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158 B u c h VI. Kap. 4. §.22.
Galenos dadurch bestätigt, dass er ihn einige mal zu den Jüngern
und neuern Schriftstellern zähl tobgleich ihn Tzetzes^) bis in
die Zeit der Kleopatra zurück versetzt, besitzen wir noch ein Werk
über die Krankheiten der Harnblase und der Nieren, worin viele,
doch nur längst bekannte Nahrungs- und Arzneimittel genannt
werden, so wie ein beträchtliches Fragment eines Buchs von den
Abführungsmitteln, das indess auch nur bekannte Pflanzen enthält,
und von ihnen, ausser den Heilkräften, nur noch bei einigen die
Gegend, woher man sie bezog. Aus einem andern Fragment dieses
Werks bei Oribasios 3) ergiebt sich, dass er in Karien war.
Galenos^) citirt auch seine vier in Hexametern geschriebenen Bücher
von den P f lanzen, und erhielt uns vermuthlich aus diesem
Gedicht, ohne es zu nennen, acht Hexameter des Kufos, worin derselbe
die von mehrern Alten erzählte Gewinnung des Ladanon aus
dem Barthaar der zwischen Cistusgesträuch weidenden Ziegen wiederholt^).
Indess lässt Rufos nur die geringere arabische Sorte, Andere
lassen umgekehrt grade die bessere Sorte von der Insel Kypros
auf solche Art gewonnen werden. Ob das Buch Pflanzenbeschreibungen
enthielt, ergiebt sich aus dem Fragmente nicht. Eines
so hohen Ruhms, wie er als Anatom und praktischer Arzt genoss,
hatte er sich indess als Botaniker nicht zu erfreuen.
Zu Hadrianus Zeiten (117 — 138) blühete Flavios Arrian
o s Nikomedeus, Historiker, stoischer Philosoph, Feldherr,
Staatsmann und seines Kaisers Freund, nicht zu verwechseln mit
dem Alexandriner Arrianos, von dessen Periplus des rothen
Meers ich im vorigen Buche handelte. In seinen sieben Büchern
über A l exandros Feldzug, und seinem einzelnen Buch über
fcf 1 Í
1) Galeni opp. ed. Kühn vol. V, pag. 105, XVI, pag. 196.
2) Tzetz, chiliad. VI, hist. 4-i, vers. 299 sqq., pag. 207 edit. Kiesling. Auch
abgedruckt in Kuhns leipziger Programm von 18^1: Rufi Ephesii de medicam.
purgant. fragmentum e Cod. Paris, descriptum.
3) Or ih as. collect. VII, cap. 27, pag. 257 sub Cnico, edit, latin. Rasario
interprete Venet. apud Manut. 8.
4) Gal. I. c. X I , pag. 796.
5) Ibidem XII, pag. 425.
Buch VI. Kap. 4. §. 22. 159
I n d i e n erhielt er uns schätzbare Nachrichten älterer Schriftsteller,
vorzüglich des A r i s tobulos , Nearchos und Megasthenes,
über indische Pflanzen, und in letztgenanntem Buche auch den
P e r i p l u s des Nearchos, den Indus abwärts, der Küste Gedrosiens
und Karamaniens entlang, durch den persischen Meerbusen
bis zum Euphrat. Eine Anzeige der wichtigsten Stellen für
den Botaniker ist um so nöthiger, da Haller ihrer zwar gedenkt,
sie jedoch nicht genau citirt, Sprengel aber den Arrianos ganz
übergeht.
Im (indischen) Kaukasos wachse nichts als Terebinthus
und Si lphion. Expedit. Alexandri III, cap. 28.
- T a n n e nwä l d e r im Lande der Parätaken (der Bergvölker
Persiens auf der Grenze des heutigen Khusistan und Farsistan).
Ibid. IV, c. 21.
E p h e u und L o r b e e r sollen in ganz Indien nur auf Einem
Berge bei Nyssa wachsen. Ibid. V, c. 1, 2.
Die ägypt ische Bohne (Nelumbium) und das Krokodil
im Okesines verleiteten Alexandros zu der Meinung, in Indien die
Quellen des Nil entdeckt zu haben. Ibid. VI, c. 1.
Im wüsten Gedrosien wachsen nach Aristobulos sehr viele
M y r r h e n , grösser als die gewöhnlichen, sehr viele und trefflich
duftende N a r d e ; Bäume mit Lorbeerblät tern, dreissig Ellen
hoch, mit Blumen gleich der weissen Viole, aber von schönerem
Geruch, besonders da, wo das Meer den Boden überschwemmt;
endlich eine stachelige mit Milchsaft erfüllte Pflanze,
zwar so weich, dass sie sich leicht schneiden lasse, doch mit so
starken Stacheln, dass ein davon am Kleide ergriffener Reiter eher
vom Pferde fiele, als sie abbrächen. Ibid. cap. 22.
Zypressen, der einzige zum Schiffsbau geeignete Baum um
Babylon. Ibid. VH, c. 19.
Als Arabiens Reichthümer werden angeführt: Kassia, die in
den Sümpfen, Myrrhe und Weihrauch, die auf den Bäumen, Zim-
1) Hall er bibl. hotan. 7, pag. 66.