Die zweite Etage enthält 4 ringförmig angeordnete WabenHfall. bII, e il, dII).
Eine jede dieser Waben besteht aus einem Wabenstück zu 7^14 Kokons; im ganzen sind
es etwa 50 Kokons.
Die dritte Etage besteht aus 5 Waben (a III, b III, c III, d III, e III), die wiederum ringförmig
über den Waben der zweiten Etage angeordnet sind, wie diese letzteren über den
Waben der ersten Etage. Jede Wabe zählt 7— 12 Kokons (im ganzen 60).
Die vierte Etage endlich besteht aus
7 einzelnen Waben (a IV,. b IV, c IV, d IV, e IV,
f lV, gIV)> abermals in Gestalt eines Ringes
über dem Wabenring der dritten Etage.
Eine jede Wabe besteht aus einem Stück
zu 7— 9 Kokons; im ganzen sind es etwa
50—60 Kokons. Diese Kokons sind die größten
der ganzen Wabenmasse. Auf Fig. 97 ist
diese Wabenetage nicht schematisch (wie auf
Fig. 97- Fig. 96), sondern genau nach der Natur wiedergegeben.
Der architektonische Plan der Wabenmasse von B. sylvarum bietet uns demnach
eine neue Lösung der Aufgabe, den Waben Solidität und bequeme Zugänglichkeit zu
sichern. Dieser Plan steht an Zweckmäßigkeit nicht hinter dem vorhergehenden zurück
und ist noch klarer und bestimmter.
Berücksichtigt man alles dasjenige, was über die außerordentliche Unregelmäßigkeit
der Waben von Bombus lapidarius gesägt wurde,- so darf man von vornherein erwarten,
daß der architektonische Plan der von ihnen verfertigten Wabenmasse keine große Regel!
mäßigkeit aufweisen wird, oder wenigstens keine Solche, die mit einer regulären geometrischen
Figur irgend welcher Art übereinstimmt. Die allgemeine Gestalt der Wabenmasse
hat allerdings das Aussehen eines Körpers, der im Längsschnitte ziemlich regel-
mäßig viereckig ist, wobei die kurze Seite an der Basis, die lange dagegen oben liegt;
die innere Anordnung der Waben dagegen, und die von ihnen gebildeten Etagen weisen
keinerlei Regelmäßigkeit auf. Die Wabenmasse besteht aus vielen einzelnen Teilen, die
ihrerseits wieder aus einer oder mehreren untereinander verbundenen Waben zusammengesetzt
werden. Regelmäßige Waben und aus solchen bestehende Etagen treffen wir nur an der
Basis und dem Gipfel. Die Grundlage bilden die kleinen Waben der ersten Arbeiterinnen,
welche meistenteils ein ganz regelmäßiges Plättchen bilden. Es kommt jedoch vor, daß sogar
dieses erste Plättchen sich schon als unregelmäßig gestaltet erweist.
Zum Schlüsse der Besprechung über die Architektur der Bauten von B. lapidarius
habe ich noch einige Worte über das Wachsdach zu sagen, das die Hummeln über der
Wabenmasse errichten.
Niemals habe ich bei anderen Hummeln Wachshüllen von solch großem Umfange
gesehen, wie bei B. lapidarius. Bei anderen Arten beschränkt sich die Arbeit aus Wachs
auf die Verkittung des vegetabilischen Materiales an der Decke des Nestes; seltener erstreckt
sie sich auf eine Hülle, welche die Waben von oben dicht umgibt, noch seltener
geht diese Hülle auch auf die Seiten über. Diese Verschiedenheit in der Einrichtung des
aus Wachs bestehenden Teiles der Hülle wird nicht so sehr durch den Zustand der
„Familie“ und Überfluß an Nahrung bedingt, als durch den Instinkt der betreffenden Art.
Davon können wir uns durch Beobachtungen an Hummeln in der Gefangenschaft überzeugen,
wo die Lebensbedingungen in Bezug auf die Nahrung ganz identisch mit der
Natur gestaltet werden können.
Während z. B. B. lapidarius ein ganzes Futteral über den Waben errichtet, und
zwar bisweilen gesondert an zwei öder drei Stellen, wenn die Waben getrennt voneinander
liegen, — errichtet B. muscorum überhaupt keine Decke über den Waben. Die Hummeln
dieser Art unterlassen dies nicht etwa aus dem Grunde, weil es ihnen an Wachs mangelt,
sondern deshalb, weil ihre Bauinstinkte in dieser Hinsicht etwas anders geartet sind, als
diejenigen von B. lapidarius. Daß sie Wachs genug haben, wird durch den Umstand bewiesen,
daß die Hummeln, um dasselbe loszuwerden, einen Teil des Papierschächtelchens,
worin sich der als Futter gereichte Bienenhonig befand, damit bedeckt haben; auf dieses
Schächtelchen hatten sie eine ganze Reihe kleiner Wachsklümpchen von unregelmäßiger
Gestalt abgelegt.
Als selbständiger Bestandteil des Baues wird das Wachsdach, dafern ein solches vorhanden
ist, von den Arbeitern stets an dem Orte angelegt, wo sie sich in der betreffenden
Periode des Familienlebens am meisten aufhalten, was wiederum durch die Lage der
Puppenzellen, oder wenn solche nicht vorhanden sind, der Honigzellen bedingt wird.
In engem Zusammenhänge mit dem Bau des Nestes steht diejenige Tätigkeit der
Hummeln, die man als A u s b e s s e ru n g de s N e s te s be i B e s c h ä d ig u n g e n bezeichnen
kann.
Derartige Reparaturen werden sowohl von;j§en Hummelarbeiterinnen als auch von
den jungen Weibchen ausgeführt; anscheinend nehmen auch die Männchen einen gewissen
Anteil an der Arbeit, obgleich ich dies nicht mit Gewißheit behaupten kann.
Die diesbezügliche Tätigkeit der Hummeln ist von zahlreichen Naturforschern beschrieben
worden. Soviel mir bekannt ist, haben dieselben jedoch zu dem, was Reaumur
über die Frage geschrieben hat, nichts Wesentliches hinzugefügt.
Dieser Autor teilt folgendes mit :
D è s qu’on ce sse de les inquiéter, ils songent à recouvrir leur nid, e t n’attendent pas même, pour
se mettre à l’ouvrage, que celui qui a fait le désordre se soit éloigné.; S i la mousse du dessus a été je té e
assez près du pied du nid . . . . bientôt ils s ’o ccupent à la remettre dans sa première place. . . . L a façon
dont les Bourdons ont été instruits à faire parvenir sur leur nid la mousse qu’ils y veulent placer, est la
s u i v a n t e .
„ Considérons-en un seul occupé à c e travail ; il es t posé à terre sur ses jambes, à quelque distance
du nid, sa tête directement tournée du cô té Opposé. A v e c ses dents, il prend un petit paquet de brins
de mousse ; les jambes de la première paire se présentent bientôt pour aider au x dents à séparer les brins
les uns d e s a u t r e s ^ les éparpiller, p ïg ( . ainsi i f p ^ e l l ^ s l e n chargent ensuite pour les faire
tomber sous le corps ; là, les de " J . . . .e la seconde, pairse vieimcmr s'en emparer, et les poussent plus
près: du derrière;,. Enfin degÿjambes, d e la g j r n iè r e paire m i a ^ t B H g b r i ÿ ^ d e m + s e , e t lM conduisent
par delà le derrière, au s s i‘fo in qu’elles faire allef- ,A B S manoeuvre que nous venons
d'explique r à été répé té e un grand nombre de fois, riip ’ést formé un petit tas de mousse derrière le Bourdon.
.Un autre B o u rd o n ,.»M e même, répète S ^ B e petit tas une manoeuvre semblable à. celle par laquelle il a