und zwei durch die Kompression stark reduzierte, von denen eine vordere dem Schlund entlang
(V. Fl.), eine hintere, dem Magen und Enddarm entlang (rkw. Fl.) verläuft. Diese vier
Flächen treten scheitelwärts zusammen und bilden die fünfte durch die schon oben erwähnten
Ausschnitte schalenfreie Fläche von etwa elliptischer Gestalt. Hier ist das Ektoderm
zu einem soliden Knopf verdickt, das Scheitelorgan (SO), dessen Außenseite von
Sinnesepithel gebildet wird, während innen Nerven und Muskeln inserieren. Übrigens weisen
auch die beiden ändern schalenfreien Flächen Sinnesepithel auf.
Die Leibeshöhle ist durch das nahe Aneinandertreten der eingestülpten Oralregion
plus Verdauungstrakt an das aborale Ektoderm äüßerst reduziert und außer einem ansehnlicheren
Hohlraum in der Mediane der vorderen Fläche entlang (v. Lh.) finden sich nur
schmale, durch Muskel, Nerven und Bindegewebe fast vollständig ausgefüllte Spalträume.
Ein eigentümliches Organ ektodermaler Provenienz, der Saugnapf (Organ Adhäsiv;
sac interne) [Sgn] kommt während seiner Bildungsperiode in die Leibeshöhle zu liegen. Er
entsteht als eine nach innen gerichtete Ektodermverdickung unterhalb des Magens. Durch
einen Hohlraum, der in dieser Verdickung auf tritt, wird das Organ zu einer einschichtigen
Blase. Diese vergrößert sich mehr und mehr, jedoch nicht in der Mediane, wo Magen und
Schlund keinen Platz lassen, sondern zu beiden Seiten (den Schalen zu), so daß schließlich
ein in der Mediane tief eingeschnittener Sack zu Stande kommt, der dem oberflächlichen
Beobachter leicht als paarig erscheinen kann.
Kräftiger als bei allen anderen Bryozoen-Larven ist die Muskulatur ausgebildet. Es
finden sich zwei Schalenschließer (Taf. I, Fig. i; Adx; Ad2), ein medianer, in der Dorsallinie
verlaufender Muskel (M D),. der am bimförmigen Organ, am Scheitelorgan und der
Corona inseriert, und drei laterale Muskelgruppen, die sternförmig von einem Insertionspunkte
an den Schalen (Ans. St.) ausstrahlen, und zwar jederseits eine nach der vorderen Corona
(M. lat. a.),_ eine nach der rückwärtigen (M. lat. p), und nach dem Saugnapf (M.Sg). Außerdem
findet sich Ringmuskulatur um den Oesophagus, darunter der Sphinkter (M. R. Schl.),
ferner der Velum- und Corona-Ringmuskel (MRV; MRCo).
Ungleich schwerer nachzuweisen ist das Nervensystem. Der Hauptstrang (N) inseriert
mit der Hauptmasse am Scheitelorgan und folgt dann jederseits dem Verlauf des Dorsalmuskels
vor allem nach vorn, wo er das bimförmige Organ und die Corona innerviert.
II. Histologie.
Das äussere Ektoderm.
zwei ^wohl;.funktionell, ;a|Hj histologisch differente Zonen zu unterscheiden.
1. D & Epitji-el unter den S h a le n .
2. Das E p ith e l z ta gB hen den H h a l e n , der vorderen
und rückwärtigen Fläche: entlan¿¡fear
Zwischen beide, alM überall den Ähalenrändern entlang, ferner Polder
unter den Schalen von der Mitte des Atriumrandes scheitelwärts auf-
steigend sind schmale Streife» ein^bdrüsilprtigS^Hewebes eingeschaltet,
die ich in Hinsicht; auf ihre ¿Später g|j erklärende Funktion
P o ls te r nennen will.HdtginebenstehendÄSchema zeigt ihr Aus ... ..
breitungsverhältnis.) SC - Ausbreitung der Polster.
Das Epithefgjunter den Schalen liegt diesen dicht an; die Zellen sind|stark abgeplattet,
lll||biider.s in der Umgebung des Magens und Säugnapfs und werden nur gegen
d f f p l l e r zu etwät höher, wo auch die Kerne nicht flach, sondern gegen die Schale zu
zügftpitzf erscheinen (Täf. IV, Fig. M Zellpenzen sind nur sehr Seiten deutlich zu erkennen.
f t lie Nuijeinkörper, die in den Kernen in Ein- oder Zweizahl vorhanden sind,
werden von einem hellen KifJ umgeben, der; sich bei stärkerer Vergffißerung als ein Kranz-
kleiner Väcullen oder lichthfBShendSi Körperchen zu erkennen gibt; doch kommt diese
Eigentümlichkeit auch in anderen Geweben gelegentlich vor.
Die Polster (Taf. III, Fig. u , 12. Po; Taf. IV, Fig. 17, 1 8 , ¿ 21; Co Po) bestehen
aus großen Zellen, diSiieifäch nicht in einer Schieb! liegen. Sie enthalten eine speckig aussehende
Substanz, die sich durch Eosin stark, durch Eisen-Hämatoxylin gar nicht färbt,
und sehr spärliche«: wandstandig|p Protoplasma mit stark chromatischem Kern. Da sich
die „speckige" Substanz bei der Konservierung immer zerklüftet, soi'sieht man auf Schnitten
ein ganz charakteristisches Mosaik von polyedrischen Figuren. Das Plasma greift oft mit
feinen Lappen und Asten zwischen diese Klüfte hinein, und da es außerdem besonders stark
färbbar ist, die speckige. Substanz aber gar nicht, sg?erhält man auf z. B. mit Hämatoxyhn
gefärbten Totopräparaten sternförmig-verästelte Zellen vorgetäusc||| Häufig findet man die:
Polstersubstanz in ganz schwarz tingierte, weit voneinander abstehende Kugeln zerfallen,
auch bei Präparaten, die; von den übrigen Geweben noch brauchbare Bilder geben.