214 Buch VII. Kap. 1. §. 33.
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men weg. Zugleich ergiebt sich aus Ackermanns eigenen Worten,
wie weit entfernt er war Morgagni's Meinung zu theilen. Von
feamomcus dem Vater wissen wir aber noch einiges mehr. Spartianusi)
gedenkt nicht allein seiner vielen gelehrten Bücher, sondern
er sagt auch an einer andern Stelle, sie wären dem Antoninus
(Pius ; regierte 161 - 1 8 0 ) zugeeignet gewesen, und Geta hätte
sie besonders fleissig gelesen. Macrobius^) nennt ihn einen unter
Septimius) Severus (193-211) in seinem Jahrhundert durch Gelehrsamkeit
hervorragenden Mann (vir seculo suo doctus), und
lasst ihn in einer dem Kaiser gewidmeten Schrift von einem Fisch
mit umgekehrt stehenden Schuppen sprechen; an einer andern
Stelle 3) von der unter Augustus erlassenen Lex Fannia gegen
ubertnebenen Aufwand bei Gastmälern; an einer dritten M citirt
er seme Bücher verb o r g e n e r Dinge (rerum absconditarum),
woraus er alte Beschwörungsformeln mittheilt. Nach Servius A
hatte er die Wunder der Insel Thüle beschrieben, und den
Namen Gargara erläutert. Bei Apollinaris Sidonius«), der seiner
zweimal gedenkt, lernen wir ihn auch als Ma t h ema t i k e r kennen
Das erste mal beruft er sich neben Varrò und Censorinus auch
auf Serenus, nicht Septimius, sondern Samonicus, wie er ausdruckhch
hinzusetzt um zu zeigen, dass man in der Musik und
Astrologie mit der lateinischen Sprache nicht ausreiche, sondern
entweder neue Wörter bilden, oder zum Griechischen seine Zuflucht
nehmen müsse. Das andere mal werden Samonicus und
mehrere namhaft gemachte Schriftsteller in libris matheseos peritissimi
conditores genannt. So finden wir ihn überall beschäftigt
mit dem Abstrusen Geheimnissvollen Wunderbaren; und grade so
lesen wir bei unserm Dichter, obwohl er es für Aberglauben er-
1) Ael Spartiani Geta, cap. 5.
2) Macrobii saturnal eap, 12.
3) Ibidem cap^ 13.
4) Ibidem III, cap. 9.
5) Servius ad Virgil, georg, SO et 102.
Apollinaris Sidonii epist. ad Polem. carmini 13 suhjecta, et
episU ad Leontin. carmini 22 praemissa.
Buch VIL Kap. 1. 33. 215
klärt, das Fieber mit Zauberformeln vertreiben zu wollen i), eine
ausführliche Anweisung das Abracadabra, das er gegen das halbdreitägige
Fieber empfiehlt, konisch richtig zu schreiben^); gegen
die Fallsucht lehrt er den fabelhaften Stein aus dem Neste der
Schwalben anwenden^), Kinder mit Pferdezähnen behängen, auf
dass sie leicht zahnen^), und mehr der Art. Kurz^ in allem, was
wir von dem ältern Samonicus wissen, erscheint mir die Geistesverwandtschaft
mit unserm Dichter so unverkennbar, dass ich ohne
stärkere Gründe, als man bisher vorgebracht, an ihrer Identität
nicht zweifeln kann.
Für Pflanzenkunde hat das Gedicht, da der Inhalt fast ganz
aus Dioskorides und Plinius erborgt ist, wenig Werth. Etwas
über 120 Pflanzen kommen darin vor, einige unter ungewöhnlichen
Namen. Beschrieben wird keine, höchstens eine oder die andere
durch ein schmückendes Beiwort etwas kenntlicher gemacht. Ich
gebe ein Kegister derselben, da Ackermann leider keins hat. Man
sieht daraus zugleich, welche Mittel Samonicus vor andern schätzte.
Anethum und Ruta kommen jedes neunmal vor. Hederá zehn mal,
Allium vierzehn mal, Piper gar sechzehn mal. Einige Ungleichheiten
der Orthographie, wie Betonica und Tettonica, Hordeum
und Ordeum, und dergleichen mehr, fallen dem Herausgeber zur
Last,
V e r z e i c h n i s s der bei Serenus Samonicus vorkomm
e n d e n Pflanzen.
Abrotonum 426. 574. Amygdalus 463
Absinthium 314. 391. 912. Anethum 280. 423. 474. 583. 631.
Acer 394. 881. 913. 1032. 1093.
Allium 30. 32. 69. 129. 188. 297. — agreste 577
334. 373. 575. 740. 769. 908. Apium 424. 480. 561. 582. 894.
1036. 1046. 1024.
Alnus 1094. Arbor Pyramea (i. e. Morus) 553.
1) Seren. S amo ni c. vers, 939 sq,
2) Ibidem vers. 94à sqq.
3) Ibidem vers. 1030.
4) Ibidem vers^ lOiO.