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256 Buch VIL Kap, 2. §. 40.
möchte Needham^) für den unsrigen halten, ein Grand dafür ist
jedoch nicht zu finden, sondern nur der Gegengrund, dass dieser
L e o n t i o s Scholastikos in Justinianus Zeitalter, ins sechste
Jahrhundert gehört, während Anatolios, der unsern Leon benutzte,
schon 361 starb. — Ungeachtet des ihm von Photios ertheilten
Lobes gehört Leontios zu den in den Geoponiken wenig benutzten
Schriftstellern, und das wenige ist für uns unerheblich. Ich
begnüge mich daher auf das Inhaltsverzeichniss seiner Fragmente
bei H a l l e r z u verweisen.
Lieber den Pamphi los der Geoponika, den gleichfalls
schon Vindanionios Anatolios benutzte, den ich für nicht viel älter
als diesen halte, und von dem älteren Pamphilos, der über
d i e Pflanzen geschrieben, unterscheide, obgleich ein paar Citate
in den Geoponiken sich auf jenen älteren zu beziehen scheisprach
ich bereits ausführlich bei Gelegenheit j nen enes älteren
im sechsten Buch gegen Ende des §. 18. Ich habe also nur noch
von Didymos zu sprechen.
Eine lange Reihe von Schriftstellern dieses Namens stellte
Jonsius^) zusammen, ohne uns dadurch über den unsrigen aufzuklären.
Suidas spricht von fünf Männern desselben Namens, von
dem letzten, der der unsrige zu sein scheint, sagt er nur^), er
wäre ein Alexandr iner und hätte fünfzehn Bücher Georgika
geschrieben. Und selbst diese dürftige Nachricht schwankt; denn
mit Grund vermuthet Haller wegen der vielen bei unserm Didymos
vorkommenden Ausdrücke und Gebräuche der Bithynier,
dass er selbst ein Bithynier gewesen sei. Dass schon Vindan
i o n i o s Anatolios seine Georgika benutzt hatte, obgleich ihn
Photios nicht unter dessen Quellen nennt, ergiebt sich aus einer
Stelle der Geoponika^), worin sich Vindanionios auf jene Geor-
1) Geoponic. ediU Nielas I prolegomen. pag, LXL
2) Hall e r hiblioth. botan. / , pag, 140^
3) Jonsius de scriptoribus historiae philosophicae 111^ cap, 1
4) Suidas voce ^íSvfxog, i, pag. 1330 edit. Bernhardy,
5) Haller l. c. pag. 135.
6) Ibidem X, cap* 43^
et 2.
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gika bezieht. — Vermuthlich war er nicht bloss Landwirth, sondern
zugleich Arzt und Naturforscher in weitestem Umfange, wenn
wir diesen Titel einem Manne beilegen dürfen, der offenbar mehr
nach dem Widernatürlichen als dem Natürlichen forschte. Ausführlich
handelt er über die Arzneikräfte des Endiviensalats i);
Aetios2) erwähnt seines Verfahrens, Epileptische zum Bewusstsein
zu bringen; und in merkwürdiger Weise gedenkt Alexandros
Trallianos^) eines Werks von ihm unter dem Titel Oktatomos.
Alexandros spricht vom Schluchzen, giebt allerlei Mittel dagegen
an, und fährt dann fort: hätte man aber die Mittel, welche die
Kunst darbietet, fruchtlos angewandt, so wäre es nicht unpassend
auch zu physischen Anhängseln (Amuleten) zu greifen. Denn es
wäre unrecht den Kranken zu verlassen, und ihm zu verweigern,
was ihm helfen könnte, da selbst der göttliche Galenos und seine
Schüler dergleichen angewandt hätten. Und so hätte denn auch
der sehr gelehrte Didymos in dem Werk, welches er Okt
a t o m o s nenne, u. s. w. Es folgt eine Reihe sympathetischer
Mittel. ~ Noch ungedruckt soll eine Handschrift unter dem Titel;
Didymos von den Pflanzen, und eine andere: Didymos
der Alexandriner von der Schätzung (Messung) der
M a r m o r b l ö c k e und allerlei Hölzer aus Anatolios, existiren^).
— Eines Auszuges aus seinen Fragmenten in den Geoponiken
darf ich mich um so mehr überheben, als schon Haller^)
einen solchen lieferte. Sie enthalten wenig Botanisches, desto mehr
Abergläubisches, z. B. ein Mittel gegen das Abfallen der Baumfrüchte
vor der Reife, welches darin besteht, dass man an den
Baum den homerischen Vers6) anheftet, der sich auf die Gefangenschaft
des Ares bezieht:
„Dreizehn lag er der Mond% umschränkt vom ehernen Kerker. 66
1) Haller XU cap, 28.
%) Aetii tetrabihl. / / , serm^ 2^ cap. 15 titulus,
3) Alex. Trallian. VII, cap, 13.
4) Fabric, hiblioth. graec. XIII^ pag. 141.
5) Hall er l. c. pag. 133.
6) H ome r s Ilias, übers, von Voss V, Vers 387.
M e y e r , Gesch. d. Botanik. IL