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420 B u c h VIII. Kap. 5. §. 61.
unbekannt mit dem ächten Chelidonion des Dioskorides, und
verleitet durch den gelben Saft beider, diese Pflanze mit jener
verwechselten. Dies vorausgesetzt, könnten auch die Griechen
unter Mamiras wirklich eine Curcuma verstanden haben. Zum
Schluss bemerke ich noch, dass Mathäus Silvaticus in den
altern Ausgaben folgende zwei Artikel dicht hinter einander
giebt. M a mir a i. e. Manna. M a m i c a est gummi, quo
caremus: ut in Alexandro de oculis. Das heisst bei Alexandros
Trallianos. Aus der Aufeinanderfolge der Artikel ergiebt
sich, dass Mamica nur verdorbene Schreibart ist. Spätere
Auso-aben unterdrückten das Citat. Ich erlaubte mir ausführlieber
über diese Pflanze zu sprechen, weil sie von den meisten
Auslegern griechischer Pflanzen ganz vernachlässigt ward.
Mvapov, pag. 248, lin. 3, mit dem Synonym ¡.lalaßnvyivov, hält
Cornarius nach Dioskorides für verdorben, übersetzt Myagrum
statt Myarum, und lässt es unentschieden, ob bei Paulos
Melampyrum statt Melampycnum, oder bei Dioskorides umgekehrt
dieses statt jenem zu lesen sei. Aber kurz zuvor hat
Paulos selbst einen kurzen Artikel von den Samen des Myagron.
Diesen Satz lässt Torinus folgen, wodurch die lieber«
einstimmung mit Dioskorides noch vergrössert wird, die Hypothese
also noch mehr Wahrscheinlichkeit gewinnt.
^Ovofia, pag. 249, lin. 14, und bald darauf:
"'OVÙJVLÇ ibidem lin. 22. Beide Artikel sind zwar ganz aus Galenos,
vol. XI I , pag. 89, entlehnt; doch verdient bemerkt zu
werden, dass die erste Pflanze bei Dioskorides III, cap. 137, wie
auch bei Galenos, nicht Onoma, sondern Onosma heisst, und
dass alle beide, wie auch Paulos, ihr das Synonym Ononis
geben; und endlich, dass die Pflanze, welche sie unter dem
Namen Ononis davon unterscheiden, bei Dioskorides III,
cap. 18, den Namen Anonis, doch auch mit dem Synonym
Ononis, führt.
' Yrtocfaiüxov, pag. 257, lin. 15, ist nur andere Schreibart statt
i7C7tôcpaiGzov bei Dioskorides IV, cap, 160,
B u c h VIIL Kap. 5. §. 62. 421
0nQf.iiov^ ibidem lin. 39, bei Guinterus durch blossen Druckfehler
Phermium, ist das q)0Qßi0v des Galenos, vol. XII,
pag. 152.
XafiatÖQdJipj pag. 258, lin. 18, unterscheidet Paulos von xa/naidgvg
mit der Bemerkung, es hätte gleiche Wirkung mit der Chamädrys,
und würde auch von Einigen so genannt. Dioskorides
III, cap. 102 behandelt beide gradezu als identisch.
§. 62.
B e n e d i c t u s Crispus.
Nur um das achte Jahrhundert nicht völlig leer zu lassen,
nenne ich die einzige bekannte medicinische Schrift dieses Zeitraums.
Es ist ein dem Quintus Serenus nachgeahmtes, doch noch
tief unter dem schon tief genug stehenden Muster gebliebenes
Gedicht in 241 elenden Hexametern. Herausgegeben ward es
zuerst vom Cardinal Angelo Mai nach einer Handschrift der vaticanischen
Bibliothek in seiner bekannten Sammlung:
Auctorum classicorum e Vaticanis codicibus editorum series. Eomae.
Tom. V, 1833. 8.
Darauf nach einer wiener Handschrift mit Angabe der Varianten
der vorigen Ausgabe unter dem Titel:
S. Benedict i Crispi commentarium medicinale, ad fidem codicis
Vindobonensis. Dissertationis loco inauguralis cum consensu
facultatis medicae Wirceburgensis edidit Jo. Val. Ullrich.
Kizingae, 1835. — Acht unpaginirte Blätter in 8.
Ueber den Verfasser sagt Choulant: Benedet t o Crespo, geboren
zu Amiternum, dem heutigen Aquila oder S. Vittorino, zur
Zeit des Longobardenkönigs Aribert II., wurde im Jahr 681 als
Erzbischof zu Mailand vom Papst Sergius I. bestätigt, und starb
am 11, März 725 (nach Andern 735). Eben so erzählt auch Ullrich.
Beide verwechseln offenbar Aribert den ersten, der ungefähr
654 — 663 regierte, mit dem zweiten, der 702 — 712 regierte. Das
Gedicht nennt Ullrich eine Jugendarbeit des Verfassers, bemerkt
aber, dass unter allen, welche genauer von Benedictus Crispus
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