Mesodermzellen.
Die übrigen mesodormalen Gebilde sind von geringer Verbreitung. Ihre Zusammensetzung
aus zweierlei grundverschiedenen Elementen hißt sich schon am) Leben deutlich erkennen.
Es finden sich
1. B in d e ze llen , die als lockergs maschiges Geijitbe ,jie Muskeln umspinnen und
sie mit den Epithelien verbinden (Fig. II, 13; Täf. III Ild. Z.). Das Plasma (^scheint hell,
homogen bis fein granuliert, und enthält eineii) großen, ebenfalls sehr hellen elliptischen.
Kern, der einen runden Nucljsblüs aufweiät. Zellgrenzen sind nicht Ä chw lib a r .
2. K ö rn e r ze llen , die durch ihre stark lichtbfechenden Einschlüssefchln am Leben
besonders an reifen Larven auffallend sind: Sie finden siöh unregelmäßig Verteilt, B in d e r s
in der durch den Dorsalmüskel. gekennzei'cha|||l Leibeshöhlenparti^ :zu besonderen Haufen
vereint konstant unterhalb des Scheitelörgans und zu beiden Seiten dpßÖailertkopfil. (Fig. 1,
Taf. I. K. Z.). Diese Zehen) scheinen verschiedene Phasen durchzumachen. Man findet SsjJ-
immer mit deutlichen Zellgrenzen häufig würfelförmig gestaltet mit dichtem homogenem
Plasma und großem chromatinreichem Kern (Fig. 11, T « 1IL K. Z.)l däzWischÄsplche mit
mehr oder weniger ausgesprochenen amöboidftn Fortsätzen, d iilich meistens zu den Muskeln
-erstreiken. Dann zeigt Sich das f läSma' von !®osin tingiert und enthält kleine körnige Einschlüsse.
Der Kern ist in einen großen Chrpmatinbrocketi verändert und erscheint bei
stärksten Vergrößerungen von einem Kranz winziger Täeüolen umsäUmt, um deö Vieh oft
als zweiter Kranz die Körnchen gruppieren (Fig. 13, TfB III. K. ZMund endlich findet man
kaum mehr Plasma überhaupt, sondern nur mehr Haufenbschwarztingiertef KörHr, eben
die# denen das Lichtbieghungäyermögen am lebenden Objekt zukommt (Fig. 1, Taf. I. K. H.).
Demnach glaube ich,’ ännehmen zu dürfen, daß '|i|§|ich hier um Zellen handelt, die*
die wichtige Funktion übernommen haben, Ermüdungsstoffe, wie sie in der' -Umgebung :
unausgesetzt tätigen Dorsalmuskel®uftreten müssen, in B h aufzunehmen und ih eineiidSg'
Form umzuwandeln, in der sie-dem Organismus keinen Schaden zuzufügen vermögen.
Dieser eigentümliche Modus innerer Abscheidung von Verbrauchs'sUiffen würde ein Ex*
krfetionsorgan zum Teil wenigstens ersetzen. Es fragt sich nur, was mit den abgesetzten
Stoffen weiterhin geschieht®Denn man kann sich schwer verstellen, daß die Körnerhaufen
zugleich mit dem histolysierten Material zur Neubildung aufgebraucKt Werden.
Bei der Larve von Flustrella hispida hat Prouho (4. pag. '4 2» e in e^ on tin u ie r -
lich e Mesodorm Membran nachgewiesen, die dort während!»© Metamorphose erstens
als geschlossene Kapsel die desorganisierten Elemente in Sich schließt und zweitens mit
ihrem Verdickten aboralen Teil- unter dem Scheitelorgan (lame mesodermiqueifäzum Aufbau
des Polipids beiträgt. B C . ist nichts jfilg r t ig e s , zu kon s ta tie ren.
Entoderm.
Der Magendarm setzt sich einerseits- gegen. den Schlund zu mit dem engen, durch
den Sphinkter geschlossenen (Xsthim scharf ab, andererseits geht'er ohne . Grenze in den
Enddarm über (Fig. 1, Taf. I.m). Ein Teil des Magens wird bei der reifen Larve von dem
in der Mediane eingeschnürten Saugnapf wie von zwei Schildern bedeckt, so daß er von früheren
Beobachtern meist nur als (Schmale Röhre gezeichnet würde. Die Elementei des VerdauungstraktesBlmd
im Magen- und Enddarm gleichartig. EsHSnd typische Entodermzellen, denen
zahlreiche körnige Einschlüsse am Leben intensiv braune Färbung verleihen. Auf Schnitten
findet man die Einschlüsse^!^ Körner und Brocken meist in hellen Kreisen, wahrscheinlich
Vakuolen, eingeschlossen und dunkel tingiert, wodurch ein äußerst unruhiges Bild zu Stande
kommt (Fig. 11, Taf. I IH Immerhin sind die Zellgrenzen deutlich und lassen sechsseitig
prismatische Form der Zellen erkennen.' Der Kern findet sich meist der Zellbasis anliegend
und enthält zusammengeballtes Chromätin. Gegen das Darmlumen zu springen die Zellen
mit meist ffllen tragenden Kuppen vor, der einzige "Teil def Zelle, der immer von Einschlüssen
und Vakuolen frei.und von homogenem Plasma erfüllt erscheint. Hier sind auch
häufig Basalkörper und gelegentlich Wimperwurzeln zu erkennen (Fig. 1, Taf. I.m).
Neben diesen typischen Entödermelemeiiteii kommen bei einem ganz bestimmten
MitteKtädium zwischen junger und reifer Larve einige Zellen vd# die sich färberisch genau
lltgegengesetif verhalten.' Am auffälligsteriijäind sie auf ganz- schwach mit Hämatoxylin behandelten
Totopräparaten. Dann sind, wenn alle übrigen Gewebe noch keine Farbe änge-
pammen haben, ca: 5 bis 8‘ sehr große, unregelmäßig konturierte Zellen an jeder Magenseite
schon ßpdunkel gefärbt, daß sißjv die Kerne vom Plasma kaum mehr ab heben'(Magenanschnitt
Fig. r6( Taf. II. d). Sie scheinen dem Magßn für gewöhnlich von außen ganz flach
anzuliegen und gsind deshalb 'huf- Schnitten durch den Magen nicht leicht nachzuweisen.
W o lte re ck hat diese- Zellen bei' Or-phseben (20 pag. 37) und sie mit „sehr chromophilen
Zellen mit amoeboiden Fortsätzen, die sich von außeti zwischen Darmepithelzellen hineindrängen“,
am Magendarm der Folygordius-Larve und ähnlichen Elementen bei Mitraria,
Tornaria und Pillidium in eine Reihe gestellt. Leider kannjrch über.‘ihre Funktion bei (D..
nicht! aussagen. Najgidem sie aber bei Polygordius bei der Erneuerung des Darmepithels
mitwirken (20 p. 63) und da das Darmepithel bei C. an Jugendstadien meist mehr degeneriert
aüssieht (Fig .||E|j| IM als auf-älteren (Fig. 23, Taf.‘V), . da ich ferner auf ganz reifen
Stadien- nie eine Spur dieser Zellen auffinden konnte, Pppil scheint mir die Annahme) daß
diese Zellen verbrauchte Darmzellen schon während der Larvenperiode zu ersetzen haben,
nicht allzusehr gewagt.
Zoologica. lieft 47.