einander in Verbindung stehen. Der Kernsphärit, das Entstehungszentrum und der radialfaserige
Aufbau ist immer gut sichtbar.
Die Kristallgebilde des rostralen Saumes sind viel größer (Taf. I Kg. 6), ihr Kernsphärit läßt
sich oft schwer erkennen. Die radialen Fasern erscheinen grob und dick, meist nicht gerade, sondern
gebogen und eventuell verästelt. Die Oberfläche ist radial gefurcht.
Gut ausgebildetes Sphäritenkreuz ist selten. Der Sphäritencharakter ist negativ. Im allgemeinen
herrschen die Interferenzfarben der II. Farbenordnung vor, jedoch steigt die Farbe in manchen Fällen
bis zum Grünlichblau III. 0.
Diese Gebilde bestehen ausnahmslos aus Calcit.
Cumacea.
Diastylis glabra Z im m e r .
Ein gut ausgebildeter Mosaikpanzer findet sich in den folgenden Körperteilen: Kopf, Carapax,
Hinterleib, Telson, Mandibel, Thorako-, Pleo- und Uropoden. Die beiden Maxillen sind in sehr geringem
Maße mit amorphem Kalk inkrustiert; der Kiemenapparat (Epipodit des ersten Kieferfußes), die
Gelenk- und intersegmentalen Membranen sind Völlig achalicoderm. Wir haben also zum ersten
Male einen Fall vor uns, daß kristallinischer und amorpher Kalk, sowie kalkfreie Stellen in einem
und demselben Tier Vorkommen. Es handelt sich im Sinne der vorgeschlagenen Terminologie um
vorherrschende Morphochalicose, kombiniert m it partieller Amorphochalicose und Achalicodermie.
Das Material des Mosaikpanzers erwies sich chemisch und optisch als Calcit. Die Bauelemente
sind weder Sphärokristalle noch Sphäriten, sondern Einzelkristalle: Sehr winzige, nur mit einer mindestens
215fachen Vergrößerung gut sichtbare unregelmäßig geformte Körnchen und Platten. Alle
sind xenomorph, mannigfaltig gestaltet, mit welligen Umrissen. Manchmal greifen sie nahtartig oder
m it feinen Zähnchen ineinander. Die Größe der Mosaikelemente wechselt zwischen 2—6 p (durchschnittlicher
Durchmesser). Die Gesamtheit der Bauelemente bildet eine feinkörnige, panallotrio-
morphe Struktur (Taf. I I Fig. 5).
Die Bausteine des Mosaikpanzers erscheinen weder nach der Lage der optischen Achse noch nach
den Schwingungsrichtungen einheitlich orientiert. In demselben Gesichtsfeld sehen wir helle (Diagonalstellung),
dunkle (Orthogonalstellung) und halbdunkle (Zwischenstellung) Elemente in buntem Durcheinander
vermengt. Die Interferenzfarben steigen höchstens bis zum Gelb I. 0 ., die meisten Körner
zeigen aber eine niedrigere, weiße oder graue Farbe. Konoskopisch untersucht sieht man keine brauchbaren
Achsenbilder.
Die äußere Oberfläche der Cuticula ist mit einer Mikroskulptur bedeckt, welche aus feinen, ein
Netzwerk bildenden Fünf- und Sechsecken be stehH Diese Polygone sind besonders beim Senken
des Kondensors gut sichtbar. Ih r durchschnittlicher Durchmesser beträgt mit Okularschraubenmikrometer
gemessen 4 3—4 5 y.. Auf die Fläche eines Polygons fallen 15—2 5 Mosaikelemente.
Die doppelbrechende Schicht bildet die mittlere Lage der Cuticula, Unter ihr befindet sich eine
ziemlich dicke Schicht, welchMjeglicher Kalkeinlagerungen entbehrt. Über der doppelbrechenden
Schicht liegt eine sehr dünne Lage, welche die Mikroskulptur trägt, und ebenfalls achalicoderm ist.
Durch S ic h te n , seitlich-schrägen Druck mit der Präpariernadel kann man die mittlere und obere
Schicht von der unteren leicht absprengen. Wenn man die abgesprengten Cuticulastücke mit Salzsäure
behandelt, bleibt nur die oberflächliche CutiCulaschicht mit der Mikroskulptur übrig.
Auf Diastylis glabra gründe ich den Diastylis-Typ, Welchen ich folgendermaßen charakterisiere:
1. A llg em e in e K a lk v e r h ä l tn i s s e : Vorherrschende Morphochalicose mit partieller Amorphochalicose
und Achalicodermie.
2. M o d if ik a tio n d e s C aC 0 3: Calcit.
3. G r ö ß e n o r d n u n g d e r M o sa ik r .lem en te : Mikrokristallinisch.
4 .? |itr u k tu r : Feinkörnig panallotriomorph.
5. K r is t a l lo g r a p h i s e h e F o rm : Xenomorphe Körner (Einzelkristalle).
6. S p e z ie lle A u s b ild u n g : Die mittlere Schicht der Cuticula ist verkalkt.
7. O p tisc ß p i O r ie n tie ru n g : Nicht einheitlich.
Diastylis Rathkei K r ö y e r . .
Durch die gefällige Vermittlung des Herrn Dr. W e r n e r Sie d e n t o p erhielt ich von dem Zoologischen
In stitu t der Kieler Universität einige Exemplare dieser Art. Sie sind insofern sehr bemerkenswert,
als ihre Cuticula sich als völlig achalicoderm erwies. Dieser Umstand ist ein auffallender Unterschied
gegenüber der anderen Art der Gattung (D. glabra). Obwohl, wie wir bei den Conchostraken
gesehen haben, solche große Abweichungen unter den Arten einer Gattung von vornherein nicht
ausgeschlossen sind, bin ich dennoch nicht davon überzeugt, daß wir es in diesem Falle mit einem natürlichen,
primären Zustand zu tu n haben. Eher möchte ich^nnehmen, daß die Exemplare, obwohl sie
in Alkohol auf bewahrt zu meinen Händen gelangten, früher mit irgend einer entkalkenden Fixierungsflüssigkeit
behandelt wurden.
Tanaidacea.
Ta/nais Gamlinii M .-E d w .
Diese Art zeigt vorherrschende Morphochalicose mit partieller Amorphochalicose und Achalicodermie.