Menschen und die denselben jedesmal angemessenen
Modifikationen des Erwerbes und der Lebensart mit
sich bringen, interessieren um so mehr, wenn man sie
erfährt, weil man nur durch die besonderen Bedürfnisse
einer großen Fabrikanstalt durch das ernste Nachdenken
über die Mittel, ihr Vollkommenheit zu geben, zur
Wahrnehmung derselben geleitet wird. Ähnliche Bedürfnisse
haben den spekulierenden Geist in Berlin auf
die Bemerkung geführt, daß der Soldat zum Spinnen ungleich
geschickter ist als der pommerische Bauer. Wollte
man diese Spekulation noch weiter fortsetzen, so müßte
man von dem Satze ausgehen, daß eine jede Kunst desto
vollkommener getrieben wird, je mehr sich die Kräfte
des Menschen darauf konzentrieren. Unstreitig also
würde man es im Spinnen weiter bringen, wenn es
durch fabrikenmäßige Anstalten, wo die Spinner einerlei
Licht, Wärme und Obdach genössen, so vorteilhaft eingerichtet
würde, daß eine eigene, arbeitsame Klasse von
Menschen sich bloß diesem Gewerbe ergeben und davon
allein leben könnte. Menschen, die vom siebten Jahr
an sich nur dieser Beschäftigung widmeten, müßten in
kurzem die Fertigkeit erlangen, besser und schneller als
alle anderen, die das Spinnen nur als Nebenwerk treiben,
mit der Wolle umzugehen; und indem sie beides,
feinere Fäden und in größerer Menge, lieferten, würde
ihre Arbeit wohlfeiler werden, ohne ihnen selbst Nachteil
zu bringen. Wi£ aber eine solche Anstalt mit den
jetzt gebräuchlichen Erwerbarten des Landmannes in
eine Gleichung zu bringen wäre, so daß der Bauer, der
schon nicht der Glücklichste ist, durch den Verlust des
Nebenverdienstes, den er vom Wollspinnen zieht, nicht
zugrunde gerichtet würde, verdiente noch eine sorgfältige
Untersuchung, wobei man immer wieder auf die
längst gemachte Erfahrung zurückkommen müßte, daß
der ungeheure Druck, unter welchem der Landmann
seufzt, das erste und unüberwindlichste Hindernis
bleibt, welches sich der Vervollkommnung aller Zweige
der Industrie entgegensetzt. Man wundert sich, daß das
Übel nicht von Grund aus gehoben wird, und bedient
sich doch keiner anderen als der Palliativkur*. Daher ist
auch die ganze neuere Staatswirtschaft und die gepriesene
Verschmitztheit der Finanzbeamten nichts als die
verächtlichste Scharlatanerie oder, was noch ärger ist,
ein verabscheuungswürdiges System von Kunstgriffen,
wodurch der Untertan, genau wie der Negersklav in den
Zuckerinseln, nur nicht unter derselben Benennung,
zum Lasttier herabgewürdigt wird, dessen Unterhalt
jährlich einen bestimmten Überschuß abwirft. Stört man
durch eine neue, für die Vervollkommnung des Kunstfleißes
vorteilhafte Einrichtung das Allergeringste an
diesem zerbrechlichen, aufs äußerste gespannten Mechanismus,
so treffen die Rechnungen nicht mehr zu, und
der Plusmacher, der nur rechnen kann, sucht den Fehler
seines leeren Kopfes und Herzens in der vorgeschlagenen
Neuerung. Überall, wo Fabriken nicht das Werk der
freien Betriebsamkeit des Bürgers, sondern lediglich Finanzspekulationen
der Regierung sind, wird daher auf
die Vortrefflichkeit der Fabrikate weit weniger gerechnet
als auf den Absatz, den man durch Verbote erzwingen
kann, und es liegt also in den ersten Grundsätzen,
nach welchen man eine solche Anstalt werden läßt, die
Unmöglichkeit, sie zu der Vollkommenheit, deren sie fähig
ist, fortzuführen. Oft fängt man da mit Vorkehrungen
an, wo man eigentlich aufhören sollte, wie es z. B.
bei den Baumwollmanufakturen in einigen Ländern der
Fall ist, wo man zwar Farben, Pressen u. dgl. angeschafft,
aber auf gute Gespinste nicht gedacht hat. Diese Fehler,
wodurch sich nur die Unwissenheit der Administrationen
verrät, sind indes noch verzeihlicher, als wenn in
Staaten, deren Bevölkerung verhältnismäßig gering ist,