
 
        
         
		ce rclé  de jaune  et  de  blanc  es t  frère  d ’un  bourdon  jaunâtre  avec  une  bande  noire  entre  les  ailes.  Un  autre,  
 qu’on  croirait  du  même  nid  que  le  de rnier,  se  rattache  à  un  typ e   tout  n o ire ,  rou x  seulement  à   l’arrière.  
 T o u te s   ces modifications,  dont  les  causes  d ’ailleurs  nous  échappent,  sont  par  elles-mêmes  d ’un  grand  intérêt.“   
 S ie c h e l1  schreibt,  dieselbe  Frage  berührend,  folgendes: 
 „D ep u is   que  la  facilité  des  moyens  de  communication  a  augmentée  la  fréquence  des  vo yag es   e t   
 des  explorations  zoologiques,  la multiplication  des  genres  e t   surtout _des  espèce s  a  rendu  leur  étude  de  plus  
 en  plus  difficile.  Beaucoup  d ’espèce s  ont  é té   décrites  sous  de  noms  différents;  ces  descriptions  sont  dispersées  
 dans des monographies,  des  voyag es ,  des  publications  périodiques,  souvent  rares  dans  les  bibliothèques  
 et   d ’un  ac cè s  difficile.  Ce  qui  augmente  encore  ces  difficu ltés ,  c ’es t  que  les  v a rié té s ,  au  premier  coup  
 d ’oeil,  diffèrent  souvent  tant  des  espèce s  typiques,  qu’on  ne p eu t  les  y   rapporter  qu’après  le s   avoir  étudiées  
 sur  de  grandes  séries  d ’individus  receuïllis  dans  les  mêmes  localités.  Par  ces  raisons  l’étude monographique  
 des  espèces  grouppées  pa r  séries  e t   surtout  celle  des  faunes  locales,  acquiert  de  jou r  en  jou r  une  plus  
 haute  importance.  Elle   seule  peu t  faire  rentrer  dans  des  limites  rationelles  le  nombre  des  espèces  
 qui  nous  débordent,  e t  qui,  en  grande  partie,  ne  sont  basées  que  sur  de  simples  variétés.“ 
 . Die  gebührende  Würdigung  dieser  Tatsache  in  ihrer  weitesten  Bedeutung  wird  durch  
 die  zu  große  Zahl  von  eingetragenen  Arten  unmöglich  gemacht,  von  denen  viele  augenscheinlich  
 keine  andere  Bedeutung  haben,  als  den  Wunsch  ihres  Autors,  seinen  Namen  
 hinter  denjenigen  einer  neuen  Spezies  zu  setzen. 
 Die  Hummeln  sind  nicht  nur  polychrom,  sondern  auch  polymorph,  und  durch  diesen  
 Polymorphismus  wird  natürlich  auch  der  Reichtum  an  Varietäten  bei  vielen  Hummelarten  
 erklärt.  In  einigen  Gruppen  des  Tierreiches  hat  dieser  Reichtum  an  Varietäten  und  an  
 Arten,  welche  nicht  einmal  durch  jene  bescheidenen,  von  den  Systematikern  für  die  Aufstellung  
 einer  neuen  Art  gestellten  Anforderungen  begründet  sind,  zu  einer  Umarbeitung  
 ihres  ganzen  Systèmes  geführt.2 
 .Unter  den  Hummeln  gibt  es  Arten,  welche  keine  Varietäten  besitzen ;  allein  es  gibt  
 auch  solche,  welche  deren  eine  mehr  oder  weniger  große  Zahl  aufweisen.  Dabei  fehlen  
 zwischen  einigen  Arten  zwar  Formen,  welche  dieselben verbinden  würden,  zwischen  anderen  
 Arten  jedoch,  bestehen  solche  Mittelformen  und  gewisse  Arten  stellen  ganz  augenscheinlich  
 eine  einzige  polymorphe  Art  dar.3  Hierzu  gehören  z.  B.  Bombus  lapidarias  bei  uns  
 und  B.  caucasiens  und  niveatus  im  Kaukasus.  Diese  Hummeln  repräsentieren  unzweifel-,  
 haft  eine  einzige  Art,  für  welche  nur  die  lokalen  Eigenschaften  angegeben  werden müssen. 
 1  S.  S i e c h e l :   Essai  monographique  sur  le  Bombus  montanus  e t  ses  variétés.  L y o n   1865. 
 *  Eine  außerordentlich  interessante Serie  von  Tatsachen,  welche  das  oben Da rgelegte  bestätigen,  bieten die Untersuchungen  
 über  Mollusken  von  G.  C o u t a g n e   ( G e o r g e s   C o u t a g n e ,   Recherches  su r  le  polymorphisme  des Mollusques  
 de  France).  Der  Auto r  kommt  dabei  zu  dem  Schluße,  daß  der  größte  T eil  der  als  besondere  Arten  beschriebenen  Variationen  
 gar  keine  Arten  sind,  wie  dies  z.  B.  B o u r g u i g n a t   annimmt,  sondern  nur  l o k a l e   V a r i e t ä t e n   e i n e r   s e h r   
 g e r i n g e n   A n z a h l   v o n   w i r k l i c h e n   A r t e n   repräsentieren.  De r  Auto r  spricht  außerdem  die  Ansicht  aus,  daß  der  aus  
 lokalen  Ursachen  hervorgegangene Polymorphismus  für  die Bestimmung  d er Arten  mit  herangezogen  werden  muß.  Infolgedessen  
 schlägt  er  für  die  Bestimmung  der  Arten  eine  n eu e ,  den  neueren  Anforderungen  der  Wissenschaft  mehr  entsprechende  
 Formel  v o r ;  einer  derartigen F orderung  wird man  selbstverständlich  die Berechtigung  nicht absprechen  können. 
 Nicht  ganz  verständlich  is t  mir  in  den  Ausführungen  dieses  Auto rs  nur  folgender  Punkt  geblieben :  warum  sollen  
 unter  allen  Ursachen  des  Polymorphismus,  welcher  die  Aufstellung  einer  neuen  Formel  für  die  Bestimmung  der  A r t   nach  
 sich  ziehen  so ll,  n u r   d i e   l o k a l e n   B e d i n g u n g e n ,   n i c h t   a b e r   a n d e r e ,   den  Polymorphismus  überhaupt  hervorrufende 
 Bedingungen,  herangezogen  werden?  Jedenfalls  kann  ich nicht  daran  zweifeln,  daß  wir,  wenn  auch  nicht  eine  ganz  
 eben  so groß e  Zahl  von  Arten,  wie  s ie A.  A.  L o c a r d   für  dié  französischen  Anodonta  aufstellte  (im  G a n z e n   1 0  1  A r t e n ,   
 während  C o u t a g n e   nur  z w e i   Arten  d er  sehr polymorphen Mollusken  dieser Gattung unterscheidet),  so doch  etwas  Ähnliches  
 auch bei  den  Hummeln  annehmen  können ; .um- sich davon  zu überzeugen,  genügt  es  den  „Catalogus Hymenopterorum  
 hucusque  descriptorum  systematicus  e t  synonymicus“   von  Dr.  C.  G.  v .  D a l l a   T o r r e   genauer  kennen  zu  lernen. 
 *  Eine  analoge  Erscheinung  bei  den  Coleopteren  wurde  bekanntlich  von  V a l é r y   nachgewiesen. 
 Die  kaukasische  Varietät  von  Bombus  lapidarius  besitzt  auf  den  letzten  Segmenten  
 ihres  Abdomens  statt  ziegelroter  Haare  solche  von  ganz  weißer  Farbe.  In  der  Fauna  des  
 mittleren  Rußlands,  wo  wir  von  den  verschiedenen Varietäten  nur  diejenige  besitzen, welche  
 Bombus lapidarius  heißt,  kann  man  bei  den  Arbeiterinnen  in  der  Färbung  der  betreffenden  
 Hinterleibspartie  sämtliche  Übergänge,  vom  Ziegelroten  bis  zum  reinsten  Weiß  beobachten  
 (TafSt  Fig.  1). 
 Von  großem  Interesse  ist  in  dieser  Hinsicht  der  Aufsatz  von  Ed. H o ff er  („Ein  sehr  
 lehrreiches  Nest  des  Bombus  terrestris“)1. 
 Ich  erachte  es  weder  für  notwendig  noch  für  möglich,  hier  näher  auf  die  in  dem  
 genannten  Aufsatze  mitgeteilten  Tatsachen  einzugehen,  und  will  nur  die  von  dem  Autor  aus  
 diesen  Tatsachen  gezogenen  Schlußfolgerungen  wiedergeben. 
 Es  erwies  sich,  daß  das  beschriebene  Nest  Hummeln  enthielt,  welche  ihrer  Färbung  
 nach  sämtlichen  bis  jetzt  bekannten  Varietäten  von Bombus  terrestris  entsprachen, mit Ausnahme  
 einer  einzigen,  Bombus  sporadicus  N.,  welche  nur  im  Nordosten  angetroffen-  wird.  
 Hier  fanden  sich  Exemplare  mit  der  Färbung  sowohl  von  Bombus  viduus  Erichs.,  als  auch  
 von  Bombus  pratorum  Z.,  Bombus  soroensis,  Bombus  confusus,  Bombus  cryptorum  
 Fabr.,  Bombus  dissectus  Gyllen  u.  s.  w.  Und  a lle   diese  Hummeln  befan den   sich  
 in  einem  Ne s te ;  a lle   waren  Nachkommen  eines  einziger!  Weibchens. 
 Von einem  der  aus  dem  betreffenden  Neste  stammenden  Exemplare  schreibt  H o ff  er,  
 daß,  wenn  dasselbe  in  die  Hände  eines  der  früheren  Autoren,  welche  ihr  Hauptaugenmerk  
 auf  die  Färbung  richteten,  gefallen  wäre,  die  große Zahl  der  mystischen  Hummelarten noch  
 um  einen  Namen  vermehrt  worden  wäre. 
 Welchen  Schluß  zieht  nun  der  Autor  aus  diesen  Tatsachen  und  wodurch  erklärt  er  
 diese  Erscheinung? 
 Die  Schlußfolgerung  besteht  einzig  und  allein  darin,  daß  Ho ff er  es  in  Anbetracht  
 der  bei  den  Hummeln  auftretenden  Polychromie  für  notwendig  erklärt,  dieselben  nicht  in  
 Museen,  sondern  in  ihren  natürlichen  Lebensbedingungen  zu  studieren,  da  eine  richtige  
 Klassifikation  dieser  Insekten  nur  unter  solchen  Bedingungen  möglich  sei. 
 v®tese  Schlußfolgerung  ist  natürlich  ganz  berechtigt,  allein  sie  erscheint  schon  gar  zu  
 bescheiden  und  trägt  zu  der  Erklärung  der  Erscheinung  selbst  nicht  das  Geringste  bei. 
 Allerdings  dürfte  es  wohl  kaum  möglich  sein,  schon  jetzt  eine  bestimmte  Antwort  auf  
 diese  Frage  zu  geben,  da  das  hierzu  erforderliche Material  noch  fehlt,  allein wir  können wohl  
 jetzt  Schon  einige  Mutmaßungen  aussprechen.  Ich  für  meinen  Teil  vermute,  daß  es  zwei  
 Ursachen  gibt,  welche  die  Polychromie  und  den Polymorphismus  der Hummeln hervorrufen: 
 Erstens  ist  es  die  weitgehende  Kreuzung  zwischen  den  verschiedenen  Arten.  Für  
 diese  Voraussetzung  habe  ich  zweierlei  Gründe:  die  Ähnlichkeit  im  Bau  der  männlichen  
 Genitalorgane  bei  verschiedenen  Arten  und  zahlreiche  Beobachtungen  über  Begattungen  
 von  Hummeln. 
 Was  den  Kopulationsapparat  der  cf cf  Hummeln  betrifft,  so  ist  innerhalb  der  Gattung  
 Bombus,  wie  dies  bereits  R a d o szk ow sk i2  hervorgehoben hat,  nur  „la  branche  du  forceps  
 und  deren,  „volsella“  Abänderungen  unterworfen  und  zwar  ganz  unbedeutenden.  Was  die 
 1  Wiener  entomölogische  Zeitung,  IV.  Jahrgang,  1885. 
 2  R a d o s z k o w s k i .   Bullet,  d.  1.  Soc.  Imp.  d.  Natur,  d.  Moscou  1884;  Horae  Societ.  Entom.  Ross.  1888.