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378 Buch VIIL Kap. 4. §. 56.
abgeschmackt die vielen Besprechungsformeln und dergleichen,
wozu dem Aetios, dem ersten christlichen Schriftsteller über
Medicin, dem wir begegnen, auch das Christenthum dienen musste.
Tetrabiblos I, Logos I, handelt ausschliesslich von den Arzneip
f l a n z e n in alphabetischer Ordnung, doch fast ganz-nach Galenos;
also ohne Beschreibungen; Logos II, Kapitel 196, von den
Merkmalen der Unverfälschtheit und Güte der vegetabilischen
Heilmittel, zum Theil doch nicht ganz nach Dioskorides. Logos
III, Kapitel 24 if. zählen nochmals nach Oribasios die Purgirdie
Brechmi t tel u. s. w., doch nur den Namen nach auf; und
Tetrabiblos IV, Logos I, Kapitel 57 if. die P f l a n z e n g i f t e nebst
den Gegengiften. Eine wirkliche Beschreibung finde ich nur
Tetrab. I, Log. III Kap. 184, bei der Iberis; es ist aber auch nur
ein Auszug aus der früher mitgetheilten metrischen Beschreibung
dieser Pflanze von Damokrates. Viel bietet also Aetios dem
Botaniker nicht, doch darf man auch ihn bei der Deutung der
Pflanzennamen des Alterthums nicht übergehen, und würde ihn
noch öfter mit Vortheil benutzen, wenn die Register bei der Ijoner
wie bei der stephanschen Ausgabe nicht gar zu lückenhaft
wären.
Sehr behutsam muss man sein in Beurtheilung dessen, was
dem Aetios eigenthümlich zu sein scheint, weil er seine Gewährsmänner
oft in der ersten Person sprechen lässt, als spräche
er selbst. Das täuschte unterandern Fabricius einigemal, indem er
den Aetios statt des Galenos nach Syrien reisen Hess und den
L u c i u s {Jevmog)y den Lehrer des Asklepiades Pharmakion, zu
des Aetios Lehrer machte
1) Buch V, 6. — Ein ähnlicher doch verschiedener Auszug aus der
damokratischen Beschreibung der Iberis steht auch in unserm Dioskorides
am Schluss des Kapitels vom Lepidion, II, cap. 205. Dass er untergeschoben
ist, versteht sich von selbst.
2) Aet. ietrahihL serm. / / , cap, 24^ entlehnt aus Galenos vohXII^ pag.
20^ edit. Kühn,
3) Aet. tetrabibL IV, serm, Ill^^cap. 14, pag. 935 edit. Lugdun,, pag. 762
E, edit, Stephan, wird ein Mittel beschrieben, dessen sich Luc ius derLeh-
Buch VIII. Kap. 4. §. 57. 379
§. 57.
A l e x a n d r o s Trallianos.
Von Anthemi o s aus Tralles in Lykien, dem Erbauer der
herrlichen Sophienkirche in Konstantinopel, erzählt Agathias i)
eine Anekdote, und preist dabei die Mutter glücklich, die fünf
solcher Söhne geboren, wie diesen, den grössten Mechaniker und
Mathematiker seiner Zeit, und den als Grammatiker eben so hoch
stehenden Met rodoros, deren Ruf bald bis zum Kaiser Justinianus
drang, und ihn sie nach Konstantinopel zu ziehen veranlasste;
ferner den Ol jmpios, berühmt als Rechtsgelehrter und
die verworrensten Streitfragen zu lösen ungemein geschickt, endlich
den Dioskoros und unsern Alexandros , zwei gleich ausgezeichnete
Aerzte, von denen jener glänzende Beweise seiner Kunst
in seiner Vaterstadt ablegte, dieser, einem ehrenvollen Rufe folgend,
in Rom sich niederliess. Alexandros war also vermuthlich
der jüngste Sohn jener durch Geistesgaben ausgezeichneten Familie,
und seine zwölf Bücher der Therapie, die wir noch
besitzen, wetteifern an Dauerbarkeit und Glanz mit dem herrlichen
Tempel seines ältesten Bruders. Eines Mittels gedenkt er darin 2),
dessen sich schon sein Vater S t ephanos bediente; dieser scheint
also gleichfalls Arzt gewesen, doch schwerlich war er, wie Hecker
vermuthet, jener nestorianische Arzt gleiches Namens, der, als
Kesra Nuschirvan 544 Edessa in Mesopotamien belagerte, von den
hart bedrängten Einwohnern mit einer Gesandtschaft zu dem Körer
bediente. Dasselbe hat aber schon Gahnas vol. X I I I , pag. 509 edit.
Kühn, und häufig schickt er den Mitteln, die er aus der Markellas der Asklepias
Pharmakion mittheilt, die Worte voran: JevyJov xcid-rjyTjtov (des Lehrers
Lucius) oder w ^x^^daro Jsvxlos o xadrjyrjt^g (dessen sich Lucius der
Lehrer bediente).
1) Agathiae Sch olastici de imperio et rebus gestis Justiniani imperatoris
Uber F, pag, U9 edit. Vulcanii Parisiensis 1660, oder cap. 6 der niehuhrsehen
Ausgabe des Agathias.
%) Alexandri Tralliani IV, pag. 30. edit. graeco-latinae.
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