.; I
1
f ' '•:
418 Buch Vm. Kap. 5. §. 61.
ter die auf Iris tuberosa die wahrscheinlichere ist, sehe man
wieder Sprengel zum Dioskorides IV, cap. 85, pag. 613.
KaQv6g)vllov, pag. 240, lin. 22. Die erste kurze Beschreibung
und überhaupt Erwähnung unserer Gewürznelke, da das dem
Pfeffer ähnliche Gewürz, das Plinius XII, cap. 7, sect. 15,
Gariophyllum nennt, etwas ganz anderes zu sein scheint.
Klrjf.iailTLg, pag. 241, lin. 45, und KXrn.iaT;lT;i(; h ega , ibid. lin. 50.
So lesen die Handschriften. Weil aber schon Galenos de
simplic. facult. lib. VII, vol. XII, pag. 31 edit. Kühn beide
Pflanzen unter dem Namen Klematis abhandelt, und sogar in
den meisten Ausgaben des Dioskorides IV, cap. 7, beide unter
demselben Namen unmittelbar beisammen stehen, veränderte
Guinterus auch bei unserm Paulos Klematitis in Klematis.
Allein was wir bei Dioskorides von der zweiten Klematis
lesen, wiederholt sich bei ihm mit geringen Abweichungen
IV, cap. 179 unter dem Namen Klematitis, weshalb es von
Sambucus wie von Sprengel iur untergeschoben erklärt ward,
von jenem ohne Angabe der Gründe, von diesem mit Uebergehung
des Hauptbeweises, den ich hier hinzufüge. Galenos
sagt nämlich a. a. O., wo er zwei Arten der Klematis unterscheidet,
schon Dioskorides gedenke ihrer, dereinen, welche
Klematoides genannt werde, am Ende des Buchs, der andern
zu Anf ang desselben. Paulos weicht also nur darin
ab, dass er beide Arten Klematitis nennt, die vor ihm Galenos
und eben so Oribasios Klematis genannt hatten, während
Dioskorides die erste unter Klematis, die andere unter
Klematitis beschrieb.
Ma^UQag, pag. 246, lin. 38; wird auch pag. 73, lin. 48 in einem
zusammengesetzten Mittel gegen Trübungen der Hornhaut
empfohlen, und in derselben Zusammensetzung gegen dasselbe
Uebel schon von Alexandros Trallianos II, cap. 5, pag. 142,
edit. Guinter., wo aber der Genitiv ßat-iEi^ag steht, die Pflanze
also (.laßSiQa genannt wird. Auch Aetios tetrabibl. III, serm. IV,
cap. 44 ad finem, pag. 614 D in Stephani medic. artis princip.
hat unter seinen Mitteln gegen das Podagra schon folgendes,
Buch VIII. Kap. 5. §. 61. 419
woraus sich ergiebt, dass das Mittel ein kostbares war. „Aliud
mirabile pro divitibus. Mameram aqua macerato, deinde tritam
illinito, et miraberis." Beschrieben hat aber Paulos die
Pflanze zuerst. Ausserdem finde ich unter den Griechen nur
noch bei Nikolaos Myrepsos als Zuthat der Esdra, welche
beinahe ein Universalmittel sein soll, eine halbe Drachme der
f-ia^nQä, und dazu bemerkt Fuchsius in seiner Uebersetzung,
Basil. 1549, fol., pag. 52, mit Bezugnahme auf Paulos, es
schiene diejenige Wurzel zu sein, die zu seiner Zeit in den
Officinen Doronicum genannt würde. Allein eine gemeine
europäische Pflanze würde Aetios Schwerlich nur den Reichen
empfohlen haben. Ueberhaupt scheint das Mittel Wenigen
bekannt geworden zu sein. Unter den Arabern finde ich es
nur bei Ibn Sina II, pag. 200 edit. latin. Plempii unter dem
Namen Mamiran, und ibidem pag. 304 sagt er vom Chelidonium:
„Einige halten diese Pflanze für dieselbe, welche
arabisch Mamiran heisst; Andere behaupten, das kleine Chelidonium
sei Mamiran, das grosse aber Alzarpagawikh." Es
scheint fast, als ob diese Bemerkung auf einer Verwechselung
mit dem ähnlichen Namen Mamitha, Glaucium beruhe, da
man beiden Pflanzen die gleichen Heilkräfte zuschrieb. Aecht
arabisch ist indess weder Mamitha noch Mamiran. In dem
Wörterbuch von Golius fehlen beide; in dem von Freitag finden
sie sich IUI, pag. 145 A, doch nur nach den handschriftlichen
Bemerkungen Reiske's zum Rhazi und Sprengeis
Hist. rei herb. Mamitha erklärte Reiske für ein Präparat'aus
Glaucium, Mamiran, off'enbar nach Ibn Sina, für Chelidonium.
Sprengel, pag. 242, erklärte dagegen das Mamiran und Chaliduniun
des Ibn Sina für Curcuma rotunda, und meinte, erst
die Latino-Barbaren hätten Chelidonium aus dem arabischen
Chaliduniun gemacht. Das wird niemand zugeben, der nur
die mindeste Kenntniss des Arabischen besitzt, und Sprengel
selbst Hess später in seiner Geschichte der Botanik den ganzen
Satz aus. Unwahrscheinlich ist indess nicht, dass Mamiran
wirklich die Curcuma bezeichnete, und dass die Araber,
27*
4
- i
J
- à