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298 Buch VIIL Kap. 1. §.46,
S i l i q u a Aphra, IV, p. 94. Dafür ist sicher Afra zu lesen, eine
in spätem Handschriften sehr gewöhnliche Verwechselung.
Aber unsere Ceratonia Siliqua hiess nicht nur bei den Römern
entweder schlechthin Siliqua oder Siliqua Graeca, sondern
Plinius XIII, c. 8, p. 16 wiederholt sogar, was schon Theophrastos
behauptet hatte, in Aegypten wüchse sie nicht, also
verrauthlich auch nicht in der Provinz Africa. Sollte Theodorus
nicht die adstringirende Frucht einer Akacie gemeint haben?
Er empfielt das Mittel gegen Kolik. Isidoras Hispanus
origin. XVII, c. 7, 29 sagt: Xyloglycon, quam Latini
corrupte siliquam vocant etc. - Hujus arboris pomo succus
expressus acacia a Graecis dicitur. Sei die Ableitung
von Xyliglycon noch so falsch, so geht doch aus diesen Worten
hervor, dass man zu des Isidoras Zeit, und wenn das,
warum nicht schon zu der des Theodoras? — auch die Akacienfrucht
Siliqua nannte.
S o n c h o r a , I, c. 13, p. 14. Gegen Geruch des Mundes empfielt
Theodoras zu kauen aut arboris pini folia molliora, aut
anethum, aut glyeyrrhizan, aut herbam, quae sonchora appellatur.
Es scheint also eine süssliche wohlriechende Pflanze
zu bedeuten. Sonst finde ich den Namen nirgends, und vermuthe
eine falsche Lesart. Vielleicht gäbe Gelenius Auskunft.
S p i n a minuta, IV, p. 98. Scheint sonst nicht vorzukommen.
Wie viele und wie verschiedene Pflanzen unter dem Namen
Spina begriflfen, und nur durch ein Beiwort unterschieden
wurden, sieht man am bequemsten in Fëe commentaires sur
la botanique et la matière médicale de Pline III, pag. 264 —
267, zu Plin. XXIV, sect. 66. Da sie neben der Eose genannt
wird, rathe ich auf Prunus spinosa, die bei Pliaius 1. c.
sect. 67 als Spina Galatica vorkommt.
T h u s Dacicum, IV, p. 87, Scheint gleichfalls nicht weiter vorzukommen.
Soll den Haarwuchs befördern.
T i m n i c u s , húmida ac viridis levata de mari, satis frigidat et
desiccat, et habet aliqua stiptica mediocriter. V, c. 15, p. 244.
Wahrscheinlich verdorben, und um so schwerer zu errathen,
Buch VlII. Kap. 2. §. 47, 299
als der ganze Satz in dem Kapitel von essbaren äpfelartigen
Früchten mitten zwischen den Mandeln und Granatäpfeln steht.
T r i p s a c a herba calida et diuretica est; V, c. 9, p. 237, im
Kapitel von den Gewürzen. Kommt nicht weiter vor, bis
Linne einer dem Triticum ähnlichen Grasart den Namen Tripsacum
gab.
Zweites KapiteL
Lateinisclie Schriftsteller von der Tlieilung des römisclieii
Reichs bis zum Untergange des abendländischen Kaiserthums
(395 — 476)^ oder aus ungewisser Zeit.
§. 47.
M a r c e l l u s Empiricus.
Sein Buch von den Medicamenten gab Cornarius 1536
zum ersten mal heraus, und seitdem ward es nur noch zweimal unverändert
wieder abgedruckt in den beiden Sammlungen: Medici
antiqui etc. Venetiis apud Aldi filios 1547 foL, und Medicae
artis principes etc. Excudebat H e n r i c u s Stephanus 1567 fol.
Dieser Ausgabe bediene ich mich.
Dass Marcellus ein Gal l ier war, verrathen die vielen gallischen
oder keltischen Namen der Pflanzen und Thiere in seinem
Werk. Bestätigen soll es nach Gothofredus auch ein Brief des
Sophisten Libanios an Anatolios, worin derselbe von einem hochberühmten
Arzt Marcellus und dessen Söhnen spricht. Weit unsicherer
ist des Torinus Vermuthung, seine Vaterstadt wäreBor-
1) Gothofredu]s ad Cod. Theodos, lih. Fi, liU 29 {de curiosis)^ lex. 8. Ich
wage nicht ihm zu widersprechen, gestehe aber, dass ich in dem citirten
Briefe des Libanios (epist. 365 edit. Wolf) nicht nur den Beweis nicht finde,
sondern sogar zweifelhaft bin, ob der in diesem und mehrern Briefen vorkommende
ho ch b e r i i hmt e praktische Arzt Marcellus wirklich der
unsrige ist. Denn dieser behauptet ausdrücklich kein Arzt zu sein, und bei
jenem deutet nichts auf den hohen Rang, den dieser bekleidete, und den
der höfische Libanios schwerlich ignorirt hätte.
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