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 decora,  F6r.  Das  Ergebnis  dieser  Untersuchung  ist:  Die  Tiere  haben  äußerlich  die  größte  
 Ähnlichkeit  mit  Helix,  unterscheiden  sich  aber  wesentlich  von  diesen  durch  den  Genitalapparat; 
   sie  müssen  daher  ihre  Stellung  zwischen  Bulimus  und  Achatina  haben.  —  Die  
 von  Souleyet  beschriebene  „Bartula  Dumartroy“,  Revue  zoologique  de  France,  Paris,  1842,  
 pag..  102,  zieht  derselbe  auf  pag.  511  wieder  ein  und  stellt  sie  als  synonym  zu  Bartula  
 auricula,  Fer.  Seine neu  beschriebene  Auricula Sandwichiensis  ist  ein Melampus,  Pfeiffer,  
 Dr.  L.,  Monographia  Auriculaceorum  viventium,  Cassel,  1856,  pag.  50.  Außerdem  werden  
 in  diesem  Prachtwerke  noch  einige  Limax,  Succineen,  Limnaeen  und  Helicineen,  Land- und  
 Süßwasserschnecken  von  den  Sandwich-Inseln  beschrieben.  Sämtliche  Arten  sind  von  vorzüglichen  
 Abbildungen  begleitet.  Die  Achatinellen  sind  abgebildet  auf  Taf.  29,.  Fig.  3^11  
 und  Fig. 29— 32. 
 Im  Jahre  1850  erschien  in  Berlin  die  I.  Auflage  .von:  Joh.  Christ.  A lb e r s ,  „Die  
 Heliceen  nach  natürlicher  Verwandtschaft  systematisch  geordnet.“  Darin  auf  pag.  188  und  
 1 8 9 , zwischen  Bulimus  und  Achatina,  Genus XV,  Achatinella,  Gattungsdiagnose  und  
 Verzeichnis  von  18  Arten,  gruppiert  in  zwei Abteilungen nach  der  Schale,  nebst Anmerkungen  
 über  geographische  Verbreitung  und  Lebensweise,  sowie  einigen  kritischen,  zutreffenden  Bemerkungen  
 über  einzelne  Arten. 
 Auch  Dr.  R.  A.  P h ilip p i  stellt  schon  die  Achatinellen  in  seinem  für  damalige  Zeit  
 klassischem  Werke:  „Handbuch  der  Konchyliologie  und  Malakozoologie,  Halle,  1853“  
 zwischen  Bulimus  und  Achatina,  gibt  auf  pag.  248  eine  präzise  Gattungsdiagnose  und  erwähnt  
 gegen  25  bekannte  Arten,  welche  lebendig  gebärend  sind  und  auf  den  Sandwich-  
 und  Gesellschafts-Inseln  leben  sollen.  Der  zuletzt  angeführte  Fundort  ist  allerdings  nicht  
 zutreffend.  Das  endemische  Vorkommen  der  Achatinellen  hatte  schon  Philippi  erkannt,  denn  
 er  schreibt  im  2. Kapitel:  Geographische  Verbreitung  der  Mollusken,  pag.  15,  bezüglich  der  
 Fauna  des  Stillen  Ozeans:  „Eigentümlich  sind  auch  die  Land-  und  Süßwasserkonchylien.  
 Außer  ziemlich  zahlreichen  Helix-Arten  sind  den  Inseln  des  Stillen  Ozeans  die  Achatinellen  
 und  die  echten  Partula-Arten  eigen. 
 An  dieser  Stelle möge  auch  eines Werkes  gedacht  werden,  welches  lange  Zeit  in  den  
 Händen  der  Konchyliensammler,  denen  die  teuren  kolorierten  größeren  Konchylienwerkei  
 nicht  zu  Gebote  standen,  das  fast  alleinige  Buch  zum  Ordnen  ihrer  Sammlungen  war  
 mit  A.  R.  R e ich en b a ch s   Naturgeschichte  der  Würmer,  Leipzig,  1842,  welche  in  diesem  
 Bande  auch  die  Konchylien  behandelt  und  auf  62  Tafeln  leidlich  abbildet,  war  nicht  viel  
 anzufangen  —  und  erst  1878  durch  das  „Illustrierte  Konchylienbuch  unsers  Altmeisters  
 Kob eit  verdrängt  wurde  —  nämlich  des  „Konchylienbuches  von  F.  Berge,'Stuttgart,  1855, -  
 mit  726  kolorierten,  zum  Teil  recht  guten  Abbildungen.  .  In  demselben  werden  sogar  auf  
 pag.  i 53,  allerdings  unter  Achatina,  vier  Swainsonsche Achatinellen beschrieben und Taf. 25,  
 Fig.  13— 16  leidlich  abgebildet. 
 Im  Jahre  1853  erschien  die  erste  Arbeit über Achatinellen  von  einem Manne,  welcher  
 sich  in  der  Achatinellen-Literatur  einen  bedeutenden  Ruf  erworben  hat.  Es  war  W e s 1 e y  
 Newcomb,  Dr.  med.,' welcher  sich  -fünf  Jahre  als  Arzt  in  Honolulu  aufhielt  und  in  seinen  
 Mußestunden  sich  hauptsächlich  mit  der  Erforschung  der  Molluskenfauna  der  Sandwich-  
 Inseln,  speziell  der  Achatinellen,  beschäftigt  hat.  Näheres  über  diesen  Achatinellenforscherfindet  
 der.geneigte  LeSer  im  „Nautilus“  Vol.  V.  Nro.  i l l   Philadelphia,  1892,  pag.  121— 124,  
 geschrieben  von  Robert  E.  E.  Stearns. 
 Die  erste  Publikation  Dr.  W.  Newcombs  findet  sich  in  den  „Annals  of  the  Lyceum  
 öf  Natural  History  of  New-York“,  Vol. VI,  Nro.  *4  pag.  18—30,  1853,  unter  dem  Titel:  
 „Descriptions  of  New  Species  of  Achatinella  from  the  Sandwich  Islands“  und  enthält  die  
 Diagnosen  von  21  Arten.  Es  konnte  nicht  ausbleiben,  daß  nun  eine  Reihe  von  Arten  
 doppelt  und  mehrfach  beschrieben  wurden,  da  Newcomb  auf  den  Sandwich-Inseln  und  
 Pfeiffer  hauptsächlich  Cumirigsches  Material  beschrieb.  Wenn  die  Literatur  bei  der  damaligen  
 langsamen  Beförderung  in  die  gegenseitigen  Hände  kam,• dann  waren  die  Publikationen  
 längst  erfolgt  und  so  entstand  allmählich  ein  Wirrwarr  unter  den  Arten,  deren  
 Lösung  ein  gordischer  Knoten  ist. 
 Die  nächste  Arbeit  Newcombs  erschien  in  den  Proceedings  of  the  zoological  Society  
 of  London.  Part  XXI,  1853,  . pag.  128— 157,  Taf.  XXII,  XXIII  und  XXIV,  Fig.  1— 79.  
 „Descriptions  of  seventy-nine  New  Species  of  Achatinella,  Swains.,  a  genus  of  Pulmoni-  
 ferous  Mollusks,  in  the  Collection  of  Hugh  Cuming,  Esq.  By  W.  Newcomb,  M.  D.,  Corr.  
 Memb.  Lyc.  Nat.  Hist.  New-York,  Nat.  Hist.  Soc.  Montreal.“ 
 Es  befremdet  einigermaßen,  daß  Newcomb  diese  Beschreibungen  nicht  nach  seinem  
 eigenen  Materiale,  sondern  nach  den  Exemplaren  der  Cumingschen  Sammlung  gemacht  hat.  
 Es  finden  sich  daher  auch  eine  Reihe  von  Ungenauigkeiten  in  der  Bestimmung  der  Arten  
 sowie  in  der  Darstellung  der  Arten.  Eine  Anzahl  von  Abbildungen  stimmt  absolut  nicht mit  
 den  Diagnosen.  Die  erste  Abbildung  läßt  Ach. Gouldi  kaum  erkennen.  Fig. 3  gibt  ein  ganz  
 falsches  Bild  von  Ach.  rufa,  sowohl  in  Form  als  Kolorit.  Fig.  4  stellt  Ach.  tesselata  aber  
 nie  splendida  vor,  Fig.  5  hat  ebenfalls  mehr  Ähnlichkeit  mit  tesselata  als  nur  im  entferntesten  
 mit  Bedfieldi.  Fig.  14  gibt  ein  falsches  Bild  von  violäcea.  Diese  und  noch  
 andere  Ungenauigkeiten  haben  nur  dazu  beigetragen,  daß  die  Feststellung  mancher  Arten  
 hoch  unsicherer  wurde.  Die  Zeichnungen  können  nicht  unter  Newcombs  Anweisungen  gemacht  
 sein,  denn  sonst  hätten  sich  solche  Ungenauigkeiten  nicht  einschleichen  können.  Es  
 müssen  Verwechslungen  der  Arten  stattgefunden  haben.  Es  ist  nur  zu  bedauern,  daß  bei  der  
 Lesung  der  Korrektur  nicht  diese  Irrtümer  berichtigt  worden  sind.  Trotzdem  ist  es  eine  
 sehr  wertvolle  Arbeit  —  entstanden  nach  Newcombs Rückkehr von  den  Sandwich-Inseln— ,  
 da  sie  nicht  allein  eine  große  Anzahl  guter  Arten  neu  beschreibt,  sondern  es  werden  auch  
 genauere  Fundorte  angegeben,  außerdem  werden  die  Lebensweise  der  Tiere  sowie  die  
 Pflanzen,  an  welchen  selbe  mit  Vorliebe  leben,  genauer  angegeben. 
 Dieser  Publikation  von  Newcomb  folgte  dann  weiter  in  den  Proc.  Zool.  Soc.  London,  
 Part  XXII,  1854:  „Abstract  of  Descriptions  of  some  Animals  of  Achatinella  and  other  Remarks  
 b y  Dr.  Newcomb,  1. 7e.  pag.  310^-311.  Newcomb  beschreibt  hierin  die  Tiere  von  
 17  Achatinellen. 
 In  den  Proc.  of  the  Boston  Soc.  of  Nat.  Hist.  Vol.  V,  July  25,  1855,  erschien  pag.  
 218— 220,  „Description  of  five  new  species  of  Achatinella“,  by  Dr.  W.  Newcomb.  Die  
 Diagnosen  sind  leider  ohne  Abbildungen.  Die  folgende  Publikation  Newcombs  erschien  in  
 den  „Annals  of  the  Lyceum  of  Nat.  Hist,  of  New-York  Vol.  VI.  Sept.  17,  1855,  pag.  142  
 bis  147  unter  dem  Titel:  „Descriptions  of  new  species  of  Achatinella“,  by  Dr. W. Newcomb.