Die G lan d u la e mucosae tre te n , wie es scheint, bei u n s e re r A r t im m e r in zwei Büscheln
au f, m it e in e r etwas wechselnden Z ahl von Blindschläuchen. B e i m einen T ie ren von Euboea
u n d I s tr ie n h a tte n d ie m e isten Büschel 4 Zweige, so d aß in sg e sam t 8 S chläuche sich
erg ab en ; in einem F a ll z äh lte ich d e ren 9. W i e g m a n n fan d bei einem T ie r von Akbes
die eine D rü se a u s d re i e in fa ch en fing e rfö rmig en Schläu ch en bestehend; bei d e r än d e rn
w a r d e r eine Sch lau ch ebenfalls ein fa ch , d e r zweite g eg ab e lt u n d d e r d r itte d re ite ilig .
Das T ie r v o n T h . o liv ie ri is t h e ll gelblich bis b rä u n lic h , a u f dem R ücken e in wenig
d u n k le r, N ackenle iste v o rh an d en , Sohle weißlich. Mantel u n d Eingeweidesack sin d m it
sc hw a rz h rau n e n bis ro tb ra u n e n F le ck en bedeckt, die d u rch das Gehäuse durchsche inen.
Von den N ack e n la p p en is t d e r re ch te d re ise itig , 3,2— 3,8 mm lan g , d e r lin k e in zwei H ä lf te
n g e te ilt, die d u rch ein en Zwisch en raum von 5—6 mm g e tre n n t sind.
K i e f e r b ra u n , 1,5 mm b re it, 0,4 mm hoch, flach h a lbmondförmig, m it 20— 25 die
Schneide zähne ln d en Leisten.
R a d u l a ty p isch ; in d e r Näh e des R an d e s t r i t t zuweilen eine zweite Nebenspitze au f,
a b e r die H a u p tsp itz e sp a lte t sich nich t.
G e n i t a l i e n : D e r k r ä ftig e B la sen stie l is t bei den sy risch en E x em p la re n a u ffa llen d
k u rz , n u r etw a 4 mm lan g , gegen 6,5— 10 mm hei denen von I s tr ie n ; e r e rw e ite rt sich am H in te
ren d e zu e in e r g ro ß en u n reg e lm äß ig ovalen B u rsa . W ie bei Th eha sy ria ca lie g t diese
m it ih rem S tie l dem O v isp e rm a to d u k t a n u n d wird n ic h t d u rch ein en A rte rien zw e ig an
d e r N ie ren b a s is a u fg eh än g t.
G e r m a i n (1921, S. 191) p la id ie rt fü r die V e re in ig u n g von T h . o liv ie ri u n d sy riaca
zu e i n e r A rt, u n d sp r ic h t die A n s ic h t au s, d aß au ch T h . ro th i u n d obstructa m it e in bezogen
w e rd en mü ß ten . Ic h finde, d aß schon testazeologische u n d geog rap h isch e Gründe
gegen diese A u ffa s su n g spre ch en ; n a ch dem an a tom isch en B e fu n d e k a n n ich n ic h t umhin,
sie a ls v e r fe h lt zu bezeichnen. T h . ro th i u n te rsch e id e t sich von o liv ie ri, obstructa u n d
sy ria ca d u rc h den Be sitz eines P e n is re tra k to rs , kommt also h ie r f ü r einen Verg le ich n ic h t
in F ra g e . Th . o liv ie ri is t von sy ria ca u n d obstru c ta ohne weiteres ve rsch ied en d u rch die
zwei R in gw ü ls te am P en is, die, wenn au ch zuweilen n ic h t ä u ß e rlic h sic h tb a r, doch in d e r
A n lag e v o rh a n d e n sin d u n d sich beim A u f schneiden d e r P en isscheide n a ch weisen lassen.
E in w e ite re r p rin z ip ie lle r U n te rsch ied lie g t in d e r Be schaffenheit d e r G lan d u la e mucosae,
d ie b e i o liv ie r i a ls z w e i g e tre n n te m eh rfa c h verzwe ig te Büschel a u f tre te n ; obstructa u n d
sy ria ca hab en n u r e i n e n Büschel m it e in e r A nzahl fin g e rfö rmig e r Drüsensch läu ch e , u n d
bei sy ria ca findet sich ü b e rd ie s a n d e r Ba sis d e r G lan d u la mucosa d a s eigentümliche m u skulöse
O rg an , d a s W i e g m a n n a ls E x p u lsio n sb la se bezeichnet.
T h eba bicincta B e n o i t . T a f. 5, f. 39 a, b.
Im A n sch lu ß a n T heba o liv ie ri b espreche ich eine ih r n ah e steh en d e Schnecke von
T ro p e a in K a la b rie n , v o n d e r m ir H e r r F . S e t t e p a s s i in V ia reg g io 3 lebende E x em p la re
m it dem M a n u sk rip tn am en H e lix bicincta v a r . calaberrima M o n t e r o s a t o zuschickte.
L e id e r w a r n u r eins d avon geschlechtsreif. Die Gehäuse en tsp re ch en g en au d e r Abbildung
u n d Be sch re ib u n g , die K o b e i t (Ik. I I , 5, 742) v o n H e lix o liv ie ri v a r . m a jo r P a u l , gibt;
se ine E x em p la re stam m ten v o n dem n u r etw a 20 km von T ro p e a en tfe rn te n Pizzo.
T i e r gan z weiß, au ch Ko p f, Rü ck en u n d Sohle; ich k a n n k e in e N a ckenle iste u n te r scheiden.
Au ch M a n te lw u lst u n d Mantel sin d weiß, d e r le tz te re m it leichtem ro stro tem
Anflug am v o rd e re n E nde. Von den N a ck en lap p en lä u f t d e r re ch te n a ch u n te n sp itz zu;
am oberen E n d e is t e r n a ch dem Atemloch h in au sg eb re ite t. Die b e iden lin k en sin d d u rch
einen Zwischenraum von 3,5 mm g e tren n t.
G e n i t a l i e n : Die Geschlechtsöffnung is t a u ffa lle n d we it (4 mm) h in te r dem re ch ten
Ommatophor gelegen. D e r k rä ftig e B la sen s tie l is t 10 mm la n g u n d tr ä g t eine a n n
ä h e rn d dreie ck ig e B u rsa . A p p en d icu la v o rn ziemlich dick, na ch h in te n sich a llm äh lich
v e rjü n g en d . Die G lan d u la e mucosae sin d a n d e r Ba sis des B la sen stie ls an g e h e fte t und
bestehen au s 4 Büscheln von 2, 3, 3 u n d 6 sp inde lförmigen ein fa ch en S chläuchen, d ie ohne
S tie l a n d e r V a g in a sitzen. A n den 7 mm lan g en dicken zy lin d risch en P e n is sc h lie ß t sich
d e r 12 mm lan g e k rä ftig e spind e lfö rm ig e E p ip h a llu s an , d e r e in 6 mm lan g e s Flagel-
lum trä g t.
Wegen des e in fa rb ig en Mantels u n d d e r gan z abweichenden G lan d u la e mucosae tra g e
ich Bedenken, diese Schnecke m it Theba o liv ie ri zu v e re in ig en u n d b e tra c h te sie, a lle r din
g s m it V o rb eh a lt, a ls besondere A r t. E s is t n ic h t möglich, sich na ch einem einzelnen
E x em p la r ein sicheres U rte il zu bilden; ich h a tte ab e r schon beim Anblick d e r Gehäuse
den E in d ru c k , d aß diese F o rm ziemlich s ta rk von T h . o liv ie ri abweicht.
D e r Name H e lix bicincta is t schon m eh rfa c h v ergeben; a ls E rs a tz k ö n n te Hel. rizzae
( A r a d a s ) P h i l i p p i , 1844 in F ra g e kommen.
T h eba gregaria (Zi egl . ) R s s m . T a f. 15, f. 120.
Diese F o rm w u rd e b ish e r wohl ziemlich a llgemein als V a r ie tä t von T h . o liv ie ri, oder
doch a ls eine dieser se h r nahe steh en d e A r t angesehen; ich w a r deshalb ü b e rra sch t, als die
U n te rsu ch u n g eines v o n H e r rn D r. K . L. P f e i f f e r bei R e almonte, westl. von P o rto Empe-
docle in Sizilien g esammelten T ie re s re c h t e rhebliche an atomische U n te rsch ied e zwischen
beiden e rgab. T h . gregaria weicht von o liv ie ri ab d u rch d a s F eh len d e r A p p en d icu la u n d
d e r Glan d u la e mucosae, g e h ö rt also einem gan z a n d e ren T y p u s an , u n d wenn sich noch
w e ite re äh n lich e F o rm e n finden, w ü rd e es kon v en ie ren , sie a ls besondere G ru p p e abzusond
ern . Vorläufig sta n d m ir n u r e in einziges geschlechtsreifes T ie r z u r V e rfü g u n g ; m eh re re
a n d e re E x em p la re , von den F u n d o rte n Segesta u n d S. M a ria d i Gesu bei P a le rm o , nach den
Gehäusen offenbar zu d e r gleichen A r t gehörig, h a tte n noch ganz ju g en d lich e Genitalien,
u n d n u r eins von T ro p e a w a r so w e it en tw ick e lt,d aß es die an atomische Ü b e re in stim m u n g
m it dem von Re a lmo n te zweifelsfrei e rk en n en ließ. Im Ä u ß e rn is t d a s T ie r d u rch den lebh
a f t gefleckten Mantel dem von T h . o liv ie ri se h r äh n lich . D a n u r e i n voll entwickeltes
E x em p la r z u r V e rfü g u n g sta n d , v e röffentliche ich den B e fu n d zu n ä ch st m it V o rb eh a lt,
u n d ohne d a ra u s Konsequenzen fü r die S y stem a tik zu ziehen.
T h eb a dofleini P . H e s s e . T a f. 5, f. 41 a, b.
A n a t o m i e : P. H e s s e (1928, S. 23, T a f. 2,f. 13 a, b).
Meine frü h e re Be schreibung, die n u r d a s Gehäuse u n d den G e n ita la p p a ra t b e trifft,
k a n n ich d u rch einige B eme rk u n g en ü b e r die Mundte ile ergänzen.
K i e f e r gelblich h o rn fa rb en , hufeisen fö rmig , m it eng steh en d en z a rte n R ip p ch en
besetzt. B re ite 0,9, Höhe 0,27 mm.
R a d u l a : Mittel- u n d Seiten z äh n e ty p isch ; a u f den R a n d fe ld e rn findet k e in e S p a ltu
n g s ta tt. Ich z ählte 143 Q u erre ihen, 36 Zähne in d e r H a lb re ih e .
T h eba consona (Zi egl . ) R s s m .
A n a t o m i e : D e g n e r (1927, S. 58, Abb. 7, 8).
Ic h k en n e die A r t n ic h t au s e igener Ansch au u n g .