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84 Buch I. Kap. 3. §. 9.
erzählen Plinius ^ und unser Arríanos 2). Aelter als Claudius
kann letzterer folglich nicht sein. Vermuthlich ist er aber auch
nicht jünger als Plinius, der 79 starb. Denn in historischen Nachrichten
stimmen beide meist überein, doch so, dass Plinius sich
noch kürzer zu fassen pflegt als Arrianos, also diesen, nicht umgekehrt
dieser jenen benutzt zu haben scheint. Von der Stadt
Aden, die er Ehdalf-icov iäQaßta nennt, sagt Arrianos^), der Kaiser
hätte sie kurz vor seiner Zeit zerstört. Vincent zeigte,
dass unter diesem Kaiser nicht, wie Dodwell in einer der hudsonschen
Ausgabe beigefügten Dissertation behauptet hatte, Hadrianus
oder gar Verus, sondern allen Umständen nach Claudius zu
verstehen sei. Darum setzte er die Abfassung des Periplus in die
Zeit des Nero, des Nachfolgers jenes Kaisers; warum aber grade
um das zehnte Jahr seiner Regierung, das heisst um 64, dafür
habe ich im ersten Bande seines Werks, welcher die Untersuchung
über des Arrianos Zeitalter , und darin am Schluss jene Bestimmung
enthält, keinen Grund entdecken können. Eben so wenig
sehe ich ein, warum Bredow aus Vincents Untersuchung schliesst,
der Periplus sei zwischen 47 und 54, das heisst gegen das Ende
der Regierung des Claudius geschrieben. Nur so viel scheint sich
zu ergeben, dass die Abfassung wahrscheinlich kurz vor oder
nach dem Regierungswechsel der beiden Kaiser, also um das Jahr
54 fällt. Jede nähere Bestimmung erscheint mir bis jetzt noch
ungerechtfertigt.
Auch ein räsonirendes Verzeichniss der im Periplus erwähnten
Handelsartikel lieferte Vincent im Appendix zum ersten Bande
seines Werks pag. 1—48, und einen dürftigen Auszug daraus
Bredow Seite 788—801; Jenes Verzeichniss war für seine Zeit
schätzbar, doch ist es weder ganz vollständig, noch dem gegen-
1) PI in hist. nat. VI, cap. 22, sect. 2à ; cap. 24, sect. 26.
2) Ar ri ani peripl. mar. Eryihr. pag. 32 edit. Hudson.
3) Ibidem pag. 15.
4) Vincent l. c. pag. 46—57.
5) Br edow a. a. O. Seite 734—738.
B u c h V. Kap. 3. §. 9. 85
wärtigcn Zustande unserer Kenntnisse überall entsprechend. Ich
liefere daher ein neues Verzeichniss, beschränke es jedoch auf die
vegetabilischen Rohstoffe und Fabricate, wobei mir die Werke
vonRoyle illustrations to the botany etc. of the Himalayan mounains),
Ritter (vergleichende Geographie) und Lassen (indische
Alterthumskunde Band I.) vorzüglich zu statten kamen
Die Bedeutung des Periplus auch für Botanik springt daraus jedem
ins Auge. Trefflich hat Vincent gezeigt, wie alle früheren
Nachrichten über Indien auf zwei Quellen zurückfuhren, auf Agatharchides
und auf die Begleiter Alexandros des Grossen; und
wie mit Hippalos eine neue Periode für die Kenntniss Indiens beginnt,
in welcher Arrianos, da sich von Hippalos selbst nichts erhielt,
voransteht.
V e r z e i c h n i s s der vegetabilischen Handelsartikel in
des Ar r ianos Periplus des rothen Meers.
Ulórj, Aloe p. 16, nächst dem Weihrauch der Hauptausfuhrartikel
von Kanä, vermutlich dem heutigen Hisn Ghorab an
der Südküste Arabiens (vergl. Ritters vergl. Geogr. XH, S.
312 if.
Bdélla, bei Dioskorides und Andern, wie noch jetzt, Bdellion
genannt, p. 21, 22, 28. Eine Waare aus Gedrosien und Indien
(vergl. Lassen, indische Alterthumskunde I, S. 290, und
Royle illustrations to the botany etc. of the Himalayan mountains
pag. 176.
'EßtvLVOi seil. Öoytoi, ysQaxcc, cpáXayysg, p. 20. Balken Bretter und
Stangen von Ebenholz; werden von Barygaza, damals dem
Hauptstapelplatz indischer Waaren am heutigen Meerbusen
von Cambay, nach Persien gebracht.
^'Elaior, Oel, p. 4., und zwar an dieser Stelle ohne Zweifel Ol i -
v e n ö l , ward in geringer Menge über Aegypten ausgeführt.
P. 18 kommt es unter den Waaren vor, welche von Barygaza
und Limyrike, also aus Vorderindien nach Arabien gebracht
und gegen Weihrauch ausgetauscht werden. Das, meint Riti