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schiedenen Handschriften hervorgegangenen Ausgaben. In unsern
Ausgaben steht dafür aliis, sollte daraus nicht jenes ameos, omeos
u. s. w. entsprungen sein?
Johnson wundert sich ferner darüber, den Apulejus bei keinem
Schriftsteller des Mittelalters, wie bei Platearius, Bartolomäus
Anglus u. s. w. erwähnt zu finden. Eine Ausnahme davon macht
wenigstens der vielbelesene S imon Januensis. Nicht selten citirt
er in seinem medicinischen Wörterbuch, ein altes Buch
von der einfachen Medicin (liber antiquus de simplici medicina),
zuweilen auch bloss das alte Buch, und bei der Angabe
seiner Quellen in der Vorrede sagt er, diesem Buche fehle zwar
der Titel, doch stände es mit zuverlässigen Schriftstellern nicht
in Widerspruch. Die daraus citirten Stellen selbst verrathen, wie
auch schon Leonicenus und dessen Zeitgenossen bemerkt hatten,
dass es unser sogenannter Apulejus war, wiewohl einige Stellen
ein wenig anders lauten als in unserm jetzigen Text, einige ganz
darin fehlen und Namen oft falsch geschrieben sind.
1) Citirt wird das alte Buch in Simonis Januensis Clavis sanationis
unter folgenden Artikeln. Das von mir meist hinzugesetzte Kapitel bedeutet
die Parallelstelle bei Apulejus nach Ackermanns Ausgabe.
Asterion, cap. 61.
Britanica, cap. 30. Statt damosamos
steht jetzt damasonios.
Cachreos, fehlt bei Apulejus.
Golena, lies conila, cap. 122.
Diactamum, fehlt bei A.
Defructum vinum gleichfalls.
Echinum gleichfalls.
Erifion, cap. 125.
Puligo, fehlt bei A.
Isatis, cap. 69. Die letzten Worte
fehlen in unserm Apulejus, und aluta
hat Ackermann in gluta verbessert.
Lucubros, scheint verdorben statt lychnitis,
cf. cap. 71. Doch auch das
übrige stimmt nicht völlig.
Meu, fehlt bei ASalutaris
ist nach dem liber antiquus
Synonym von solatrum, nach unserm
Apul. cap. 79 von ros marinus.
Gallicrus stimmt nur zum Theil mit Scopa regia fehlt bei A.
cap. 44, Diese nur bei Simon voll- Spinasteilum, lies pinastellum, cap. 94.
ständig erhaltene Stelle citirt schon Tesalago, lies tussilago, cnp 101.
Nicol. Leonicenus^ opuscul, edit. Basii. Vermicaria, lies verbenaca, cap. 4.
1532, foL 32 B. mit den Wer- Vetonica, cap. 1. Doch nur einiges
ten: apud autorem de simplici me- stimmt hier, anderes nicht,
dicina, quem aliqui putant fuisse
Apul ej um.
Des Verfassers wahren Namen zu ermitteln, ist wenig
Aussicht. Möglich, dass er in der That Apulejus hiess, und
eben daraus die Verwechselung mit dem Madaurenser entsprang;
doch was bedeutet Eine Möglichkeit gegen tausend andere? Auf
den Beinamen P latonicus , womit man schon früh den Madaurenser
beehrte, oder gar auf den Namen P lat o selbst, den
Johnson in seiner Handschrift fand, hat er noch weniger Anspruch.
Am liebsten möchte ich ihn, da wir ihn doch nicht unbenannt
lassen können, nach dem Titel seines Werks in der ersten Ausgabe
Apulejus Herbarius nennen; doch wird sich der herkömmliche
Name Apulejus Platonicus kaum noch verdrängen
lassen.
Ein Verzeichniss der Pflanzen des Apulejus füge ich nicht
bei. Ohne die Synonyme hätte es gar keinen, mit denselben
ohne einen ausführlichen Commentar auch nur einen sehr geringen
Nutzen. Dazu ist Ackermanns Ausgabe so viel verbreitet, und
die ganze Schrift so leicht vollständig zu übersehen, dass ich die,
welche sich näher damit bekannt machen wollen, auf Ackermann
verweisen darf.
Ausser dem Werke dieses Mannes erhielten sich noch die letzten
Kapitel einer andern Schrift, an deren Schluss buchstäblich folgendes
steht: Apulei platonice explicit de remediis salutaribus feliciter.
Also abermals der vermeinte Apulejus Platonicus,
der Madaurenser, dessen Namen man jedoch sicher auch hier missbrauchte.
Die einzige uns übrig gebliebene Handschrift jenes
Fragments, anscheinend aus dem siebten Jahrhundert, besass
einst Salmasius, jetzt befindet sie sich in der grossen bald königlichen,
bald kaiserlichen, bald Nationalbibliothek zu Paris, und
den ersten Abdruck derselben lieferte vor kurzem Sillig in der
Vorrede zum fünften Bande seiner grössern Ausgabe des Plinius
von 1851. Bis dahin kannte man das Fragment lediglich aus des
Salmasius Aeusserungen darüber und dem Gebrauch, den er davon
zur Verbesserung einiger verdorbener Stellen des Plinius gemacht
hatte. Da er es unbedenklich für ein Product des Madaurensers
erklärt hatte, so zweifelte niemand, es wäre nur ein cor-
-niBEuiö'Äiri^^