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82 Buch V. Kap. 3. §. 9.
the sea of Suez to the coast of Zanguebar. With dissertations.
London 1800. 4.
Der zweite Theil, der 1805 erschien, soll die englische
Uebersetzung enthalten; was noch mehr, weiss ich nicht. Einen
Auszug daraus, leider nicht ohne Zusätze, die vom Original nicht
gehörig unterschieden sind, enthalten
B r e d o w ' s Untersuchungen über einzelne Gegenstände der alten
Geschichte Geographie und Chronologie. Stück II. Altona
1802. 8;
daher das Buch fast unbrauchbar ist. Doch am meisten nach Vincent
hat sich K a r l Ritter um diesen Periplus verdient gemacht,
indem er in seiner vergleichenden Geographie Band XI I , Seite
243 ÍF. dem Arríanos Schritt vor Schritt folgt, und das Zweifelhafte
eriäutert. B. Fabricius citirt diese Eriäuterungen durchgehends.
Von der Person des Seefahrers Arrianos wissen wir nur, was
er selbst unmittelbar oder mittelbar verräth. Unzweifelhaft war er
ein griechischer Kaufmann, der sich zu Alexandrien aufhielt oder
dort geboren war; daher ihn B. Fabricius zum Unterschiede von
dem gleichnamigen spätem Historiker aus Nikomedien, den
A l e x a n d r i n e r nennt. Seine Schrift gleicht einem modernen englischen
Survej, einem Bericht über die Beschaffenheit der Küsten
des rothen Meers in nautischer und merkanti Ii scher Beziehung.
Die vornehmsten Vorgebirge Buchten Häfen Rheeden und Marktplätze,
ihre Vorzüge und Gefahren, ihre Importe und Exporte
werden aufgezählt, mit einigen ethnographischen politischen und
naturwissenschaftlichen Bemerkungen zum Besten der Seefahrer
untermischt. Unter dem Namen des rothen oder erythräischen
Meers verstand man damals aber nicht bloss wie jetzt den arabischen
Meerbusen bis zur Strasse Bab Elmandeb, sondern ausserdem
auch noch den ganzen westlich von Afrika, nördlich von
Arabien und Gedrosien, östlich von der Küste Malabar begrenzten,
nach Süd zu damals noch unerforschten Okean nebst dem
persischen Meerbusen; und die von Arrianos befahrene Küste
reicht von dem Hafen Myos Hormos, dem heutigen Kosseir am
Ende des arabischen Meerbusens, längs der afrikanischen Küste
B u c h V. Kap. 3. §. 9. 83
wahrscheinlich bis in die Gegend des heutigen Quiloa oder bis
Cap del Gado unter 10 « südlicher Breite; längs der asiatischen
bis in die Gegend des heutigen Cochin, also beinahe bis zur Südspitze
Vorderindiens. Eingezogene Nachrichten über Zeilan und
die Ostküste der vorderindischen Halbinsel bis in die Gangesgegend,
welche Seite 36 (edit. Hudson) ausdrücklich sogar auch
noch als Küste des rothen Meers bezeichnet wird, knüpfen sich
daran. .
Leuchtet hiernach die grosse geographische Wichtigkeit unseres
Periplus von selbst ein, so müssen wir doch gestehen, dass
er in naturhistorischer Hinsicht manches zu wünschen und zu errathen
übrig lässt. Mit wenigen Ausnahmen nennt Arrianos zwar
die Handelsartikel der verschiedenen Stapelplätze, setzt aber die
Bedeutung ihrer Namen als bekannt voraus, so dass sie uns oft
weniger aufklären, als der eigenen Aufklärung durch andere Schriftsteller
bedürfen, woran es nur zu oft fehlt. Gleichwohl beruht,
was wir von der früheren Kenntniss der Gewürzpflanzen und deren
Verbreitung wissen, meist auf des Arrianos Angaben.^
Sehr abweichende Meinungen herrschen über das Zeitalter
des Periplus. Nachdem man sich besonders aus philologischen
Gründen überzeugt hatte, dass er dem Arrianos von Nikomedien
nicht beigelegt werden könne, versetzte man ihn bald
in des Augustus, bald in des Marcus Antoninus und Lucius Veras
Zeitalter, bis endlich Vincent nachwies, dass er wahrscheinlich
unter der Regierung des Nero, das heisst zwischen 54 und 68 n.
Chr. geschrieben sei. Unter der Regierung des Claudius (41—54)
hatte Annius Plocamus die Zölle am rothen Meer vom römischen
Fiscus gepachtet. Sie einzutreiben hatte er seinen Freigelassenen
Hip palos ausgesandt. Dieser ward von der arabischen Küste
mitten durch den Okean nach Zeilan verschlagen, daselbst freund-
Hch aufgenommen, und nach sechs Monaten auf demselben Wege
zurückgeschickt. Auf solche Art ward Hippalos der Entdecker
der im indischen Okean von sechs zu sechs Monaten regelmässig
wechselnden Monsoons, wodurch die Fahrt nach Indien nicht nur
abgekürzt, sondern auch von vielen Gefahren befreit ward. So
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