d e re n is t d ie p ro x im a le E p ip h y s e n ic h t vollkommen
v e rwachsen, diese S tücke sin d 79 u n d 81 mm lan g . Alle v ie r g eh ö ren zum Torf-
schwein. Verg le ich en d e M aß an g ab en sin d in d e r L ite r a tu r sp ä rlich . O t t o g ib t fü r ein
S tü ck a u s schweizer P fa h lb a u te n 71 mm L änge, W i n g e als Maximum f ü r die jü n g e re
S te in z e it D än em a rk s 84 mm an.
S p r u n g b e i n e ( a s t r a g a l u s ) w u rd en in d e r jü n g e re n Sied lu n g 5 ge funden. Ih re
g rö ß te L än g e b e tr ä g t 38— 38,5 (2 X)— 40 (2 X) mm. Diese W e rte liegen in n e rh a lb d e r von
P i r a f ü r n eo lith isch e T orfschwe ine Schwedens angegebenen Grenzen 37— 45 mm.
H e s c h e l e r g ib t f ü r se in n eo lithisches M a te ria l v o n W a uw il 37—44 mm an.
Die ä lte re S ied lu n g lie fe rte noch zwei S tü ck e v o n 36 u n d 41 m m Länge.
Von M i t t e l h a n d - und Mi t t e l f u ß k n o e h e n liegen 26 Be ste vo r, 22 a u s d e r obere
n , 3 a u s d e r u n te re n Schicht. U n te r den M e t a p o d i e n d e r oberen S ch ich t befinden sich
9 D iap h y sen ju n g e r T ie re , 5 P ro x im a l- u n d 4 D ista le n d en v o n e rwachsenen T ie ren u n d
n u r e in v o llstän d ig e s Stück. Dieses le tz te re b e sitz t eine L än g e von 76 mm (Grenzwerte fü r
Me tapodien des schweizer Torfschwe ines n a ch O t t o : 69— 88 mm). Alles Ü b rig e g eh ö rt
zum Wild schw e in u n d is t in diesem K a p ite l b eh an d e lt (S. 10).
Die wenigen ü b r ig gebliebenen P h a la n g e n — ausschließlich e rs te - 9 g eh ö ren v ie lle
ich t a lle zum Wildschwein. E s sin d 3 a u s d e r oberen S ch ich t m it 36—41 u n d 42 mm
g rö ß te r L änge, fe rn e r eine a u s d e r u n te re n S ch ich t m it 35 mm L än g e u n d eine au s d e r
A b raum sch ich t m it 45 mm L änge. Die en tsp re ch en d en W e rte a n u n srem re z en ten wilden
V e rg le ich sstü ck sin d a n d e r V o rd e rg liedm aß e 34 mm, a n d e r H in te rg lie dm a ß e 37 mm.
Wi r b e l . Vom A t l a s sin d au s d e r jü n g e re n Sied lu n g 5 v o llstän d ig e S tücke u n d ein
B ru c h s tü c k v o rh an d en . Von e rs te re n gebe ich folgende Maße.
a b c d e Wildschwein i
Breite d. Flügel •' > 7 4 ca. 74 ca. 73 72 70 85 mm
„ d. vord. Gelenkes 57 55 51 54 53 54 „
„ d. hint. „ 51 49 46 48 46 49 „
Z u r Verg le ich u n g fü g e ich d ie Maße eines a lte n k le in en W ild eb e rs a u s dem Botwild-
p a rk bei S tu ttg a r t (erlegt 1875) hinzu. D a rn a c h sin d d a s S tü ck a, v ie lle ich t au ch noch b,
zum Wild-, die ü b rig en zum Zahmschwein zu rechnen.
Das E rg eb n is u n s re r Ve rg le ich u n g en is t folgendes: Das S ip p lin g e r Z ahmschwein v e r r
ä t d u rch se inen hohen T rän en b e in in d ex die Z u g eh ö rig k e it z u r S u s se ro/a-Gruppe. Als
S tam m fo rm kommt n u r das m itte leu ro p ä isch e Wildschwein in F ra g e , a n d a s es sich in der
L än g e d e r Z ah n re ih en u n d in d e r Größe des Skelettes u nm itte lb a r an sch ließ t. Im D u rc h sc
h n itt scheint u n se r M a te ria l etwas g rö ß e r als das B ü t i m e y e r ’sche T orfschwe in
gewesen zu sein, jeden fa lls s in k t es n ic h t zu d e r g e rin g en Größe h e ra b wie dessen extreme
Formen.
Das Schwein w a r das häufigste H a u s tie r d e r Siedler, dessen H a ltu n g d u rch den v o r h
e rrs ch en d en E ich enw a ld b e g ü n s tig t wurde.
N u r etwa !4 d e r gesch la ch te ten T ie re h a tte das voll au sgebildete Gebiß in Gebrauch.
Die Ma rk h ö h le d e r U n te rk ie fe r w u rd e m e ist d u rch E in sch lag en eines län g lich en
Loches, wohl v e rm itte ls t Steinbeiles, geöffnet.
II. Die Pfahlbauten von Unteruhldingen.
D e r W e r t des im e rsten T e il b eh an d e lten T ie rm a te ria le s au s den neu en A u sg rab u n g en
von S i p p l i n g e n b e ru h t e inm a l in d e r sich e ren A lte rsb e stimm u n g . E s sin d Überbleibsel
v o m A u s g a n g der J u n g s t e i n z e i t , o h n e B e i m e n g u n g v o n Me t a l l . E in w e ite re r
Vorzug is t die V o llstän d ig k e it u n d g en au e A u fn ahm e des M a te ria le s. E s w u rd e jed e r, au ch
d e r k le in ste S k e le ttre st aufgehoben u n d so fo rt n a c h se in e r F u n d sch ic h t bezeichnet u n d in v
e n ta ris ie rt.
Demgegenübe r leid en die A u f Sammlungen au s den ü b r i g e n P f a h l b a u t e n d a r u
n te r, d aß sie m eh r g e legentlich, b e i n ied e rem W a s se rsta n d , v o n versch ied en en Perso n en
vorgenommen w u rd en u n d von e in e r V o llstän d ig k e it kein e Rede se in k a n n . Zudem w urde
d a s M a te ria l v ie lfa ch v e r ä u ß e r t u n d g e lan g te in die verschied en sten Hände.
Die e in h e itlich ste S am m lu n g is t die v o n U n t e r u h l d i n g e n , welche von dem v e r stä
n d n isv o llen B ü rg e rm e is te r S u l g e r d u rc h eigene A u sg rab u n g en zusamm en g eb ra ch t
w u rd e u n d in U n te ru h ld in g e n au fb ew a h rt wird . E in ig e Glanzstücke befinden sich fre ilich
in a n d e ren H än d en , so an seh n lich e U rh o rn z a p fen im R o sg a rtenm u seum zu Konstanz.
A u s d e r beigegebenen Skizze g e h t die L ag e d e r U n te ru h ld in g e r P fa h lb a u te n h e rv o r.
E s is t eine u nm itte lb a r beim H a fe n des Orte s gelegene g rö ß e re ste in z e itlich e Sied lu n g v o r h
an d en u n d eine dieser se ew ä rts v o rg e lag e rte bronzezeitliche, äh n lich , wie es f ü r Bodman
z u trifft. Das im folgenden u n te rsu c h te K n o ch enm a te ria l, insbe sondre d a s d e r S u l g e r sehen
S ammlung, stam m t jedoch aussch ließ lich au s e in e r zweiten, ob e rh a lb d e r e rs te n am
„H ö rn le “ gelegenen ste in z e itlich en Sied lu n g (s. d. Skizze v o n S c h u m a c h e r u n d dessen
Be schreibung, S ch riften n a chw e is N r. 38).
Folgende T ie ra rte n sin d v o n m ir fe stgestellt:
A. W i l d e T i e r e : B ä r, B ib e r, U r , H irsch , Reh, Wildschwein, W ild p fe rd , g ro ß e r
Brachvogel.
B. H a u s t i e r e : H u n d (To rfh u n d u n d g ro ß e r Wolfshund, v ie lle ich t Canis f. lei-
n e r i S t u d e r ) , R in d , Sch a f u n d Ziege, T o rf sch wein.