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338 Buch VIIL Kap. 3. §. 51.
Wächst es auf sandigen Höhn. Dess sammeln die Aerzt^ in des
Sommers
Anfang, wann sich den Kreis zum siebenten mal zu durchjagen
Mit vierspännigem Zug der erhabene Helios aufmacht.
2. Kreuzdorn.
Kreuzdorn halte vor allem, den allheilsamen, im Hause,
Ihn, der in Hecken entspriesst, den schneeweiss blühenden Dornstrauch.
Horos ist er geweiht, und den Sterblichen dient es zur Wohlfahrt
Kreuzdorn an sich zu tragen, sobald hinschwindend Selene
Sämmtlichen Erde bewohnern sich zeigt am hohen Olympos.
Denn anhängend vermag es Dir abzuwehren die Bosheit
Schwarzkunst übender Fraun und andern Zaubergesindels.
Unter den Gröttern bediente zuerst sich dieses Gewächses
Pallas Athene, des Zeus des Aegiserschütterers Tochter,
Da sie den Pallas erschlug mit gewaltiger Kraft in der Feldschlacht,
Einst als sterblich erzeugte Giganten in furchtbarem Andrang
Gegen unsterbliche Götter zu grimmigem Kampf sich erhoben.
Nemesis drauf, der nichts sich verbirgt, vielfältigen Maasses,
Reinigte Tempel sogleich und Götteridole mit Kreuzdorn,
Vieh nebst Kinderchen ziemt solch treffliche Pflanze zu tragen
Gegen benommenen Kopf, Alpdruck und gegen Besprechung;
Denn sie bewältigt alle dem Menschen verderbliche Gifte.
3. Artemisia, die einstenglige.
Was sich nach Artemis nennt, das Kräutlein sammle, sobald
als
Helios über das Feld anfängt zu verstreuen das Frühlicht.
Toxotis wird es genannt von Einigen, auch Botryites,
Oder Pasithea gar, denn es hat der Chariten Anmuth ;
Lykophrys wird es von Andern genannt, Philopannichos aber
Nennen's die ländlichen Diener der Göttin, und schätzen es hochwerth.
B u c h VIIL Kap. 3. §. 51. 339
Denn Wegmüden benimmt es die Mattigkeit, wenn in der Hand sie
Tragen ein einzeln gewachsenes Reis, und schnell vor den Füssen
Scheucht es hinweg vom Pfade so Schlangen wie jegliches
Schreckbild.
Stockendes Blut in den Gliedern umher macht flüssig ein Zweiglein
Wohl mit Oel von der Rose getränkt und im Kessel erhitzet.
Reibe das leidende Glied mit der Salbe, bevor Du zu Bett gehst,
Alsbald wirst Du befreit Dich fühlen vom folternden Schmerze.
Oft zur Bewunderung auch thut's wohl hysterischen Weibern,
Hebt die Beschwerden des Harns und den rückwärtsbeugenden
Starrkrampf,
J a fort scheucht es und hält stets fern Dir jegliche Krankheit.
14. Meereiche.
Drauf von der heiligen Eiche, genährt in der salzigen Meerfluth
Als blattloses Gestrüpp, dem jegliche Woge sich anschmiegt.
Dem vor allen er selbst, des Meers Obwalter Poseidaon
Vorzug giebt, und wonach es verlangt die Bewohner des Erdballs
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Davon nimm kunstfertigen Sinns und verständiger Auswahl,
Wann vom Olympos fern Du Selene, die schwindende Göttin,
Schauest, und mische dazu wohlriechendes Oel von der Rose.
Ist vollendet das Werk, gleich salbe damit Dir das Antlitz,
Während die dienende Magd mit grausigem Tranke Dir nachstellt.
Denn das ist Heilmittel und jeglicher Schädigung Abwehr,
Wie viel deren das Land und die brausende Welle hervorbringt.
Auch der Gebärerin hilft es, befestiget über dem Bauche.
Gegen gespenstische Schrecken der Nacht auch halt in Bereitschaft,
Gegen Besprechungen auch und verderblichen Zauber der Männer,
Sie, die das Haus Dir bewacht, und umher sich Schleichende
forttreibt.
Denn zum Knäuel geballt liegt still sie, so lange die Neider
Ruhn, doch breitet geschwind sie sich aus, wie sie Böses beginnen.
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