Grafen von Spanghen, Lannoy, Duras, Coloma und
Prudhomme d Hailly, kamen in Verhaft; man bewachte
die Herzoginnen von Aremberg und von Ursel in ihren
Palästen und warf sowohl den Schriftsteller Linguet als
den kaiserlichen Fiskal Le Coq und den Schweizer Secretan,
Hofmeister der Söhne des Herzogs von Ursel, ins
Gefängnis. Ganz Brüssel erbebte von dem Gerüchte
einer Verschwörung, welche in ihren Wirkungen der Si-
zilianischen Vesper geglichen hätte; eine Anzahl Häuser,
hieß es, sollten in die Luft gesprengt, die Offiziere
der Besatzung, die Glieder der Regierung und der Rechnungskammer
zu gleicher Zeit ermordet werden. Wieviel
Wahres oder Erdichtetes in dieser Beschuldigung
lag, könnten nur die Protokolle jener Zeit erweisen; allein,
was auch immer die Ursache gewesen sein mag;
dem Schweizer Secretan ward die Todesstrafe zuerkannt:
man schleppte ihn in das finstere Behältnis, wo
überwiesene Missetäter die Vollziehung ihres Urteils ab-
warten müssen, und erst nach einer zweimonatigen Gefangenschaft
rettete ihn endlich die Revolution. Alle Gefängnisse
in Brüssel waren jetzt mit Personen aus allen
Ständen, mit Priestern, Kaufleuten und Adeligen angefüllt,
die man insgesamt irgendeines Verbrechens wider
den Staat beschuldigte. Alles verkündete die allgemeine
Gärung, das gänzlich verlorene Zutrauen und die nahe
Entscheidung.
Die patriotische Armee setzte sich nun den 20. Oktober
wirklich in Bewegung. Vonck hatte ihr in der Person
seines Freundes, des ehemaligen kaiserlichen Obersten
van der Mersch, einen geprüften Führer erworben. Ihre
ersten Unternehmungen waren gegen Turnhout und die
unbesetzten Schanzen Lillo und Liefkenshoek an der
Schelde gerichtet. Der General Schröder, der ihnen am
27. nach Turnhout entgegenkam, hatte anfänglich einigen
Vorteil; als er aber in die Stadt einrückte, empfing
Scheinbare Vereinigung der Parteien in Brabant