Femoralfortsatz und Tibiotarsus gleich groß, beide sind fest miteinander verkittet, wenn auch die
Grenzen noch deutlich sind. Am Beginn des Femoralfortsatzes medial mehrere Zacken, lateral vor dem
Ende ein schlanker, quer abstehender Seitenast. Tibiotarsus breit plattig mit kurzem, geradem,
schlankem Samenrinnenast.
S a n t a Cr u z , P r o v i n z R i o G r a n d e d o S u l . ( S t i e g e l m a y e r coll. 1897,
Wiener Mus.)
Leptodesmus (Leptodesmus) broelemanni nov. sp.
(Fig. 23—27.)
Einfarbig, dunkel rotbraun, Antennen und Beine etwas lichter.
cJ Breite der Metazoniten 4,3 mm, der Prozoniten 3 mm.
Kopf glatt, Clypeus sehr zerstreut beborstet, Scheitelfurche bis zwischen die Antennen reichend.
Antennen von mittlerer Länge und Dicke.
Halsschild so breit wie das folgende Segment, Hinterrand in der Mitte sehr seicht eingebuchtet,
seitlich gerade, im Winkel mit dem bogigen Vorder-Seitenrand zusammenstoßend, die Seiten also
nicht symmetrisch elliptisch.
Seitenflügel gut entwickelt, wenn auch nicht breit, ober der Mitte der Seiten angesetzt, ihre
Oberseite der mäßigen Wölbung des Rückens folgend (Fig. 24, 7. Segment $ ): sie sind ringsum wulstig
gesäumt, seitlich etwas dicker als vorn und hinten; vom 5. Segment an ist die Umgebung des Saftloches
zu einer großen Beule verdickt, die vorn vom Rande abgesetzt ist und hinten das Hintereck bildet; das
Saftloch liegt fast lateral, sehr schräg nach außen und oben. Hinterrand der Seitenflügel ganz glatt,
auf den porentragenden Segmenten bis zum 13. etwas konvex und vor dem Hintereck der Porenbeule
etwas nach vorn biegend (Fig. 23, 10. und 11. Segment). Seitenflügel 2—4 mit ungefähr rechtwinkligen,
im Winkel abgerundeten Ecken; in der Vorderecke des 2. ein winziges Zähnchen. Vom 16.
an überragt das Hintereck den Hinterrand, auf dem 17. und 18. Ring bildet es einen großen, sehr
spitzen, langen, dreieckigen Zacken. 19. Ring mit etwas stumpferen Zacken, nicht stark verkürzt, so
daß die Zacken des 18. kaum bis zur Mitte des 19. Ringes reichen. Oberseite matt, ohne Skulptur.
Pleuralkiel schmal, bis zum 9. Ring sichtbar.
Analschuppe dreieckig, die kurze, dornartig verlängerte Spitze aufwärts gebogen; die sehr
kleinen Borstenwarzen von der Spitze abgerückt.
Sternit 4 mit 2 spitzen, etwas divergierenden Kegeln; Sternit 5 mit 2 langen, schlanken, stark
nach außen divergierenden Kegeln zwischen den vorderen Beinen (Fig. 25); zwischen den hinteren
Beinen keine Fortsätze. Sternit 6 mit 2 niedrigen, beborsteten Höckern zwischen den vorderen
Beinen, zwischen den hinteren Beinen nur einige Borsten; hintere Sternite mit seichtem, unbeborstetem
Quereindruck, die übrige Fläche zerstreut kurz beborstet. Sternit 15—17 mit einem schlanken, spitzen
Kegel neben jeder Hüfte des hinteren Beinpaars.
Beine schlank, alle Glieder der vorderen Paare ventral dicht und kräftig beborstet, Tibia und
Tarsus auch dorsal; hintere Beine ventral spärlicher beborstet, Tarsus ringsum reichlich. Tarsus ein
wenig länger als die Tibia. Keine Präfemurschwiele und kein Tibialpolster.
Gonopodenöffnung rundlich queroval; nach hinten zwischen den Hüften des 8 . Beinpaares
vorgewölbt.
Gonopoden (Fig. 26, 27): Hüfte lateral weiter vorragend als medial, jedoch das Femur nur halb
verdeckend; der Hüftstab h a t die Gestalt eines dicken, stumpfen Zapfens, daneben ein Paar lange
Borsten. Femoralfortsatz und Tibiotarsus groß und breit, an der Basis nicht weit voneinander entfernt.
Femoralfortsatz zweiarmig, die vordere Kante vor der Gabelung gezähnelt. Der Tibiotarsus
hat nahe seiner Basis einen großen, nach vorn gerichteten Zacken. Der Samenrinnenast ist ein kurzer
spitzer Zipfel mit breiter Basis.
S o l e d a d , B r a s i l i e n . (Brasilien-Expedition coll. 1903, Wiener Mus.)
2. Subgen. Desmoleptus.
Ü b e r s i c h t ü b e r d i e A r t e n :
1. Vordere Sternite ganz ohne Kegel, Höcker u. dgl. Metazoniten dicht gerunzelt oder granuliert, mit mehr oder weniger
deutlichen Querreihen von Knötchen........................................................... 2
— Sternit V mit 2 oder 4 Höckern. Metazoniten glatt oder seicht lederig runzelig.................................................................... 3
2. Hintere Sternite unbeborstet und ganz ohne Kegel od. dgl. Metazoniten ohne Querfurche. Seitenrand aller Kiele nicht
eingebuchtet. ' Die 3 letzten Beinglieder mit kurzen, dornartigen B o r s te n ...................................................L. centropus Att.
— Sternite zerstreut beborstet, vom 11. an mit 2 Paar spitzer Kegel. Metazoniten mit Querfurche. Seitenrand der porentragenden
Seitenflügel in der Höhe des Saftloches eingekerbt. Borsten der Beine lang und dünn L. gracilicornis Bröl.
3. Sternit V mit 4 dicken, runden Höckern. Metazoniten sehr g l a t t ................................................................L. levis nov. sp.
— Sternit V mit 2 runden Höckern. Metazoniten lederig r u n z e l ig .................................................................................................. 4
4. Körperbreite 7 mm. Das Gelbe der Seitenflügel reicht ein gutes Stück auf den Rücken hinauf, so daß nur ein ziemlich
schmaler, dunkler Medianstreif übrig bleibt. Am Ende der Gonopodentibia neben dem Samenrinnenast eine breite Platte.
(Ein schlanker Seitenast und ein kurzer Zacken des Tibiotarsus wie bei L. 'peruanua) ................... L. silvestrii nov. sp.
— Körperbreite 4,3 mm. Das Gelb der Seitenflügel reicht nur wenig auf den Rücken hinauf, so daß der Rücken breit kastanienbraun
bleibt. Am Ende des Gonopoden-Tibiotarsus neben dem stark hakig eingekrümmten Ende mit der Samenrinne
keine breite Platte . . ................................................................................................................................... L. peruanus nov. sp.