Die Art variiert sowohl in Färbung und Bänderung als auch in der Form und Größe
ziemlich beträchtlich. Die Grundfarbe geht vom Schneeweiß durch Blauweiß, Ge'lbweiß bis
zur Cremefärbung über; oft auch ist die Oberfläche noch geschmückt mit schwachen aschgrauen
Flammenstrichen. Bei der typ is ch en Form findet sich immer eben unter der Mitte
des letzten Umganges ein kastanienbraunes Band, welches sich zuweilen in zwei schmälere
auflöst. Die kurze Columella ist mit einem starken Zahne versehen und ste ts braunrot gefärbt,
ebenso ist die Mündung bei ausgewachsenen Exemplaren innen braun gerandet.
Diese Forma typica findet sich in tadellosen Exemplaren in Kalae. Taf. VII, Fig. i, 3, 5
und 7 stellen Kalae-Exemplare dar.
In Puanea werden die Umgänge bei Mighelsiana bedeutend konvexer, die untere
Hälfte des letzten Umganges ist häufig gelb gefärbt, die sonstigen typischen Merkmale sind
noch vorhanden; Fig. 2. 4. 6 und 8 auf Taf. VII sind Abbildungen von Puanea-Exemplaren.
Fig. 11. 13. 15. 17 und 19 stellen Exemplare von einem ändern Fundorte des Puanea-
Gebietes dar, bei welchen wieder die konische Form vorherrscht; das Weiß der Oberfläche
ist teils mit umbrafarbigen, teils mit aschgrauen Flämmchen geziert; häufig tritt noch ein
schmales Band unter der Naht auf und oft ein solches, welches sich in der Nähe des Um-
bilicus befindet, die Nabelgegend ist dann schön orange gefärbt. Endlich finden sich in
Puanea Albinos ohne jegliche Zeichnung mit Ausnahme der Columella, welche eine, allerdings
sehr schwache rötliche Färbung beibehält, Taf. VII, Fig. 9 und 12. Nach dem Gesamthabitus
gehören sie auch der Mighelsiana-Grwppe an. Die dunkelste Varietät, fast
umbrafarbig, sonst forma typica, liegt mir aus Kaamola vor, Taf. VII, Fig. 10.
Schwieriger gestaltet sich die Unterbringung des Kawela-Materials, welchem ich in
einigen Typen auf Taf. VII, Fig. 14, 16, 18 und 20 dargestellt habe. Auf den ersten Blick
zeigen die Exemplare Ähnlichkeit mit Ach. Nattii, Baldwin und Hartman, Proc. Acad. Nat.
Scienc. Philadelphia, 1888, pag. 34, Taf. I, Fig. 3. Ach. Nattii hat aber nach dem mir von
Baldwin gewordenen Materiale drei konstante Binden auf dem letzten Umgange und stammt
von Maui; letzteres würde mich nicht abgehalten haben, die Kawela-Form mit Nattii zu
vereinigen, wenn nicht die konstante Bänderung vorhanden wäre. Auch Ach. porzellana,
Newc., Proc. zool. Soc. London 1853, pag. 146, Nro. 47, Taf. XXIII, Fig. 47, welche mir
in typischen Exemplaren von Maui aus der Hand Baldwins vorliegt, könnte in Betracht gezogen
werden; die Kawela-Exemplare sind bedeutend kräftiger und größer. Ich trenne sie
daher als Formvarietät von der Stammform ab und benenne sie meinem verehrten Gönner
und Freunde, dem Prof. von Martens zu Ehren: Ach. Martensi.
Achatinellastrum Mighelsiana, P f r .
V a r . Martensi, forma nova.
(Taf. VII, Fig. 14. 16. 18 u. 20.)
Differt a typo: Color candidus; sutura bene impressa; anfractus magis convexi, lineis
variis, angustis et latis, cincta; anfractus ultimus ad hoc fascia castanea lata infra mediam
ornata; columella levissime purpurea; peristoma non brunneum marginatum; apertura albido-
carnea intus.
Long. 1$—20 mm, diam. 10— 11 mm.
Plabitat: K aw e la, in insula Molokai.
Diese schöne Form unterscheidet sich von der Stammart: durch die blendendweiße
Farbe, durch die deutlicher eingedrückte Naht. Die Umgänge sind konvexer mit 2, 3 u. 4
bald engen, bald breiteren Linien umgeben, der letzte Umgang behält die breite braune
Peripheriebinde des Normaltypus bei; die Columella zeigt nur einen Anflug von Rot und
der Mundsaum ist innen nie braun gerandet. Die Mündung zeigt im Innern nur einen blaß- '
rötlichen Schein.
Achatinellastrum polita, N e w c o m b , 1853.
(Taf. VIII, Fig. 1—9.)
Achatinella polita, Newc., Annals L y c . Newyork, Nat. Hist. V ö l. V I, i 853> Paf>- 24> No. I°-
„ „ „ Proc. Zool. S o c . London. Part XXI, 1853, Pag- I4 2, No. 37, PI. XXIII,
F ig . 37. (Abbildung recht mäßig.)
„ „ Pfr., Malak. Blätter, Bd. I, 1854, pag. 137, No. 87.
„ „ „ Malak. Blätter, Bd. II, 1856, pag. 164.
„ Newc., Synopsis, Annals L y c . Newyork, Nat. Hist* V o l. V I, 1858, pag. 328,
No. 12 6 / /(Beschreibung des Tieres.)
„ v H. u. A . Adams, T h e Genera o f rec. Moll. London, 1858, V o l. II, pag. 136.
Achatinellastrum polita, Pfr., Mon. Hel. viv., Bd. IV , 1859* Pag- 53^, No. 72.
Achatinella „ Reeve, Elements o f Conchology, London, i860, V o l. I, pag. 214, No. 133.
v. Martens, A lb ers, Heliceen, II. Aufl. i860, pag. 247.
Achatinellastrum „ Pfr., Mon. Hel. viv., Bd. V I, 1868, pag. I 73> No. 83.
Laminella „ syn. von bella, Pease, Proc. Zool. S o c . London, 1869, pag. 648.
Achatinellastrum „ Pfr., Mon. Hel. viv., Bd. V I I% |8 7 7 , pag. 224, No. 97.
Achatinella „ Nevill, Hand L is t o f Mollusca, Indian Museum, Ca lcu tta , 1878, Part I,
pag. 154, No. 38.
Achatinellastrum „ Clessin, Nom. Hel. viv., 1881, pag. 308, No. 97.
^ n Hartman, Catalogue, Proc. A cad . Nat. S c . Philadelphia, 1888, pag. 34.
a „ Paetel, Ka ta log, 4. Aufl., II. A b t. 1889, pag. 274.
Partulina „ Baldwin, Catalogue, 1893, pag. 7.
Achatinellastrum „ S yk e s, Fauna Moll. Hawaiiensis, 1900, pag. 326, No. 99.
Newcomb, Proc. zool. Soc. London, 1853? c .: ,,Achatinella polita. „Ach. testa
dextrorsa, nitida; anfractibus 5, convexis, supra marginatis; sutura bene definita; apertura
oblongo-ovata; columella fortiter tuberculata cum extremitate purpurea; labro simplici;
cölore luteo; apertura interne alba vel nigro-purpurea; anfr. superioribus partim notis coloris
umbrosi obscure signatis; sutura cum vel sine vitta nigra.
„Long. 12/20; lata 6V2/20 poll.“
„Plab. Molokai.“
Gehäuse rechtsgewunden, glänzend; Umgänge 5, gewölbt, oben gerandet; Naht recht
deutlich; Mündung, länglich eiförmig; Columella mit einem starken, an der Spitze braunrot
gezeichneten Zahne; Peristom einfach; Färbung gelb; Mündung innen weiß oder dunkelpurpurrot;
die oberen Umgänge teils mit einer undeutlichen Umbrafarbe versehen; Naht
mit oder ohne schwarzes Band.
Long. 14, diam. 8V2 mm.
Das Material, welches ich zu dieser Art ziehe, ist gesammelt worden in K a la e ,
Zoologica. Heft 48.