fachsten Organismen, sich einander anzuschließen, zu Grande ließt, bis zu dem sozialen
Instinkte der Herde ununterbrochen emporgeführt.
Der soziale Instinkt der Tierei-spielt auf jeder beliebigen Stufe der‘Entwicklung, eine
untergeordnete Rolle gegenüber dem Herdeninstinkte. . Erst in der menschlichen Gesellschaft
nehmen die Sozialen Instinkte nicht nur den Kampf mit den Herdeninstinkten auf, sondern
behalten, dabei bisweilen auch die, Oberhand.
Das beigefügte Schema (Fig. r.l6) gibt uns ein klares Bild von der Evolution der
Geselligkeit, wie‘sM; aus den tatsächlichen Angaben der Vorliegenden Untersuchung hervor-
geht, wobei auch die letzte. Entwicklungsstufe" S d ie S tu fe der t iesTdligkeit mit deni
derselben zu Grunde liegenden sbzialejifInstinkte, mit -einbegriffen worden isI*3^
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A n s a m m lu n g A g g r e g a t H e r d e G e s e U s c h u ft.
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K o sm is c T ie s P r in z ip M a s s e r u n s tin k t H e r d e m n s tin k t G e s e lh c h a J h in s tin k t
S o z ia le r * In s t in k t .
Fig. 136.
Dieses Schema weist außerdem auch noch auf die gegenseitigen Beziehungen hin,
welche zwischen den von S r menschlichen Gesellschaft ausiiter Vorzeit Ererbten Instinkten
lrestehen, sliwict auf deren genetischen Zusammenhang und die Bedeutung, die ihnen in den
verschiedenen Epochen der, Evolution zukam. A, ||ib, lly d, e — zeigt uns den Gang und
den Zustand der Entwicklung jener Kraft, di^ich da s k osmi s che Prinzip, in dem
Prozesse-der Vereinigung von Individuen einer Spezies genannt habe. Aus dieser primären
Gewalt entspringt ein Faktor von bereits psychologischer Natur — der Massieninstinkt
(B, g, h, i,'Iplliär Ausgangspunkt B diSSSt Faktors ist in der ersten Aiertikalreihe (!} angegeben;
seine höchste Entwicklung, in der zweiten Reihe (II) ist gleichzeitig charakteristisch
für diese Stufe in der .'Evolution der Geselligkeit; mit dem . Übergange auf die dritte
Stüf#|nSbeginnt die Bedeutung d j i Masseninstinktes abzunehmen (h) und geht in die
vierte und letzte 33»#® (IV} in seiner Rolle bereits bedeutend schwächer geworden über.
Auf der Grundlage des Masseninstinktes entwickelt sich in k d e r Herdeninstinkt,
dessen Verlauf durch die Buchstaben k, 1, m, p bezeichnet ist. Durch diesen Instinkt wird die
d r itte S tu fe der Cfeselligkeit charakterisiert, auf welcher derselbe auch seine höchste Entwicklung
im Tierreiche erreicht. In dem Punkte m. geht er- auf die vierte Stufe über
die. unenschliche GeseÄhaft JM S n der fortfährt, e i l t außerordentlich große Rolle zu
spielen, nämlich als ein Zur Massenbildung führender Instinkt, insofern die Menge (der
Hatifen| ¿11'ein Piöduktil||jpHefdenprinzipes efftheint.
Auf derselben dritten Entwicklungsstufe.der Geselligkeit, und.zwar im Punkte r, entsteht
aus dem Herdenleben der Tiere ein neuer-, Instinkt, von welchem schon weiter oben
die'Rede war Sä ide r. siorzialse Instinkt. In dem Punkts ®.geht dieser Instinkt in die
nächstfolgende viertc- Stufe über,' wo er-auf der Bahn seiner Entfaltung in sehr vielen
Punkten ■ mit' dem Herd'eriihätinkte zusammentrifft. Das Viereck m, n, ö, ‘s unseres Schemas
bezeichnet das Gebiet diesffizusammentreffe^ def Heröen- und dei Sozialen Instinkte; es
ist ein Gebiet, de^cn'v^ergliederung und Ausenianderhaltung in der menschlichen Gesellschaft;
große; Aufmerksamkeit und die für diei:lfisung dieser Aufgabe; notwendigen Grundlagen
erfordert. Jerlpfts dies,eä' gemeinsamen Feldes haben wimeinerseits. das Gebiet der
ausgesprochenen‘und- sfark^diffeifenzierten Sozialen Instinkte m q rtj-mdertersfäis dasjenige der
ebenfäfis"deufech-ausgeSpiMhehen und differenzierten ■Herdeninstinkte'der Menge sop.
Dij,. Gesellschaft stellt demnach auf der höchsten Stufe .jljrer Entwicklung, d. h._ m
der Gestalt, wie. wir sie bei dem Menschen amreffen, ,eine. äufe^|t komplizierte Yereinigüng
der diese Gesellschaft zusammensetzenden Individuen zu : einem Ganzen dar. s Dieser Vereinigung
liegt eine Gruppe von- Instinkten zu Grande;» die die Menschheit aus der- fem-
liegenden'Vergangenheit^eTerbf;hat; der-Mässehinstirikt-und Hhrdeninstinkt, die auf den
Vorhergehenden Stufen der 'Entwickelung die Vorwiegendeü Instinkte tvaren,Urid der soziale,
.Instinkt} der" sich in der Menschheit die führendeg|gblle erobert.
Ausführlich über die gegenseitigen Beziehungen dieser Instinkte, zueinander und über
ihre Bedeutung; für; die menschliche; Gesellschaft-'zu sprechen- ist -hier nicht. der. Ort;. sie
sollen in einem demnächst im Drucke efschorncnden Kursus vüÖ Vorlesungen über die Bio
lögie der. SoziälwissenSchaften näher betrachtet werden. .
Zoologica. Heft 46.