Große davon abhängt, ob das Flugloch von einer Arbeitein oder einem Weibchen angelegt
wird: erstere, welche das Flugloch nach ihrem Wüchse anlegt, gibt ihm einen nur unbedeutenden,
durch digGröße ihrefgjKörpers festgesetzten Durchmesfgr jüj£ das Weibchen
erweitert es.
Alles das, was in dem vorstehenden Abschnitt, soweit von S fe . Tätigkeit des Weibchens
allein die Rede war, gesägt wordenBet, erscheint seiner psychologischen Bedeutung
nach augenscheinlich als eine ebensolche Gesamtheit von Handlungen, wie wirBie
auch bei den solitären Insekten sehen, wenn diese ihres zukünftigen Nachkommenschaft eine
Wohnstätte vorbereiten.
K a p ite l III.
Die Psychologie der Tracht.
(D i e N a h r u n g u n d ih r e .G ,e :w in n u n g .)^ B
I n h a l t d e s K a p i t e l j f W on a ch r i e h t * sich die Hummeln bei dem B e s u c h e n l l f l lü t e n behufs N a h m n p B
gevwnnung? Angaben in der Literatur: Meine Untersuchungen. D ie Rolle der Sehorgane bei dem A u f-
suchen der Bluten behufs Einsammein von Nahrung. D ie E n tfe rn un g , au f w e l c i j hin die ï lum MMMMlfflBBHHB S S I unterscheiden. D ie ,% l ie H G e rü à so r g a n e . D ie P s y c h o lo g f t
d e r 1 a tigk eit der Hummeln bei der G ew in n u n gwon N ah ru n gü b e rh au p t und Ä f t ä e i dem D u r c h * ! *
der Blumenkrone einiger Blüten behufs Ab kürzung Arbeit-, f f f l
Die Hummeln nähren sich; wie die Bienen, von dem #|ktar Her Blüten und B n
Idem -Röllen, aus welchem ;:sie das ijjjjenannte Brot zuberciten. .
Die Erscheinungen, welche wir in diesem Kapitel zu besprechen haben, sind all« mit
folgender Frage eng verbunden : Wonach richten, sich die Hummeln f e i dop' Besuchen
von Blüten behufs der Gewinnung von Nahrung?1
Die Geschichte der Frage, was die Hummeln dazu verlockt, die. Bluten zu besuchen —
die Farbe oder der Geruch —, ist sehr umfangreich, und es ist mir schon a Ö diesem Grundfe
nicht möglich, hier länger bei ihr zu verweilen; ich beschränke mich daher- darauf;-: die
Debatten zu berühren, welche in jüngster Zeit zwischen J. P la te au und A. F o r e l bezug-'
lieh dieser Frage stattgefunden haben.
Die biologischen Anschauungen von P la te au sind den meinigen, im allgemeinen gesprochen,
näher verwandt, als diejenigen von F o r e l, allein ich halte das Verfahren » i
seinen Untersuchungen in der vorliegenden Frage für etwas grob uniLsgine Folgerungen da-
her für unrichtig.
F o re ls Ausführungen enthalten zu viel Anthropomorphismus und seine Schlußfolge-
rungen gehen daher mit meinen Ansichten oft sehr weit auseinander, allein seine Untersuchungsmethoden,
sind schärfer durchgeführt und, seine Analyse ist gründlicher und bietet
mehr Interesse, als diejenige von Plateau.
In nachstehendem werde ich diejenigen Deduktionen kurz zusammenfassen, zu welchen
die genannten Autoren bezüglich der Hummeln gelangt sind.2
■ Ich werde diese F ra g e n t f sow eit BS&andeln, als sie au f die Hummeln Bezug hat, d a g der Ansicht hin, daB e i ü Ä
Verallgemeinerung derselben an f alle Hymenopteren, geschweige denn au f alle Insekten, wie dies bisher vielfach beliebt
wurde, zu den Unmöglichkeiten gehört.
* »Revue générale des Sciences‘ ^ 9 0 1 . No. 8.
P la te au vermutet, daß B e j Hummeln sich nicht von dem Gesichte, sondern von dem
Gerüche leiten lassen, und stützt sich zum Beweise: hierfür auf seine Versuche, welche seiner
Ansicjg nach bekräftigen ¡gllen, daß die Bienen und die Mehrzahl der Hymenopteren überhaupt
niemals künstliche Blumen, so künstlerisch diese auch ausgeführt sein mögen, für
natürliche halten, ©jp| In s e k « vermeiden den Besuch künstlicher Blumen selbst dann,
wenn letztere mit echten Blume« vermengt sind und Honig in ihre Blütenkrone gegossen
worden ist.
F o re l glaubt im Gegenteil, daß die Hummeln zu den Blumen hauptsächlich durch
deren Färbung und Formal angezogen werden, d.h. daß sic auf der Suche nach dem Honig
nicht durch den Geruch, sondern . durch das Gesicht geleitet werden. Der Autor nimmt an,
daß die Hummeln sich des Aussehens einer Blume und ihres Standortes e r in n e rn und
das Aufgefaßte im ^erlaufe ipn 8 lagen im G ed äch tnis se {^halten.
Die Angabe, daß die Hummeln sich bei dem Aufsuchen der Nahrung gerade durch
ihr Sehvermögen, nicht aber durch den Geruch leiten I*®*,, bekräftigt der Autor dadurch,
daß Hummeln, denen die Fühler, d. h. die Geruchsorgane, abgeschnitten wurden, trotzdem
fortfuhren, die den Honig enthaltenden Pflanzen ebenso aufzusuchen, wie- sie dies vorher
getan halten. Er vermutet jedoch gleichzeitig,- daß die Hummeln, wenn sie zufällig in die
Nähe von Blumejjä, herangeflogen sind, #ich deren Aroma zu riechen jtginnen.
Um diese Krage g l lösen, haben wir zunächst "folgende Punkte festzustellen:
; Ä. die Rolle der Sehorgane-bCi d&M Tätigkeit;
B. die entsprechende Rolle der Geruchsorgane und
den psyjjblqgisehen Charakter dieser Tätigkeit.
■SDie Rolle der Sehorgane bei dem Besuche von Blüten durch die Hummeln.
Nachstehend teile ich meine Beobachtungen auf diesem Gebiete der biologischen Er-
»fainungen bei den Hummeln mit.
Vor allem, handelt efSieh darum, die Farbe Ig ig Blumen fe^giSellen, die von den
Hummeln besucht werden. Es sind dies
1. Gelbe: Taraxdcum of'fieinale, MelOmpyrmn nemorosum, Primula officinalis,
Zinaria vulgarisWii?£. m.
2. Rpsa-farbene: Trifolium, prateWse u. a, Arten.
3- V io l e i t e : Vitia. sepium, Viola odoratti, Scdbiosa arvensis, Orchis maculata
u. a. m.
4. Rote: Dianthus deltoides, D, carthusianorum u. a. m.
5. W e iß e : Aesculus hippocastanum, Lamium album u. a. m.
Diese Blumen werden voil den Hummeln nicht beliebig aufgesucht. Zu gewissen Zeiten
fand ich die Hummeln hauptsächlich auf dem Klee, welchen sie zu anderen Zeiten nur
selten besuchen, Obgleich er auch dann in Blüte ist; wieder zu, anderen Zeiten fand ich sie
auf der Ackerwicke, Waiche sie sonst fast gar nicht besuchen.jSteaSSelbe Verhalten findet
auch mit der Nelke und mit vielen anderen Blumen statt.
Indem ich bemüht war, dem Grunde dieser Erscheinung auf die Spur zu kommen.