ihres Erbauers bedingt wird. Die Bauten der Wespen stellen in psychologischer Hinsicht
schon wegen der Eigenschaften ih ig Baumateriales,; der Beiesligungsweise des hängenden
Nestes, der Einrichtung seiner Hülle ¡p jrw . unendlich höhere Anforderungen. Allein auch
bei diesen Insekten finden wir in Bezug auf Architektur viel von jener ^hablone, durch
welche die Bauten der Bienen charakterisiert werden. Ich will damit natürlich nicht gesagt
haben, daß wir bei den einsam lebenden Hymenopn-ren ein Felil.m jeder .Sdiablone:„crwar:en
können. Dies ist nicht der Fall: Da g | der, Instinkt als Baumeister auftritt, herrscht eine
deutliche oder versteckte Schablone als eine. Regel, .die keine Ausnahme;duldet. Allein
auch hier fjSt; ;egy vom Standpunkte der Komplikation der-Instinkte ai^,betrachte^ nicht
einerlei, ob eine geometrisch'regelmäßige Figur gebildet wirdyiwie wir iifgjbei den Bienen
sehen,-oder aber ob die hergestellten Gegenstände i) ihrer Gestalt .nach verschieden sind
und aus mehreren, (Snander durchau|gunähnlichen 'f eilen bestehen und ÿ j . wegen dieser
ihrer Verschiedenartigkeit auch verschiedenartig Reaktionen seitens des Baumeisters,-wenn
er mit jenen in Berührung kommt, lmrvorrufen müssen^M Es läßt-»ich nun behaupten;
daß das Schablonenmäßigtf im Bäuinstinkte. bei den Hummeln nicht niedriÿgffsondem
höher steht, als bei den Bienen. Um sich hiervon zu überzeugen u g t ersieh diejenigen
Teile des Nestes ij|| Erinnerung zu rufen, aus denen sein innerer Abschnitt besteht, sowiS
die verschiedenartigen Erzeugnisse, welche dfé Hummeln Wachs anteiligen. Allerdings
sind dip Bauten dgrg Bienen a ls G an ze s betrachtet zweckentsprechender und als'ogwoll
kommener, als die Bauten der Hummeln. Wir sehen bei ihnen-ikeine Schwankungen, gine-
unproduktive Arbeit, kein Umarbeiten, wie es bei ¡inHummeln in ¡J|. hohem Maße beständig
zu bemerken i i | und .sozusagen den allerwesentlichsten Zug in deren ^ ig k e it darstellt:
afi» diei§8 wurde durch einen fa||ikmäßigqn Betrieb: eBiSt; is -ist eine a*f; V e r s
c h ie d e n h e i t d e r p h y s is c h e n O r g a n iR io n begründe|öz-Arbtti*s«eilun:g.:ein-
getreten;,.o.s hat sich ein Mechanismus )ier;msg.ebildet. der auf den Arsten Blick kompliziert
.erscheint und den. Laien und den ßehwärmer.. in Erstaunen versetzt, für denjentgentiMÄchen
aber,, der es. verstellt, aus der gieichzeiiigen Arbeit Hunderter von Individuen den Bian und
diéÿEatigkeit d jp einzelnen herauszus^ndern, b^lnäherer Betrachtung .sichc s^einfach und
kunstlos herausstellt.
Noch komplizierter J k r als hei den Humnieipi ist die .architektonische, Tätigkeit der
einsam lebenden Hymenopteren! . Ich erinneijg hier als Beispiel an die >,cheminée aud^gtise
de leur nid“, die gewisse Artenfijn Andrena, Qeramius, Odynems n. a. m. anlege®, %3er
an das Nest von Eumenes, von welchem F e rtö n 1 folgendes mitteilt: = .
„T o u t le monde connaît l'élégante cellule des E um en e s , petite coupoles ; bâtie contre une pierre,
un morceau de bois ou une mince tige d ’arbuste. Dans la qonstt ac tion de ce t édifié»,,; I’instinqij, de la
guêpe est arriv&|jj un haut d e g | | |d e p e r fe c tion ; il m e t simultanément en oeuvre tous les outils de l'insecte
e t leur fait e x é cu te r , avec rapidité; e t pré c ision , un .travail qui peut ê t f e - ç S r â é r  .m m e un des, plus
comp lexes q u ’a ient à réaliser lès Hyménoptères de nos régions.“ “ “
Aus derselben Beschreibung erfahren wir überdies!daß die, Tätigkeit des Insektes
bei dem Bau des Nestes sich als eine auffallend mannigfache und wechselnde erwäSt.. —
Ich erinnere fernègan den Bar. von Colletés, von . welchem P é re z2 unter anderem Trügendes
berichtet:
' 1 loc. cit.
* loc. cit.
„E lle humecta la poussière sèche du so l, e t en fit une boulette, qu’elle apporta à sa coupole et
mit aussitôt en oeuvre. L e s mandibules, faisant office de tru elles, enlevaient peu à peu à la boule le
mortier qu’elles mettaient de suite en p la c e , et pendant ce temps les pattes de devant maintenaient la
bou lette , e t lui imprimaient un mouvement de rota tion, de sorte que les mandibules lui laissaient en la
râclant la forme sphérique; la guêpe pivotait au fur et à mesure qu’avançait la cloison; e t les antennes
toujours en mouvement palpaient e t mesuraient la coupole.“
„A u fond d ’une galerie plus ou moins longue, des cellules latérales isolées, ou plusieurs à la file
dans un même conduit. L a paroi de terre n ’est pas simplement polie ; elle est soigneusement tapissée
d une délicate pellicule, incolore, transparente, ayant l’aspect de la baudruche, mais incomparablement plus
fine, bien q u e lle soit composée de plusieurs feuillets, trois ou quatre au -moins, et si unie, si lustrée qu’elle
défie le plus merveilleux satin. T e lle est la ténuité d ’un lambeau de ce tte membrane, que R é a u m u r la
compare à ce s traînées argentées que la limace laisse sur son chemin. Brûlée, c e tte substance répand la
même odeur que la soie. Mais elle n ’en a point la structuré; nulle trame, nulle fibre ne s’y peu t recon-
nâitre. Comment es t fabriquée c e tte membranef^IPersonne ne l’a vu mais on suppose — que faire de plus?
— que c ’es t le produit d ’une sécrétion étendue par l’insecte, à l’état fluide, sur la paroi de la ce llu le, et
qui se conc rète à l’a ir comme le fait la soie. E t l’on ajoute que la courte langue bilobée de l’abeille est
sans doute la spatule destinée à étendre c e vernis.
L a cellule, remplie d'une pâtée semiliquide, reçoit un oeuf, qui es t pondu, non sur le miel, comme
Mr. F a b r e l’a vu chez les Antophores, mais un peu au dessus, sur la paroi, selon Mr. V al. M a y e t . L a
cellule est bouchée ensuite à l’a ide de plusieurs doubles de la substance qui tapisse la paroi. L a pâtée
se trouve ainsi enférmée dans une so r te de vessie membraneuse close de toute part. Ce tte enveloppe, non
seulement es t imperméable au m ie l, mais elle constitue-', selon M. M a y e t , une fermeture si hermétique
qu’elle éclate avec un certain bruit, quand on la comprime suffisamment entre les doigts.
L a cellule close, qui à la forme ordinaire d ’un dé à coudre, ou bien reste isolée au fond du petit
canal, ou bien plusieurs sont empilées à la file.
Es folgen nunmehr einige Instinkte, deren Aufgabe darin besteht, das Nest für die
Feinde unsichtbar zu machen. Zu diesem Zwecke werden die Gänge mit Erdteilchèn in
der Weise zugedeckt, daß auch das schärfste Auge nicht im Stande ist, die Anwesenheit des
Baues zu entdecken. So begnügt sich z. B. Osmia bicolor nicht damit, für ihr Nest einen
so ausgezeichnet schützenden Gegenstand wie eine Muschel auszuwählen, sondern sie verschließt
die Öffnung dieser Muschel, nachdem sie ihre Arbeit in deren Innerem beendet hat,
nicht nur auf das vollkommenste, sondern sie bedeckt auch noch die Muschel selbst in der
Weise mit Kiefernadeln, daß sie ganz unsichtbar wird. Und diese, Erscheinung ist um so
wunderbarer, als 0 . bieolor bald nach vollendeter Anlage ihres Nestes abstirbt, ihre Brut
niemals zu Gesichte bekommt und nie etwas über die Zweckmäßigkeit der von ihr angebrachten
Schutzvorrichtungen sowie über die Feinde ihrer Kinder erfahren kann.
Die mitgeteilten Beispiele könnte ich noch durch sehr viele andere vervollständigen,
von denen ein jedes, gleich den bereits angeführten, Zeugnis dafür ablegt, daß die Bauinstinkte
der einsam lebenden Hym'enopteren nicht nur nicht niedriger stehen, als die
schablonenhafte Tätigkeit solcher „sozialer“ Insekten, wie es die Bienen sind, sondern dieselben
sogar unvergleichlich übertreffen.
C. Die Instinkte, die mit der Beschaffung von Nahrung für die Nachkommenschaft
im Zusammenhänge stehen.
Wenn auch die Art und Weise, wie die einsam lebenden Insekten bei der Erlangung
von Nahrung für den eigenen Bedarf vorgehen, im psychologischen Sinne nicht kompli