D e r W irb e l r ü h r t von einem m itte lg ro ß en H u n d e h e r, einem g ro ß en T o rfh u n d e bzw. ein e r
Üb e rg an g sfo rm zum Aschenhund (inte rmedius).
Im ganz en sin d 13 m eh r oder weniger g u t e rh a lte n e Hund e sch äd e l von N u ß d o rf v o r h
anden, d avon zwei am F rie d ric h sh a fe n e r, d e r R e st am S tu ttg a r te r Museum. Das A lte r ist
so v e rte ilt: 3 T ie re w a ren 4 J a h r e u n d ä lte r (eines 7— lO jäh rig ), 2 w a ren etw a 3/4 jäh rig , die
ü brigen sta n d en im 2.—4. L eb en sjah r. Von den Schädeln d e r S tu ttg a r te r S am m lu n g sind
—^ abgesehen von den me ist fehlenden Z äh n en — 3 v o llstän d ig (Tab. S. 75). Zwei davon
welche g leichzeitig die E x trem e in d e r B a sa llän g e (131 u n d 150 mm) v o rste llen , sin d in
den A b bildungen 27 u n d 28 T a fe l V I I im P ro fil d a rg e ste llt. Das k le in e re E x em p la r m it
s tä rk e r eingesenktem P ro fil is t ein ty p isch e r V e r tre te r d e r k le in en Rob en h au se r F o rm ,
wie sie R ü t i m e y e r so treffend b e sch re ib t u n d abbildet. D e r g rö ß e re Schädel s te h t den
g rö ß e re n E x em p la ren S t u d e r s vom Bielersee (L a ttrig e n , Lüscherz, Sutz) n äh e r. Be i
einem 4. S tü ck von N u ß d o rf feh lt d e r Gesichtsschädel teilweise (Tab. S. 75 N r. 4). Die
ü b rig en sind s tä rk e r besch äd ig t u n d teilweise wohl von den P fa h lb a u e rn des H irn e s
wegen geöffnet worden.
Die Meßergebnisse a n den S tu ttg a r te r S chädeln sin d in d e r T abelle S. 75 zusammengestellt.
Die beiden F rie d ric h sh a fe n e r S tücke g eh ö ren zu r gleichen Größen o rd n u n g . Ich
gebe fü r den g rö ß e re n u n d v o llstän d ig e ren Schädel (Nr. 25) n u r folgende Maße an:
Basallänge 145 mm, Basicranialachse 38,5 mm, Basifazialachse 107 mm, Jochbogenbreite 93 mm.
Ic h ste lle im folgenden einige wich tig e Maße u n s re r N u ß d o rfe r H u n d e denen von
T o rfh u n d en a u s n eo lithischen P fa h lb a u te n d e r Mittelschweiz gegenüber.
Nußdorf R ü t im e y e r
Hof
b. Stein a. 1
Basallänge 131—150 mm 130—150 148
Länge d. harten Gaumens 75—85 „ 80—85 83
Größte Breite zwischen Jochbögen 85—93 „ 92—97 97
„ „ a. Alveolarrand d. Oberk. 49—55 „ 51—59 58
„ „ a. d. Proc. orb. 41—46 „ 41—47 45
Schädelhöhe 44—50,5 „ 44—49 — ■
Unterkieferlänge vom Winkel aus ca. 114—121 „ 110—120
E s e rg ib t sich a u s dieser Z u sam m en ste llu n g eine vo llstän d ig e Ü b e re in stim m u n g h in sichtlich
d e r Grenzmaße d e r L änge u n d Höhe des Schädels u n s re r Bodensee-Hunde u n d
des schweizerischen M a te ria le s von R ü t i m e y e r . In d e r B re ite sch e in t u n se re P o p u la tio n
je n e r etwas n achzustehen, dies b e ru h t a b e r gewiß n u r a u f zu gerin g em M a te ria l. Ziehen
w ir den S chädel vom P fa h lb a u H o f b. S t e i n a. Rh. ( s .S .95) m it in B e tra c h t, so w ird die
Üb e re in stim m u n g au ch in d e r B re ite v o llständig.
Das Vorkommen d e r Z i e g e is t d u rch ein en säbelförmigen H o rn z ap fen erwiesen, d e r
von einem erwachsenen ä lte re n weiblichen T ie r stam m t. Größe u n d F o rm v e rh ä ltn is s e sind
a u s d e r Taf. X I , Abb. 46 re ch ts u n d d e r T abelle S. 33 (Nr. 14) e rsich tlich . D ie Ra sse is t
au s den weiblichen Z apfen a lle in b e i dem jetzigen S tan d u n sre s Wissens n ic h t zu e r kennen.
Vom T o r f s c h a f (Ovis aries p a lu str is R ü t i m . ) is t ein S chädelstück (In v . N r. 33)
eines ju n g en weiblichen T ie re s v o rh an d en m it Scheitel- u n d S tirn b e in en sowie beiden
zweischneidigen Ho rn z ap fen . Aus dem V e rlau f d e r S tirn -S ch e ite lb e in n ah t (s. T a f. X,