Die ganze Reisebeschreibung ist n ich t von Dixon, sondern es' sind .Tagebuch-Aufzeichnungen
eines mit W. B. Unterzeichneten. J. R. F ö r s te r sagt darüber in seiner Vorrede,
pag. io:
„Der Verfasser war vermutlich ein Freund oder Verwandter des Schiffseigentümers,
und hatte vielleicht einen Teil der Handelsgeschäfte für das Schiff zu besorgen. Dies ist
alles, was man von ihm erraten kann. Da Kapitän Dixon nicht die Erziehüng gehabt hat,
selbst eine Geschichte seiner Reise zu schreiben, so bediente er sich dieses Tagebuches von
einem jungen Manne, da es ihm hinlänglich zu dem Zwecke schien, das Publikum von seinen
wichtigen Verhandlungen zu unterrichten.“
Die ganze Reisebeschreibung besteht daher aus 49 Briefen nebst einem Anhänge,
gerichtet an „Mein lieber Hamlen“ und unterzeichnet mit W. B: Die Einleitung zu diesem
Reisewerke, pag. III—XV, ist mit George Dixon, also vom Kapitän selbst, unterzeichnet.
Am Schluß der Einleitung, pag. 15, schreibt Dixon im letzten Absätze;
- „Noch habe ich die Güte und Nachsicht des Lesers, der das folgende; Werk durchlaufen
wird, zu erbitten, da es von einem Manne an Bord der Queen Charlotte geschrieben
worden ist, der weder mit den Wissenschaften, noch mit der Lebensart eines Seefahrers im
geringsten bekannt war. Doch, um jeden Einwurf vorzubeugen, der in Rücksicht der Kenntnisse,
die zur Schiffahrt erforderlich sind, gemacht werden könnte, bin ich selbst äußerst
sorgfältig gewesen, diesen Teil des Werkes zu verbessern. Überdies habe ich in einem Anhänge
eine kurze Nachricht von den wenigen zur Na tu r g e s c h i c h t e gehörigen Gegenständen
mitgeteilt, die uns vorgekommen sind, und die vielleicht die Aufmerksamkeit der
Kenner auf sich ziehen möchten; und ich hoffe, daß eine ungekünstelte Erzählung von
Tatsachen, die zu der Zeit niedergeschrieben wurden, als sie sich zugetragen, doch interessant
sein wird, wenn ihnen gleich an dem Aufputze der Sprache und der Eleganz des
Stils etwas abgehen sollte.“
Dixon ist, wie aus dem obigen erhellt, der Entdecker und Autor der ersten Achati-
nelle, nach der Diagnose und der naturgetreuen Abbildung ist die Art unverkennbar. Der
einzige Fehler, der von ihm begangen, besteht in der Binomenklatur, dieselbe war aber in
damaliger Zeit gebräuchlich. Da wir aber eine ganze Reihe solcher Namen besitzen, die nur
in ein Wort zusammengefaßt sind, wie z> B. Achatinella albospira, Smith, Achatinella con-
cavospira, Pfeiffer, Achatinella nigroldbris, Smith, u. a. m., die anstandslos gebraucht werden,
so kann auch dieser Name in Achatinella apexfulva, Dixon, zusammengezogen werden.
Die anderen später für diese Art angewandten Namen: Achatinella lugubris, Chemnitz1,
Achatinella seminigera, Lamarck und Achatinella pica, Swainson, müssen in der Synonymik
zu dieser gestellt werden, und die Schnecke muß fortan den Namen führen:
A ch a tin e lla apexfulva, Di xon, besser: apicefulva. Sykes hat bereits in seinem Verzeichnisse
der Hawaiischen Mollusken dem Dixonschen Namen die Priorität gegeben. Zu
bedauern ist, daß in dieser verdienstvollen Arbeit und bis jetzt besten Zusammenstellung der
Hawaiischen Mollusken die Diagnosen, bis auf die neu kreierten Arten, fehlen und man
1 Nebenbei möge hier bemerkt werden, daß der Name „Helix lugubris" schon von Gmelin für eine Conchylie,
marshes near the sea-sidie in Coromandel, verwendet ist. Vergl. „Sy stema Naturae ä Jo. Frid. Gmelin, Lipsiae, 1788,
pag. 3665“ und Dillwyn, L . W., A descriptive Catalog o f recent shells. London, 18x7. Vol. II, pag. 950, 142.
immer noch gezwungen ist, 'sich dieselben aus den verschiedensten Werken, die zürn Teil
sehir. schwer zugänglich sind, züsammenzusuchen.
Die nächste Notiz, die sich aüf Achatinella bezieht und uns aus der Literatur bekannt
ist, findet sich in dem. alten J. H. ,C h em iii t z sehen Systematischen Konchylien-Kabinet,
Band XI, Nürnberg 1795, pag. 278, Tab. 209, Fig. 2059 und 2060. Da auch- diese Arbeit wie
die Dixonsche nicht jedem Leser zugänglich ist, so gebe ich auch von dieser eine wörtliche
Kopie :
„Ex Museo Spengleriano,
Die traürende Mondschnecke, Turbo lugubris, testa trochiformi, nitida, nigerrima,.
apice . albo, apertura subrotundato.
Auf den Sandwicji-Inseln der Südsee wird diese Schnecke in süßen Wässern gefunden.
Dem Herrn Spfengkr sind vor einiger Zeit mehrere von dieser Gattung aus London
mit der Beyschrift zügeschickt worden : in Dixön’s voyage round the world werde man umständlichere
Nachrichten Von ihr antreffen. Möchte man es doch auch mit ein paar Worten
angèmerket haben, an welcher Stelle und auf welcher Seite dieses Buches das weitere von
ihr nachgelesen werden könne, wie sehr würde dies mir und anderen das Nachschlagen erleichtern.
Es hat diese spiegelglatte Schnecke sechs Windungen. Ihre Farbe gleichet einem
Trauerkleide. Sie ist kohlschwarz und bei den obersten Stockwerken schneeweiß, auch dabei
so glatt .und glänzend, daß ich vermute, ihre Schale sei schon in den Südländern abgeschliffen
worden/ Die 'Mündung ist beinahe rund. Die kurze weiße Spindellefze ist in
der Mitte etwas verdickt, -als ; wenn daselbst ein Zahn stehe. Die innern Wände sind
schmutzig weiß.' Auf den 'SändwichTnseln pflegen die Einwohner diese Schnecken als einen
Schmuck oder als . Zierraten atn Halse, an den Ohren, an der Nase zu tragen. Daher kommt
es, daß fast alle, die-von dieser 'Gattung nach Europa, gekommen, eine durchbohrte oder
durchlöcherte Schale haben; dadurch däs Band gezogen worden, damit man diese Schnecken
dem Halse oder den Ohren anzuhähgen pfleget. Daß man auch Linksschnecken von dieser
Gattung habe, werden wir'ani-Ende: dieses Bandes bei Fig. 3OI4~ 3OI5 erfahren.
A u f Tab! 209, Fig. 2059 und . 2060 finden, sich zwei ganz leidliche Abbildungen der
Chemnitzschen Achatinella lugubris.
• Die nächste Notiz^über Achatinella findet sich ebenfalls in Ghemn. Konch.-Käb.
Bd;‘XI. Nürnberg, Ì795, pag. 307:. Tab. .213, Fig. 3014. 3015;
.;,Ex Museo Spengleriano. ! ;
Die trauernde linksgewundene Mondschnecke. Turbò lugubris sinistrorsüs.
■ Tèsta trochiformi nitida, nigrö-füsca, fasciis albis penes suturam cincta, apice albo,
apertura subrotunda. Die rechtsgewundene von dieser Gattung ist schon bei Fig. 2059. 2060
beschrieben worden.- Hier, ist nun eine linksgewundene, die man als keine eigene Gattung,
sondern als ein ausgeartetes Kind jener rechtsgewundenen Gattung anzusehen hat. Ihre
Schale ist spiegelglatt und braunschwärzlich gefärbef. Nahe bei der Nath werden die Gewinde
von einem weißen Baiide zierlichst umgeben. Die Spitze ist weiß. Es wohnt diese
seltene Liriksscjmecke, für welche der Herr Spengler zwei Guineen in London hat bezahlen
müssen, in den süßen Wassern der in der Südsee liegenden Sandwich-Insuln. Die innern
Wände sind weißlich.- Weil .die Bewohner jener Insuln diese Arten von Schnecken als eineii