
der ventralen Fläche der Lunge vorfinden, stehen die Bronchien mit den Luftsäcken in Verbindung.
Das craniale zugespitzte Ende reicht bis zur ersten Rippe, das caudale breite Ende
bis zu den Nieren.“ (Ellenberger und Baum 15. pag. 937.) (1900 pag. 36.)
Die Vogellunge selbst ist nie in Lappen gespalten wie die Säugetierlunge. Ihre ventrale
Oberfläche ist leicht konkav gebogen, die dorsale hingegen stets konvex gestaltet und in
die korrespondierenden Partien der Thoraxwand so eingefügt, daß durch die Rippen quer
verlaufende Einkerbungen in ihr entstehen. .
al Hauptbronchus.
Siehe Taf. I, Fig. i-aBjjfjj
Der aus der Bifurkation der Trachea hervorgehende Hauptbronchus (Mesobronchium
Huxley 1875 pag. 36) tritt jederseits ah der ventralen Fläche der Lunge in dieselbe ein und
zwar zum größten Teil am Anfang des zweiten Drittels; seltener genau in der Mitte derselben
bei Ardea cinerea, Botaurus stellaris, Platalea leucorodia, Cygnus atratus, Ta-
dorna tadornoides und Anas domestica. Bald nach seinem Eintritt in die Lunge erweitert
er. sich ampullenartig zu einem Vestibulum, von dem aus; sich mehrere große Bronchien ab-
zweigen. Unter allmählichem Verlust der Knorpelringe durchzieht die intrapulmonare Portion
dieses Mesobronchium leicht dorso-lateral gebogen die Lungensubstanz, um am hinteren lateralen
Rande mit weiter Öffnung, dem Ostium p o s te riu s , in den abdominalen Luftsack
überzugehen. Während dieses Verlaufes entsendet der Hauptstamm noch verschiedene dorsal
und ventral gerichtete Äste und teilt sich etwa zu Anfang seines zweiten Drittels in einen
dorsal-fortziehenden und in einen ventralwärts absteigenden Kanal, welch’ letzteren ich
B ronchus d iap h ra gm a ticu s p o s te r io r bezeichne.flDerselbe ist zwar sehr kurz, aber verhältnismäßig
weit und führt die.Luft durch das geräumige Ostium intermedium pos;tei-
rius in den hinteren diaphragmatischen Luftsack. Sein Ostium liegt auf der ventralen Oberfläche,
fast am lateralen Lungenrande und am Anfang des distalen Drittels der Lunge.
Von diesem Mesobronchium aus nehmen zwei Bronchialbezirke ihren Ausgang,, der
ventrale auf der Innén-, der dorsale auf der Außenfläche, Bei der weiteren Beschreibung
sollen daher diese beiden Systeme für sich und nacheinander berücksichtigt werden.
b. Ventrales Bronchialsystem.
Siehe Taf. I, Fig. 1— f.)
Das Mesobronchium gibt kurz nach seinem Eintritt in die Lunge noch vor seiner Erweiterung
zum Vestibulum aus seiner medio-dorsalen Wand den ersten Ventralbronchus ab, den
ich B ronchu s c la v icu la r is benennen will. (Siehe Fig. 1 u_. 2.)- Er ist als erstes Entó-
bronchium- (Gadow 1890 p. 36) -bronche diaphragmatique Sappey bekannt. Mit seinem
Hauptast, den ich als B ronchu s e er vi c a lis bezeichne, beherrscht er durch reiche Verzweigungen
das vordere ventrale Lungengebiet. Er selbst biegt bald nach seinem Ursprung
in kurzer nach dem lateralen Rande zu gerichteter Kurve um die Wurzel des Mesobronchium
sowie um die lateralwärts davon gelegene Pulmonalis und schickt seine Zweige über den
cranialen und lateralen Rand hinweg nach der dorsalen Oberfläche. Vermittelst des lateral
von der Wurzel des Mesobronchium befindlichen Ostium c la v icu la r e versorgt er den gleichnamigen
Lüftsack und setzt seinen bogenförmigen Lauf rings um den Stammbronchus bis
genau hinter denselben und hinter die hier verstreichende Vena pulmonalis fort. Knapp vor
der Lungenmitte endigt er mit einem kräftigen sich nach dem lateralen Rand zu verästelnden
Zweig, der noch an seiner Abgangsstelle durch eine schmale Öffnung mit dem vorderen
diaphragmatischen Luftsack in Verbindung steht.
Der bereits erwähnte Bronchus c e r v ic a lis setzt die anfänglich gerade Richtung
seines Mutterstammes fort und begibt sich zur vorderen Lungenspitze, um kurz vor derselben
durch das Ostium c e r v ic a le in den gleichnamigen Luftsack einzumünden. Auch
er sendet eine reiche Anzahl Zweige über den cranialen und medialen Lungenrand nach der
dorsalen Oberfläche.
Von der medio-dorsalen Wand des Mesobronchium etwas oberhalb von dem vorigen
gehen am Ursprung miteinander verschmolzen, aber später divergierend, der B ro n ch u s
c la v icu la r is d o r sa lis (2. Entobronchium) und der B ro n c h u s m e d ia lis ab. Ersterer
durchdringt genau parallel zu dem unter ihm auf der ventralen Oberfläche sich hinziehenden
Bronchus clavicularis im gleichen Bogen die innere Lungensubstanz, verästelt sich in derselben
und gibt auch Zweige an den clavicularen Luftsack ab. (Siehe Fig. 1 u. 3.) Der Medialbronchus
dagegen strebt geraden Weges zum medialen Rand, über den hinweg er sich mit seinen
Zweigen dorsalwärts begibt.
Oberhalb vom Ausgangspunkt dieser Luftwege, etwas mehr lateral als dorsal, geht der
Bronchus diap h ragm aticu s an te r io r (3. Entobronchium) nach äußerst kurzem Laufe
zur hinteren medialen Ventralfläche hinab, um durch das Ostium intermedium anterius,
welches medio-caudal wärts nahe am Mesobronchium liegt, in den vorderen diaphragmatischen
Luftsack einzumünden.
Während die soeben geschilderten Bronchien mit Ausnahme des Bronchus medialis
Verbindungen mit Luftsäcken hersteilen, sind die nun folgenden ausschließlich zur Ventilation
der Lunge selbst bestimmt. Nach Abgabe dieser Kanäle nämlich beginnt der
Hauptbronchus sich zum Vestibulum auszudehnen, von dem aus verschiedene kräftige Äste
entsendet werden.
Von der unteren dorso-medialen Wand der ampullenartigen Erweiterung zieht der
Bronchus cau d a lis (4. Entobronchium),,. weitaus der gewaltigste ventrale Stamm, auf dem
medialen Rande entlang zum hinteren und mittleren Lungenende. Sein Lumen verengert
sich auf diesem Wege allmählich, bis er sich schließlich in feine Ästchen auflöst. Medial-
wärts gehen von ihm mehrere parallel nach dem oberen dorsalen Rand aufsteigende und sich
weiter verzweigende Kanäle ab, die nach dem Ende ihres Mutterbronchus zu entsprechend
kleiner werden. Distalwärts entspringt nur ein kräftiger Ast, der Bronchus la te ra lis ,
welcher sich unmittelbar nach seinem Ursprung in zwei Stämmchen gabelt, deren vorderer
leicht gebogen hinter dem Mesobronchium und der Vena pulmonalis schräg nach außen
und vorn zuläuft, während der hintere, parallel zum Caudalbronchus, mit seinen lateralwärts
abgehenden Gängen die weitere Versorgung des hinteren ventralen Lungenabschnittes übernimmt.