320 Buch VIII. Kap. 2. §. 48. B u c h VIIL Kap. 2. §. 48. 321
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ist es unverkennbar nach einer von andern Herausgebern nicht
benutzten Handschrift. Am meisten stimmt der Text, so weit er
vorhanden ist, mit dem der römischen Redaction überein, doch
auch von ihm weicht er oft sehr ab, und bietet mitunter nicht die
schlechtesten Lesarten dar. Die Handschrift muss aber, wenn sie
kein blosser Auszug war, sehr lückenhaft gewesen sein. Abgesehen
von sieben zusammengesetzten Mitteln, welche die sieben
letzten Kapitel füllen, und als eine ganz fremde Zuthat erscheinen,
finden sich hier nur 128 Kapitel, also 3 weniger als in den ersten
Ausgaben. Wenige darunter sind eben so ausführlich wie die
entsprechenden anderen Ausgaben, viele beschränken sich auf den
Hauptnamen der Pflanze ohne Synonymie und Beschreibung, und
auf eine oder die andere Krankheit, gegen die sie empfohlen
wird.
Andere Ausgaben, theils einzehi, theils in Verbindung mit
den ächten Werken des Apulejus Madaurensis, theils in den bekannten
Sammlungen medicinischer Werke von Stephanus und
von den Söhnen des Aldus erschienen, die entweder Torinus' oder
Humelberg's Text nur wiederholen, übergehe ich. In dieselbe Kategorie
scheint auch die mir unbekannte pariser Octavausgabe des
Buchdruckers Pet. Drouer t von 1543 unter dem Titel de Viribus
herbarum zu gehören, obgleich sie nach Drouerts Angabe ad
veterum exemplarium fidem gedruckt sein soll. Denn kein Literator
sagt mehr von ihr als was auf dem Titel steht.
Endlich die fünfte und neueste ßecens ion enthält folgendes
Werk :
Parabilium medicamentormn scriptores antiqui: Sexti Placiti
P a p y r i e n s i s de medicamentis ex animalibus liber; Lucii
A p u l e j i de medicaminibus herbarum liber. Ex recensione
et cum notis J o. Christ. Gottl, Ackermann. Norimbercrae
et Altorfii 1788. 8.
Aus der Feder eines so ausgezeichneten Kenners der spätem
medicinischen Literatur der Römer lässt sich nur Treffliches erwarten;
und in der That hat Ackermann geleistet, was mit seinen Hülf'smitteln
zu leisten möglich war. Das Kapitel de Vetonica ist mit den übrigen
wieder vereinigt; Humelberg's Text liegt dem Ganzen zum Grunde;
fleissig und mit gründlicher Kritik benutzt sind die Ausgaben von
Torinus und von de Lignamine nach dem wechelschen Abdruck
derselben; ausserdem stand dem Herausgeber jedoch nur seine
umfassende Gelehrsamkeit zu Gebot, Handschriften fehlten ihm
gänzlich. Zu bedauern ist auch, dass er nicht etwas mehr von
Humelberg's Commentar in den seinigen übernommen, und 'kein
alphabetisches Synonymen-Register beigefügt hat. Diese Mängel
machen die ziemlich seltene humelberg'sche Ausgabe für den Botaniker
noch immer unentbehrlich, und erregen den Wunsch, dass
doch endlich einmal eine Ausgabe erscheinen möchte, gegründet
auf die beste der vielen vorhandenen Handschriften, versehen mit
einem tüchtigen kritischen Apparat, mit ausreichenden Erläuterungen
und Registern. Die Ausgabe, welche Hildebrand am
Stihluss des zweiten Artikels der Prolegomena zu seiner Ausgabe
des Apulejus Madaurensis separat zu liefern versprochen, ist bis
jetzt wenigstens nicht erschienen.
Das ganze Werk bildet gleichsam ein Gegenstück zu dem
des Theodorus Priscianus. Wie dieser sein Werk nach den
K r a n k h e i t e n ordnet, jede derselben kurz schildert, und dann ein
Verzeichniss der dagegen zu gebrauchenden Mittel giebt: so
ordnet unser Verfasser sein Buch nach den Mi t t e ln, und giebt
bei jedem derselben ein Verzeichniss der Krankhei ten, gegen
die es wirken soll. Die Mittel sind sämmtlich P f l a n z e n . Jedes Kapitel
ist mit dem gewöhnlichen Namen einer Pflanze überschrieben.
Voran stehen deren Synonyme in vielerlei Sprachen, oft ganz so
wie bei Dioskorides, doch fehlt es auch nicht an vielfachen Abweichungen,
und häufig hat Apulejus mehr Synonyme. Dann folgt
oft, nicht immer, eine kurze meist von Dioskorides oder Plinius
entlehnte Beschreibung; darauf das Krankheitsverzeichniss. Die
Hauptsache darin für uns Botaniker sind also die Synonyme, nicht
selten das einzige Mittel, uns über Pflanzen älterer Schriftsteller
unter ungewöhnlichen Namen aufzuklären. Nur schade, dass grade
in den Pflanzennamen die Handschriften am stärksten von einander
abweichen, weil diese den des Griechischen und der barbari-
Meyer, Gesch. der Botanik, il. Oj
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