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V o r r e d e .
Dankbar erkenne ich die unerwartet freundliche Aufnahme,
die der erste Band dieses Werks in weitem Kreise fand. OefFentliche
Urtheile, so viel mir deren zu Gesicht kamen, und vertrauliche
Auslassungen befreundeter Meister fanden gegen Plan und
Behandlung nichts Erhebliches zu erinnern, und sogar die Hauptschwäche,
deren ich mir nur zu wohl bewusst bin, der Mangel
einer gründlichen philologischen Bildung, ward mir bis jetzt von
keiner Seite vorgerückt. Man scheint empfunden zu haben, dass
es ein Maass der Anforderung giebt, was die Billigkeit nicht überschreiten
kann; und diese Nachsicht ist es, die ich vor allem zu
schätzen weiss. Möchte eine gleiche Gunst auch der Fortsetzung
meines mühsamen, doch mit stets ungeschwächter Liebe weiter geführten
Werks zu Theil werden!
Aber bedenklicher als den ersten übergebe ich meinen Lesern
diesen zweiten Band. Denn das Interesse, was Aristoteles und
Theophrastos jenem verliehen, konnte diesem kein Dioskorides
oder Plinius ersetzen; und das fortwährende Zurückschreiten vom
Halbverfehlten bis herab zum ganz Verwerflichen, und die sich so
oft wiederholenden Täuschungen, dass, wenn endlich einmal ein
höheres Talent sich aufthat, seine Werke, eben weil sie über ihre