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164 B u c h VI. Kap. 4. §. 24.
Muster einer wohlangelegten Stadt betrachtete; dass er aber auch
Italien oder Griechenland kannte, da Lorbeerbäume und Cypressen
um Alexandrien eben nicht häufig wuchsen; so wie endlich,
dass er mit Hippokrates vertraut war, denn die ganze Auffassung
seines Gegenstandes erinnert lebhaft an das hippokratische Buch
von der Luft , dem Was ser und den Erdgegenden. Besonders
dieser letzte Zug passt sehr gut auf den A r z t Sabinos,
der nach Galenos 0 <ies Metrodoros und des Stratonikos Lehrer
war und, da Stratonikos der Lehrer des Galenos selbst war, im
Anfange des zweiten Jahrhunderts geblüht zu haben scheint. Das
ist der Grund, weshalb ich diesen Sabinos hierher stellte; doch
verhehle ich mir nicht, dass er vielleicht auch ein ganz anderer,
sonst völlig unbekannter Arzt späterer Zeit sein kann.
§. 24.
D i e beiden Quintilier.
Ein in der literarischen wie in der politischen Geschichte seltenes
Beispiel brüderhcher Eintracht bieten uns Sextus Quint
i l i u s Condianus (nach Einigen Gordianus, doch eine Lapidarschrift
bestätigt die andere Schreibart) und Sextus Quint
i l i u s Maximus. Denn wer kann die Identität der beiden
Schriftsteller, die stets zusammen citirt werden, mit den beiden
Staatsmännern gleiches Namens bezweifeln? Von diesen sagt
Dion Kassios oder sein Epitomator Xiphilinos^): „Unter den damals
(unter Commodus, vermuthKch 181) Hingerichteten befanden
sich auch die beiden Quintilier, Condianus und Maximus, Männer,
denen ihre Gelehrsamkeit, ihr Heldenmuth, ihre brüderliche Einigkeit
und ihr Vermögen das höchste Ansehen gaben. Aber eben
diese Vorzüge erregten gegen sie den Verdacht, wenn nicht Em-
]) Galeni opp. ed. Kühn V, pag. 119; XVJI Ä, pay. 107 sq.; X I X , pag.
57, und an mehreren Stellen, die das Register zur genannten Ausgabe nachweist
(die hier genannten Stellen fehlen in jenem Register).
2) Dio Gass. LXXII, cap. 5.
B u c h VL Kap. 4. §. 24. 165
pörer, doch mit der Regierung unzufrieden zu sein. So starben
sie, die so einig gelebt, zugleich, und mit ihnen des Einen Sohn.
Die Geschichte kennt kein ähnliches Beispiel gegenseitiger Bruderliebe.
Dieselbe ging so weit, dass selbst Amtsverwaltungen
sie nicht trennten. Sie besassen grosse Eeichthümer an Capital
und liegenden Gründen, und war der Eine Statthalter, so war der
Andere sein beisitzender Rath." — Dieser Schilderung gemäss
finden wir sie auch unter Antoninus Pius zugleich als die Consuln
des Jahres 151 in den Fasten notirt, später, etwa um 173, zu
Athen als Verwalter der Provinz Griechenland i), dann M'ieder gemeinschaftlich
als Feldherren in Pannonien im Jahre 178 2), und
so endlich zusammen auf dem Schafot.
Als Schriftsteller citirt sie Hierokleö^) mit den Worten: „Bei
den Quint i l iern, den G e o r g i k e r n , fanden wir u. s. w."; noch
kürzer Athenäos^): „die Georgika der beiden Brüder; " ihre
Namen zu nennen schien ihm überflüssig. In den Geoponiken
werden sie einige maP) genannt, um den Meinungen Anderer ein
grösseres Gewicht zu geben, in den Formen: „das billigen auch
die Quintilier," — „ sogar die Quintilier behaupten dasselbe."
Aber die Bruchstücke ihres Werks führen in den Geoponiken die
Ueberschrift ihres Namens bald in der einfachen bald in der Mehrzahl,
und in diesen Bruchstücken sprechen sie von sich selbst
stets in der einfachen Zahl, so dass es scheint, als hätten sie auch
als Schriftsteller nicht unterschieden sein wollen.
Die noch erhaltenen Stellen selbst sind einfach, klar, verständig
und, wie es an einer Stelle heissf»), absichtlich so gehalten,
dass sie auch der Landmann, ohne gelehrte Bildung verstehen
1) Fililo str at. vitae sophistor. I I , cap. 1, pag. 557 sq. edit. Morelli. Die
Zeitbestimmung nach Till emoni, histoire des empereurs.
Dio Gass. LXXI, cap. 31.
3) Hippi air ic or um prooemium pag. 4, nach Needham in prolegom, ad.
geoponic. pag, LXIX edit. Niclas.
4) Athen, pag. 649 Dedit. Casauion.
5) Geoponic, II, cap, 14, sect. 3 et X, cap. 2, sect. 3,
6} Ibidem I, cap, 9.
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