
 
        
         
		wurzeln  bilden  also  eine  vierseitige  Pyramide  (siehe  auch  Text-Fig.  VI).  Der  zentral  gelegene, 
   nach  außen  zugespitzte  Kern  füllt  die  geringe  Zellbreite  fast  vollständig  aus  und  
 grenzt  somit  zwei  Zellpartien  voneinander  ab.  Die  kleinere  enthält  die  Faserpyramide,  die  
 größere  ist  von  Körnerplasma  erfüllt  (Fig.  17).  Für  letztere  will  ich  im  folgenden  den  von  
 Heidenhein  eingeführten  Ausdruck  „toter  Raum“ benützen.  Die unverhältnismäßig große  
 Ausdehnung  des  toten  Raumes  bildet  eine  Eigentümlichkeit  dieser  Zelle,  die  nur  noch  von  
 einer  Zelle  des  Innenbogens  (Fig.  22;  Wz.  C.)  darin  übertroffen  wird.  In  Fig.  17  kann  man  
 die  Wurzeln  bis  unmittelbar  vor  die  Zellbasis  einzeln  verfolgen.  Hier  verblassen  sie  aber  
 und  lassen  sich  nicht  mehr  voneinander  trennen.  Diese  basale  Partie  der  Faserpyramide,  
 die  „S tammfa se r“  (Engelmann  22),  tritt  mit  einer  seichten  Biegung  in  aboraler  Richtung  
 aus,  oder  .wenn  man  will:  die  Zelle  setzt  sich  in  einen  Schwanz  fort,  der  nichts  
 anderes,  als  die  Stammfaser  enthält;  denn  diese  unterscheidet  sich  vom  übrigen  Körnerplasma  
 der  Zelle  ganz  auffallend  dadurch,  daß  sie  überall  eine  ganz  charakteristische  blasse  
 und  homogene  Färbung  zeigt.  Auf  Fig. 21  der  Querschnittserie  sieht  man  sie  bei  St. Qu.  
 quergetroffen  als  ein  Rechteck,  das  dem  Querschnitt  durch  die  Faserpyramide  entspricht.  
 Eine  feinste  Punktierung  glaube  ich  manchmal  gesehen  zu  haben. 
 Die  Stammfaser  läßt  sich  bis  zum  Corona-Nervenbündel  verfolgen,  mit  dem  sie  in  
 innigen  Kontakt  tritt.  Auf  Längsschnitten  durch  die  Zellen,  wie  in  Fig.  17,  läßt  sich  über  
 die  Innervierung  der  Stammfaser  nichts  aussagen,  weil  der  Querschnitt  des  Nervenbündels  
 nur  selten  und  dann  undeutlich  zu  erkennen  ist.  An  Fig.  21  der  Querschnittserie  kann  man  
 noch  etwas  mehr  sehen,  nämlich  daß  viele  Fibrillen  bis  zu  je  einer  Stammfaser  hinziehen,  
 während  sich  zwischen  je  zwei  Stammfaser-Querschnitten  ein  paar  Fibrillen  in  einem  ganz  
 feinen  Bündel  mehr  oralwärts  zu  den  zwei  Cilien-Zellen  weiter  verfolgen  lassen.  Der  Schnitt  
 trifft  die  Zellreihe  A  nicht  überall  in  gleicher  Höhe,  und  dort,  wo  die  Stammfaser  (bei  op  
 höher  getroffen  ist,  sieht  man  die  Fibrillen  ihr  in  einem  Bogen  ausweichen  und  nur  in  den  
 Zwischenräumen  zur  Zwei-Cilien-Zellreihe  ziehen.  Die  Stammfaser  tritt  also r nur  mit  ihrem  
 Ende  in  Kontakt  mit  den  Fibrillen;  ob  sie  dort  von  ihnen  umsponnen  wird,  oder  ob  die  
 Fibrillen  hier  inserieren,  oder  in  die  Stammfaser  eintreten,  entzieht  sich  der  Beobachtung. 
 Hiermit  ist  aber  die  Differenzierung  noch  nicht  erschöpft.  In  Fig.  17  findet  man  unmittelbar  
 unterhalb  der  Crousta  in  der  Höhe  der  Basalkörper  und  von  diesen  weg  einen  
 sehr  intensiv  gefärbten  schmalen  Streifen  ziehen,  der  sich  durch  den  toten  Raum  bis  zur  
 Zellgrenze  der  Zwei-Cilien-Zellen  verfolgen  läßt  (BK. F.),  Anfänglich  glaubte  ich,  der Streifen  
 bedeute  nichts  anderes,  als  daß  sich  die  Crousta  innen  dunkler  färbe  wie  außen,  bis  mich  
 der  in  Fig.  15  (Taf.  III)  abgebildete  (in  der  Richtung fiv  Fig.  17)  geführte  Längsschnitt  durch  
 die  Corona  eines  Besseren  belehrte.  Der  Schnitt  trifft  die  Zellreihe  vom  Typus  A  in  der  
 Partie  der Wimperwurzel  bei  Wz. A.,  und  im  toten  Raum  bei  t.  R.,  und  ich  fand  der  Crousta  
 von  innen  anliegend  innerhalb  des  toten  Raumes,  nicht  wie  ich  anfänglich  erwartet  hatte,  
 Streifen,  sondern  Punkte,  so  daß  wir  es  hier  tatsächlich  mit  Fasern  zu  tun  haben,  die  im  
 Schnitte  quer  getroffen  sind.  Die  Querschnitte  entsprechen  sowohl  der  Zahl  nach  (ca.  10  
 per  Zelle),  als  nach  Größe  und  Intensität  der  Färbung  den  Basalkörpern. 
 Nun  war  mir  auch  die  blasse  Streifung  verständlich,  die  ich  an  dem  Corona-Längsschnitte  
 (Fig.  19)  schon  früher  gesehen  hatte,  jedoch  zu  deuten  nicht  im  Stande  war.  Ich  
 hielt  sie  für  ein  Trugbild,  etwa  der  Crousta  aufliegende  Wimpern.  Der  Schnitt,  der  nicht 
 genau  in  der  Ebene  der  Basalkörper  resp.  der  Fasern  verläuft,  hat  die  Fasern  zum  größten  
 Teil  nur  angeschnitten,  weshalb  sie  blasser  erscheinen  und  nur  vereinzelt  die  intensive  Färbung  
 der  Basalkörper  zeigen  (BK.  F.).  Sie  schließen  an  gleiche  Fasern  der  innern  Zelle  
 (Typus  B),  nur  durch  die  Zellgrenze  von  ihr  getrennt,  an,  scheinen  die  Basalkörper  in  
 den  Querreihen  miteinander  zu  verbinden  und  verlaufen  durch  den  toten  Raum  zur  gegenüberliegenden  
 Zellgrenze.  Genauere  Untersuchung zeigt  aber,  daß  die  Basalkörper,  die  eigentlich  
 nur  in  dieser  Querreihe  im  ganzen  Durchmesser  
 getroffen  sind,  einen  ganz  schmalen  
 hellen  Zwischenraum  zwischen  sich  lassen,  was  
 aber  natürlich  nicht  aüsschließt,  daß  trotzdem  
 eine  wenig  färbbare  Verbindung  existiert.  Wie  
 die  angeschnittenen  und  daher  blässeren  Fasern  
 beweisen,  gehört  je;,  eine  derselben  zu  einer  
 Basalkörper-Querreihe.  Deshalb,  ferner  wegen  
 des  entsprechend  großen  Querschnittes  und  der  
 gleichartigen  Färbung  will  ich  sie „Basalkörper-  
 Fasern“  nennen,  und  nur  besonders  betonen,  
 daß  nie  eine Wimper  aus  ihnen  entspringt (siehe  
 Text-Fig.  VI),  Nach  den  nun  gewonnenen  Ge-  
 • sichtspunkten  lassen  sich  auch  die  übrigen  
 Wimperzelltypen  leicht  charakterisieren. 
 Fig   VI.  Wimperzelle  A   chematisiert,  um  den  Verlauf  
 der  Fasersysteme  zu  zeigen.  Die  Wimpern  vom  Basalkörper  
 nach  außen und  der  Kern  sind  fortgelassen.  In  
 Wirklichkeit  sind  vielmehr Wurzeln,  Basalkörperfasern  
 und Basalkörper vorhanden  und  die  letzteren  stoßen  in  
 d er  Richtung  der  BK-Fasern  beinahe  aneinander. 
 Typus B.  Die  Zellen  der  gegen  das  Atrium-Innere  anschließenden  Zellreihe  (Fig.  17,  
 Taf.  iP s 'F ig .I ,  Tai;  I;  Fig.  8,  Taf.  II;  Fig.  iH  T p   III;  Wz. B.>. zeigen  im  wesentlichen  
 dasselSI  li -B q p g   auf  Wimpern,  Basalkorper  und  ||imperwurzeln,  nur  hat  die  Wurzelpyramide. 
  c in |f^ an^ p pR ich tu n g b e i  A,_  sie  durchmißt  die  Zelle  in  der  Diagonale  un  ist  
 daher  längen  Da  die Wurzelpyramide  in  Figv«nicht quergetroffen ist, wurdlgie ^S  unklaren  
 Bildes  wegen  weggelassen'  In  F1S19  ze igen »^  Fagpn  resp.  Basalkorper  ein  rechteckiges  
 Punktfeld,  fessen Längsrichtung der Querrichtung  des  Tunktfeldes  bei  A   entspricht.  | |jr   tote  
 Raum  ist  geringer  und  .erstreckt gph  mehr  nach  der  dem  Atrium  zjigelepnen  Zellwand,  
 umgekehrt  wie  bei  A.  Die  Stammfaser ist  kurzer  SUBei A  (Fig  IW  Die|j|asalkörper-Fasern  
 ;;|ind  ganz  kurz  und- verlaufen  von-yden  Bahnkörpern  zur  Zelle  A.  Die.-yKerne  sind,  wie  bei  
 A,  gegen  die  Crousta ,zijp|:spitzt. 
 Hier  ist  noch  zu  erwähnen,  daß  die  A u s lä u fe r   des  Dorsalmuskgd^jfp ig.  1,  Ta  . 
 EMD)  und  des  rü ckw ä r tig en   und  yorderen L a te ra lm ig k el|;[fcM  lat. a,)  immer  an 
 der  Ze lle   B  und  zwar  genau  in der Höhe  der  Uasälkörper  an.set(|n,  nachdem  sie  zuvor  
 in  den  Zwischenräumen  zwischen  den  Begleifz e l l e n   in  .das  E p i th e l   e in g e - 
 drüngen  sind^fiFlg.  2o,yj9||:i7,  Taf. I V . . p  „ 
 Derart  finden  sich  M uskelcndigungen  Basalkörper  und  Basalkörper-Fasern  immer  m  
 einen Ebene  (Fig.  i^ME).  .  ,  ; 
 Typus  C.  des  „ 11: n e n b o g e n s“i, (Fig.  22,  WzyrA^.azeigt  den  toten  Raum  (t.  R.)  bis  
 ins  Extrem  vergrößert  und  demgemäß  .auch  die  .Basalkörper-Fasern  bedeutend  verlängert.  
 Dazu  kommt  noch,  daß  der  Kern  nicht  zugespitzt,  wie  bei  den  bisher  betrachteten  Zelltypein  
 sondern  rund  ist,  und  von  den  Wimperwurzeln  weit  ab  mitten  im  toten  Raum  liegt.  u