230 Buch VIL Kap. 2, §. 37. Buch VIL Kap. 2. §. 37. 231
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palimpsestus der königlichen Bibliothek zu Neapel ein paar Blätter
aus des Gargilius Werk, wovon wir folgende Abdrücke besitzen:
A n g e l o Antonio Scot t i memoria sopra un códice palimsesto
della real bibliotheca Borbonica, pag. 25 sqq. (Diese Ausgabe
kenne ich nicht.)
Classicorum auctorum e Vaticanis codicibus editorum, curante
A n g e l o Majo, tomus I, Eomae 1828, 8., pag. 387 sqq.
(wobei die Ausgabe von Scotti benutzt und hin und wieder
• berichtigt ist).
G a r g i l i i Mart ial i s quae supersunt. ^E codicibus Neapolitano
et Vaticanis eruit Angelus Majus. Editio in Germania
prima. Lunaeburgi 1832. 8. (Ein blosser Nachdruck aus der
vorigen Ausgabe, dem die gleich anzuführenden später entdeckten
römischen Fragmente beigedruckt sind.)
Ein vierter Abdruck soll sich nach Bähr^) in Seebode' s neuem
Archiv für Philologie 1839 nr. 35 befinden, steht aber wenigstens
an diesem Orte nicht. •
Einige Jahre darauf entdeckte derselbe Angelo Mai auch in
der vaticanischen Bibliothek, und zwar in zwei verschiedenen
Handschriften des zehnten und zwölften Jahrhunderts, ein gleichlautendes
Fragment unter der Ueberschrift: incipit liber tertius
de pomis Martialis, welches er, mit den Varianten der zweiten,
nach.der ersten Handschrift genau abdrucken liess^). Dazu kommt
endlich noch ein längst bekanntes, aber bis auf jene Entdeckungen
von Vielen für unächt gehaltenes Fragment aus einer lyoner
Handschrift mit der Bezeichnung: Gargilii de cura boum, welches
Schneider am Ende des vierten Buchs seiner Ausgabe des Vegetius
einschaltete und erläuterte^). Die Aechtheit der neapolit
a n i s c h e n Fragmente leidet keinen Zweifel, denn es kommen
darin, wie Mai nachweist, mehrere Stellen vor, welche Palladius
in wörtlicher Uebereinstimmung aus Gargilius anführt. Anders
1) Bähr^ Geschichte der römischen Literatur / / , Ä 560^ Anmerkung 15 und 16.
2) Clas sieor, au clor, etc, tom, / / / , 18S1^ -pag, ál6 sqq.
3) Scriptor. rei rustica e edit. Schneideri tom. /F, pag. 168 sqq. Der
Commentar dazu pag, 73 sqq.
verhält es sich mit dem vat icani schen Fragment. Es enthält
nur Medicinisches aus Gargilius, und selbst dieses nicht ohne
Auslassungen und Zusammenziehungen, wie eine Vergleichung
mit den erstgenannten Fragmenten, so weit sie zusammentreffen,
lehrt. Das lyoner Fragment endlich hat zwar in der Sprache^
wie Mai bemerkt, vieles, was an unsern Gargilius erinnert, kann
aber kaum zu dem Werk von den Gärten gehört haben, es
wäre denn, dass der Verfasser etwa am Schluss seine thierarzneilichen
Vorschriften resumirt, und nach den Thierklassen und deren
Krankheiten zusammengestellt hätte. Halten wir uns also zur
Beurtheilung des Gargilius lediglich an die neapolitaner Fragmente.
Es sind vier Kapitel, von den Qui t ten Pfirsichen Mandeln
und Ka s t ani en. Das erste ist sowohl vorn wie hinten verstümmelt.
Vorn fehlt alles, was die Cultur des Baums betrifft;
es ist sogleich die Rede von verschiedenen Methoden der Aufbewahrung
der Früchte. Darauf folgt Medicina ex cydoniis, woraus
das vaticaner Fragment einen Auszug liefert, der weit über den
Text hinausreicht. Fast wörtlich findet sich dies Medicinische
ohne Angabe der Quelle wiederholt im vierten Buche des sogenannten
Plinius Valerianus aus welchem sich der Schluss mit
ziemlicher Sicherheit ergänzen lässt.
Das zweite Kapitel von den Pfirsichen ist gleichfalls vorn
verstümmelt, doch weniger. Schon die ersten Worte sprechen von
der Vermehrung des Baums aus dem Kern, ob man sie allein,
oder mit dem Fleisch der Frucht stecken solle. Als ein falsches
Vorurtheil, dem die Erfahrung widerspreche, wird die Meinung
bezeichnet, dass Kerne, welche ein Zahn berührt hätte, gar nicht
oder schlecht keimten. Nachdem darauf über die Pflanzung noch
ausführlich gehandelt, fehlt ein ganzes Blatt, dessen Inhalt sich
aus Palladius^) ungefähr errathen lässt. Ferner wird gelehrt, wie
sich vorzüglich grosse Pfirsichen erziehen lassen. Sodann vom
1) Plin. Valerian- /F, cap. 42.
2) Palladi novemb, tit, VII, sect. 3 — 6.
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