Unter dem mir zu Gebote stehenden Materiale findet sich diese Form in Kawe la
ohne die Stammform, in Mak akup a ia findet sie sich mit der Stammform zusammen, fällt
aber sofort auf durch die länglich-konische Form, geringere Größe und die intensiv zebraartige
Zeichnung. Auch diese Form ist durch Exemplare von Pelekunu, Taf. IV, Fig. 12,
mit der Stammform verbunden.
Merkwürdigerweise findet sich die Proxima - Gruppe auf M o lo k a i nur in linksgewundenen
Exemplaren, während die Tesselata- und Virgulata-Gruppe sowohl links- als
auch rechtsgewunden Vorkommen. Die nächsten Verwandten, sowohl in Zeichnung als in
Form, finden wir auf dem benachbarten Maui, dort aber merkwürdigerweise nur in rechtsgewundenen
Exemplaren. Eine Ausnahme macht die auf Maui vorkommende Ach. bulbosa,
Gulick, dieselbe ist linksgewunden.
Betrachten wir Fig. 1, 2, 9 und 10 von Taf. IV im Spiegel, so haben wir fast naturgetreue
Abbildungen der Maui-Formen, perdix, marmorata, plumbea und pyramidalis.
Wir haben hier wiederum eine fast lückenlose Formenreihe, ähnlich wie bei der
weiter oben behandelten „Splendida-Grwppt“, die sich zu e ine r Gruppe vereinigen läßt.
Bei dem Resumé über den Begriff der Art, s. o., ist festgestellt worden: „Zu einer
Art gehören sämtliche Exemplare, welche der in der Diagnose festgestellten Form entsprechen,
ferner sämtliche davon abweichende Exemplare, die damit durch Zwischenformen
so innig verbunden sind, daß sie sich ohne Willkür nicht scharf davon trennen lassen, endlich
auch alle Formen, die mit den vorgenannten nachweislich im genetischen Zusammenhang
stehen.“
Unsere Kenntnis dieser Gruppe ist soweit vorgeschritten, daß wir sagen können,
wir stehen vor der dritten Etappe unserer systematischen Erforschung, s. o. Unsere Kenntnis
über diese „Zebra-Gruppe“ ist soweit fortgeschritten, daß zahlreiche der bisher unterschiedenen
Arten sich zu einer lückenlosen Formenreihe zusammenfügen lassen, so daß die
Zahl der scharf unterschiedenen Arten sich sehr verringert hat. Dieses Ergebnis ist ein
Beweis für uns, daß die beiden Inseln in grauer Vorzeit im Zusammenhänge gestanden
haben müssen.
Betrachten wir die verwandten Maui-Formen, die einige Analogie mit der „Proxima-
Gruppe haben, etwas genauer.
AchatineUa bulbosa, Gulick, Ann. Lyc. New-York, Nat. Hist. vol. VI, Febr. 1858,
PaS- 253> Nro. 71, PI. VIII, Fig. 7||§von Honuaula, Maui, hat nach Gulickschen Typen der
Hartmanschen Sammlung die größte Ähnlichkeit mit der blaßgrauen Varietät der proxima
aus dem Pelekunu-Tale, Molokai; die obersten Windungen sind auch bei dieser, wie bei
allen proxima-Arten, zebraartig gestreift. Ach. bulbosa, Gulick, ist die einzige dieser Gruppe,
welche von Maui bekannt ist, und welche sinistrors ist.
Wie Hartman und Sykes diese Form zur „Laminella-Gruppe stellen können, ist mir
unverständlich, da von einer „Lamina“ auf der Columella keine Spur vorhanden ist.
Die Gulickschen Typen von undosa, Gulick, Ann. Lyc. New-York, Nat. Hist., Vol. VI,
Dez. 1856, pag. 205, Nro. 33, PI. VII, Fig. 33, von Waihee, Maui, in der Hartmanschen
Sammlung sind unausgewachsene Exemplare der Ach. perdix, Reeve, Conch. icon. 1850,
Nro. 43, PI. VI, Fig. 43 a und b. Ach. perdix, Reeve ist dextrors, das Spiegelbild zeigt die
größte Analogie mit proxima-Yormen.
Ü b e rs ich t der Z ebra-Gru p p e .
Insel Molokai. Insel Maui.
Ex. linksgewunden:
1. P. proxima, Pease,
Zeichnung mehr oder weniger
zebraartig, Kolorit dunkelbraun bis
hellgelb und grau. Größe variabel.
Vergl. Taf. IV, Fig. 1—12.
2. P. Schauinslandi, Borch.
Färbung blendend weiß, ohne und
mit schwacher, gelblicher, zebraartiger
Zeichnung.
Taf. IV, Fig. 15 und 16.
3. P. Theodorei, Baldw.
Gehäuse schlank - kegelförmig.
Zeichnung wie bei proxima.
Taf. IV, Fig. 13 und 14.
Ex. linksgewunden:
P. hulbosa, Gul.
Form und Zeichnung wie bei
proxima, aber letztere etwas undeutlicher
und ins Graue überspielend.
P. ustulata, Gul.
gleich der rechtsgewundenen
plumbea.
Ex. rechtsgewunden:
P. perdix, Reeve,
intensiv weiß und braun geflammt.
P. induta, Gul.,
junge, unausgewachsene perdix.
P. undosa, Gul. = perdix, Reeve.
P. marmorata, Gould,
weniger deutlich geflammt, Grund
gelblich bis grau, oft ein weißes
Spiralband auf der Mitte des
letzten Umganges.
P. Adamsi, Newc. = marmorata, G.
P. plumbea, Gul.
weiß und braun geflammt, oft mit
gelber Spiralbinde auf dem letzten
Umgange. Ex. kräftig.
P. pyramidalis, Gul.
fast bräunlich, undeutlich geflammt,
oft weiße Suturalbinde und weißes
Spiralband auf der Mitte des
letzten Umganges. Gehäuseform
schlanker.
P. terebra, Newc.
Gehäuse schlank, kegelförmig,
gelb geflammt.
P. attenuata, Pfr. == terebra, Newc.
„ lignaria, Gul. = terebra, Newc.
„ crocea, Gul. == terebra, Newc.
„ corusca, Gul. = terebra, Newc.
„ perforata, Gul., Jugendform
von terebra, Newc.
Eine scharfe Grenze zwischen
den einzelnen Formen der Zebra-
Gruppe von der Insel Maui läßt
sich nicht ziehen, da sie durch
Übergänge miteinander verbunden
sind. Viele geben typische Spiegelbilder
der Proxima-Gruppe.
Als entfernten Verwandten der
Zebra-Gruppe läßt sich noch P.
crassa, Newc. von der Insel Lanai
hierherziehen. Die Zeichnung ist
aber nicht so intensiv zebraartig und
die Gehäuseform ist mehr kugelig.