1 ^ a
! •
NlHi
r !f
22 Buch 1/ Kap. 1. §. 3. B u c h I. Kap. 1. §. 3. 23
.-,I I ii!'
• liü'H
ii 'n!i.' I;, :
f,
i
Iii b
corrigirt er sich selbst, und erklärt, der Apulejus der Geop
o n i k a sei weder dieser, noch der bekannte Verfasser des goldenen
Esels Lucius Apulejus Madaurensis, sondern ein
jüngerer als beide, weil er den Florent inus citire. Allein das
ist unrichtig, nicht jener citirt diesen, sondern dieser jenen
Mit grösserer Wahrscheinlichkeit halten Fabricius und Andere den
Madaureus er für den Verfasser sowohl des Buchs von den
Bäumen als auch der agronomischen Bruchstücke, Doch davon
später. Hier gedachte ich der hallerschen Meinung nur wegen
d'es Gewichts des Namens, dann auch weil Sprengel, zwar nicht
in der Geschichte der Botanik von 1817 2), aber später in der
dritten Auflage der Geschichte der Medicin von 1823 3) zu Hallers
Meinung überging, ohne der andern auch nur zu erwähnen. —
Fast noch schlimmer möchte ich es nennen, dass Fabricius in der
griechischen Bibliothek 4) den Centur ipiner zum Verfasser der
offenbar untergeschobenen Schrift de virtutibus herbarum
macht, über deren Verfasser, den sogenannten Apulejus Piat
o n i cus, er sich in seiner früheren lateinischen Bibliothek weit
vorsichtiger ausgedrückt hatte, und auf den ich später gleichfalls
zurückkommen werde. Nach Kissel s) scheint es, als hätte Schilling
6) diesen Apulejus Celsus sogar mit Cornelius Celsus
verwechselt. Denn er soll letztern für einen Centuripiner erklären,
und sich dabei auf die Stelle des Scribonius Largus (compositio
171) berufen, worin dieser den Apulejus Celsus einen Centuripiner
nennt. Doch erlaube ich mir kein Urtheil, da ich Schillings
Schrift im Original nicht kenne. — Aber ich möchte das
verlockende Irrlicht des Apulejus Celsus Centuripinus aus
der Geschichte der Li teratur gänzlich verbannen. Nirgends im
1) Geoponic. II, cap. 39 et X I I I , cap. 8.
2) Sprengel, Gesch. d. Botanik I, S. 184.
3) Spre ngel, Gesch. d. Medicin II (dritte Aufl.; die zweite ist mir nicht
zur Hand; in der ersten fehlt Apulejus ganz), S. 72.
4) Fahric., hibl. graec. X I I I , pag. 77.
5) Kissel, A. Cornel. Celsus, S. 32.
6) Schillijigi quaest. de Cornel. Celsi viiae.
Alterthum wird er als Schriftsteller, sondern nur als praktischer
Arzt und Geheimnisskrämer bezeichnet; und Leute der Art pflegen
ihr wahres oder eingebildetes Wissen durch Schriften nicht
zu verrathen. , . i . ,
Ungefähr um dieselbe Zeit lebte in Rom ein praktischer Arzt
Namens P amp h i l o s , der, als daselbst die Mentagra Ueberhand
nahm, und furchtbare Verheerungen anrichtete, durch ein Mittel
dagegen grossen Eeichthum erwarb M- Der hier ohne Zweifel gemeinte
erste und furchtbarste Ausbruch dieser Krankheit fand
statt nach P l i n i u s ^ ) unter dem Kaiser Tiberius Claudius, das
heisst, wie Harduin die Stelle erklärt, unter Tiberius Claudius
Nero, des Augustus unmittelbarem Nachfolger,. den Plinius
öfter so nennt, also zwischen den Jahren 14 und 38 n. -Chr.
Auch diesen Arzt führe ich nur an, weil er zu denen gehört, die
man mit dem später vorkommenden Botaniker Pamphilos
verwechselte.
Nicht viel mehr habe ich von Tul l ius Bassus zu sagen.
So nennt ihn Cälius Aurelianus, und dem entsprechend nennt ihn
im Griechischen Dioskorides Tyläos, und Epiphanios Tylios.
Bei Scribonius Largus uud Plinius lesen wir dagegen Julius
statt Tullius. Weil aber die Griechen den Namen Tullius häufig
mit einem den Namen Julius meines Wissens stets mit OQ^
schrieben, also im Griechischen eine Verwechselung beider Namen
durch die Abschreiber weniger leicht möglich war, so halte
ich den Namen Tul l ius für den richtigen. Plinius stellt diesen
Tullius Bassus im Quellenverzeichniss seines zwanzigsten Buchs
unter die römi s che n Schriftsteller, doch mit dem Zusatz: „qui
Graece scripsi?." Unser ältester Schriftsteller, der ihn citirt, Scribonius
Largus , schrieb zwischen den Jahren 44 und 48. Viel
älter scheint Bassus auch nicht zu sein, denn Dioskorides rech-
1) Galeni opp. ed. Kühn X I I , pag. 839.
2) Plin. hist. nat. XXVI, cap. 1, sect. 3 et 6.
3) Scribon. Larg. cap. 21, compos. 121.
k) Bios cor id. I, praefat., wo auch das Urtheil über ihn steht,
werde die Stelle später ganz mittheilen.
' i.
SWi: ,
ii- . : '
r •