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364 B u c h Vili. Kap. 3. §. 53.
L i b a n o s ist ein baumartiges Kraut, dessen Gummi als Räucherung
göttliche Geister erregt. — Offenbar Weihrauch.
L y n g u r i u s ist ein Stein circa montes Linguos. Einige aber sagen,
es wäre die Thräne der Pappel. — Theophrastos unterscheidet
den Stein Lyngurion sehr bestimmt vom Bernstein,
und leitet den letztern aus Ligurien ab. Hier finden
wir beides verschmolzen, worüber sich Reinesius 2) kaum verächtlich
genug auszudrücken weiss. Muss denn ein Zauberer
den Theophrastos kennen ?
Morea, der Maulbeerbaum ist Allen bekannt. Einige Zweige
desselben stehen aufrecht, andere blicken gleichsam zur Erde,
und haben, so lange sie jung sind (ich lese pulluli statt pullulae),
schöne Augen wie ein Ei. — Darauf die entgegengesetzten
Wirkungen der aufrechten und der hängenden Zweige.
N e k y i a . Das Kraut ist F l omu s (so lese ich statt des sinnlosen
Florinus), das heisstTapsus barbatus. Von diesem Kraut
giebt es sieben Arten. Es unterscheidet sich durch die Blätter,
die eine Elle hoch über die Erde empor steigen. Man
brennt diese Blätter als Docht in den Lampen; denn diese
hat man bei den Beschwörungen der Todten in einer Muschel,
wie bis jetzt geschieht. Daher diese Pflanze auch Nekyia
(Todtenopfer) genannt wird. — Also Verbascum. Vergleiche
L u c e r n a r i a im Verzeichniss der Pflanzen des Marcellus
Empiricus.
X i p h i o n ; das ist Gladiolus, ist ein auf der ganzen Erde häufiges
Kraut, hat Blätter wie Weizen, nur breiter. Es wächst
aber auf den Feldern mit dem Weizen. Einige nennen es Mach
ä r a , das heisst Messer, Andere P h a s g a n o n . Eine Elle
lang steigt es grade auf aus der Erde, hat nur Einen Zweig
(Stengel), und die Blume ist hirschfarben, bläulich, das heisst
goldfarbig, duftend (i. aureum olentem? Stand da vielleicht
aureolentem, goldig?), ins Purpurne gehend. Davon flechten
J) Theophrast. de lapidihus sect. 28 et 29.
1) Reines, var. lection, pag. 570.
B u c h VIII. Kap. 3. §. 53. 365
die Hirten im Frühling Kränze. Aus der Blume dem Kraut
und der Wurzel macht man eine Salbe, die in den heiligen
Büchern verlangt wird. In der Gegend Melanitis heisst sie
die susinische, worüber die alten Propheten im Irrthum
sind. In Syr ien heisst die Pflanze Sus ann um, in Melanitis
Susi n um. Dies Kraut hat zwei Wurzeln, die eine sitzt
über der andern. — Und nun wird die angeblich verschiedene
Wirkung beider Wurzeln beschrieben. Hier werden zwei
Pflanzen zusammengeworfen, die Dioskorides wohl unterscheidet:
1. Gladiolus, wozu die Beschreibung, die Synonyme,
wie auch was am Ende von der Wurzel gesagt wird, gehört;
und 2. Lilium, woraus nach Dioskorides das unguentum Susinum
bereitet wurde. Das Land Melanitis kenne ich nicht;
doch sehe man den folgenden Artikel. Susan ist noch jetzt
der arabische Name der Lilie. Er muss sehr alt sein; nach
Stephanos Byzantinos erhielt davon sogar die Stadt Susa ihren
Namen.
O n o t h y r s i s oder Onothyr i s ist ein Kraut. Einige nennen
es Onomalache, das heisst Eselsmalve. Dies ist eine Rose,
woraus man Kränze flicht. Sie hat Blätter wie die gewöhnliche
Malve. Von den Griechen wird sie A l t h ä a , das heisst
M a l v a v i s k u s genannt. — Auch in diesem Kapitel kommt
das Land Melanitis vor, es heisst hier: die Küstengegenden
Syriens und die übrigen Länder von Melanitis. Strabon sagt
von den Leukosyrern, sie würden so genannt, als ob es auch
Melanosyrer gäbe. Der Verfasser der Kyranide scheint wirklich
das südliche Syrien unter Melanitis zu verstehen.
P o l y g o n o n , das ist C o r r i g i o l a oder Mul t igr ana ; Einige
nennen sie Chamäzelon'^ — Dies Kraut wird gegen
alle Augenkrankheiten empfohlen, deren hier im Vorbeigehen
fünf und fünfzig aufgezählt werden.
ß h a m n o s ist ein Kraut.
S a t y r i o n ist gleichsam ein dorniges Kraut. Sein ganzer Stengel
steigt von der Erde auf, und ist zwei Ellen hoch, voller Samen,
und hat mit dem Samen eine blasse Hirschfarbe.
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