Im Jahre 1876 erschien eine weitere Arbeit Binneys in den: Annals Lyceum Nah'
Hist. New-York, Bd. XI. 1876 (Okt. 1875) pag. :i66— 196, PI. XII—XVIII: „On the Geni-
talia, Jaw and Lingual Dentition of certain species of Pulmonata.“ Darin gibt Binney auf
pag. 190 und 191 die Beschreibung der Radula und des Kiefers von Achatinella venusta,
Mighels, PI. XIV, Fig. D, von Achatinella textilis, PI. XIV, Fig. G und von Achatinella
obesa, Newc., PI. XIV, Fig. H. Am Schlüsse der Arbeit, pag. 191— 194, gibt T h om a s
B lan d eine „Note on the Cfässification of the Achatellinae“ — muß heißen „Achatinellae“ .
Er teilt die Achatinellen nach dem Baue der Radula in 3 Gruppen:
a) Partulina, Achatinella, s. str.
b) Newcombia, Laminella.
c) Leptachatina.
gibt dann Gulicks Klassifikation nebst Bemerkungen über Pfeiffers und v. Martens Abweichungen
von derselben, und zum Schluß Pfeiffers Einteilung.
In den Proc. Acad. Nat. Scienc. Philadelphia, 1876, pag. 183— 192, PI. VI erschien
von W. G. Binney: „An the lingual Dentition, Jaw, and Genitalia of Carelia, Onchidella,
and other Pulmonata.“ Auf pag. 185— 187 gibt der Verfasser eine Beschreibung der Radula,
des Kiefers und des Genitalapparates von Carelia bicolor, Jay, Die sehr mäßigen
und undeutlichen Abbildungen dazu finden sich PI. VI, Fig. G, Kiefer, Fig. O, Genitalapparat,
Fig. CC, Zähne der Radula.
Das Resultat ist, daß Carelia sich von den Baumbewohnern bedeutend im Radula-
baue unterscheidet, aber große Verwandtschaft mit den Erdbewohnern hat, von letzteren
sich aber durch das-Vorhandensein eines gerippten Kiefers unterscheidet.
G. P fe ife r s „Anatomische Untersuchungen der Achatinella vulpina, Fer., in den
Jahrb. der deutschen Malak. Ges. Bd. IV, 1:877, pag. 330—334 mit Figuren, geben eine genaue
Beschreibung des Genitalapparates von Ach. vulpina. Die Bewaffnung der Radula
stimmt mit Heynemann, 1. c., überein.
In den: „Annals of the New-York Academy of Sciences, late Lyceum of Natural
History, New-York, Vol. III. 1883— 1885“ pag. 79 bis 136 und PL,II bis. XVI gibt W. G.
B inne y in dem Aufsatze: „Notes on the Jaw and Lingual Dentition of Pulmonate“ —
„a synoptical view of the jaws and lingual dentition of all. the species of each genus which
J have examined“ . Auf pag. 96— 99 gibt Binney eine Übersicht der Resultate, welche bei
der Üntersuchung der Achatinellen sich ergeben haben. Nach dem Baue der Radula und
dem Fehlen oder Vorhandensein des Kiefers teilt er die Achatinellen in 2 große Gruppen.
Zur I. Gruppe gehören Partulina, Achatinella s. str., BuUmella und Apex. Bei diesen ist
der Kiefer sehr dünn und häutig, geht bei der Behandlung von Ätzkali zu Grunde, daher
bei vielen Autoren die Bemerkung: „Kiefer fehlend.“ Die Radula-Zähne haben etwas Ähnlichkeit
mit einer kurz gestielten Harke, man vergl. die vorzüglichen Heynemannschen Abbildungen,
1. c. Zur II. Gruppe gehören Newcombia, Amastra, Laminella, Leptachatina
und Ldbiella. Bei dieser Gruppe ist ein deutlicher Kiefer vorhanden, jedoch glatt. Die
Radula-Zähne dieser Gruppe haben in der mittleren Partie einige Ähnlichkeit mit Heliceen,:
die äußeren dagegen weichen durch die mehrfachen Spitzen davon ab. Binney/; 1. c. pl. VI.
Die III. Gruppe, Carelia, pag. 103, 1. c. weicht durch den gerippten Kiefer von der Amastra-
Gruppe ab, während der Bau der Radula derselbe ist. Von den untersuchten Arten werden
gute Abbildungen vom Kiefer und der Radula gegeben, auf PI. Ill, Fig. G. Rädula von
Ach. producta, Rve., auf PI. VI, Fig. A bis J. die Radulae; von Newcombia venusta,
Mighels, A.; Laminella pietà, Migh., B.; L. obesa, Newc., C.; L. decorticata, Gul., D.;
L. Mastersi, Newc., E.; L. luctuosa, Pfr., F.; von Leptach. textilis Fér., G.; von Leptach.
nitida, Newc., H. ; und von Carelia bicolor, Jay, Fig. J; auf PI. XVI wird Fig. D der Kiefer
der Carelia bicolor, Jay; Fig. E. derselbe von Laminella Mastersi, Newc., und Fig. M.
derselbe von Newcombia picta, Migh. abgebildet.
Eine viel später in den: Proc. Acad. Nat. History, Philadelphia, 1895, Pag- 237— 24°>
erschiènene Arbeit, die dieselbe Materie behandelt, möge schon hier ihre Berücksichtigung
finden. Dieselbe führt den Titel: „Observations on the Dentition of Achatinellidae. By
H. M. Gwatkin and Henry Suter, with prefatory note by H. A. Pilsbry.“
P ilsb r y gibt in seiner einleitenden Bemerkung ein Resumé der Binney- und Bland-
schen Resultate und dann eine Gruppierung in 3 Genera: 1. Genus, Achatinella, Swainson;
2. Genus, Leptachatina, Gould und 3. Genus, Carelia, H. u. A. Adams. H. W. G w a tk in
führt dann in: „The Dentition of the Achatinellae“ alle bislang untersuchten Arten dieser
drei Gruppen an und gibt für mehrere; nach seinen eigenen Untersuchungen,, die Zahnformel
an. Henry Suter beschreibt schließlich in seiner: „On the Dentition of some new Species
of Helicter“ die Radula einiger neuer von D. D. Baldwin, Maui, erhaltener Achatinellen:
CooTcei, Baldw., Lyonsiana, Baldw. und Dolei, Baldw. Die Abbildungen dazu finden sich
auf PI. XI, Fig. 52, 54, 55 und 56 der Baldwinschen Arbeit: Descriptions of new Species
of Achatinellidae from the Hawaiian Islands, in derselben Zeitschrift, pag. 214— 236, Taf. X
und XI ; man vergleiche weiter unten.
Die wunderbare Variabilität der Achatinellen in Form und Farbe, die den Systematiker
schier zur Verzweiflung bringen kann, deren Erklärung aber in vielen Fällen noch der
Lösung harrt, hat verschiedene Gelehrte bewogen, eine Erklärung der Tatsachen auf philosophischem
Wege zu versuchen. Arbeiten in dieser Art sind von dem Rev. John Thomas
G u lick publiziert. Wenn man sich durch diese zum Teil sehr schwer verständlichen Aufsätze
hindurchgearbeitet hat und am Schluß derselben angelangt ist, ist man fast ebenso
unklar über die Entstehung der Varietäten wie am Anfänge. Aufsätze, die hierüber in Betracht
kommen, finden sich in „der Nature“, Bd. VI, 1872, pag. 222—224: „On the variation
of species as related to their geographical distribution^ illustrated by the Achatinellinae.“
By Rev. John T. Gulick.
Von diesem Aufsatze gibt Dr. W. S k la re k im „Naturforscher“, 5. Jahrgang, 1872,
pag. 325— 327 einen Auszug; Senoner berichtet über dieselbe Arbeit: „Observations Sur
les Achatinellae“ in: Ann. Soc. malac. de Belgique, Tome VII, 1872, Bulletin pag. CXX
bis CXXII.
Im Journ. Linn. Soc. Zool. Vol. XI, 1873, pag. 496— 505 veröffentlicht G ulick einen
weiteren Aufsatz: „On Diversity of Evolution under on set of External Conditions.“
Auch in dieser Arbeit gelangt der Verfasser zu keinem befriedigenden Resultate.
Einige wenige interessante Punkte mögen in der wörtlichen Übersetzung wiedergegeben
werden. So-schreibt Gulick auf pag. 498 der Arbeit:
„Äußere Bedingungen sind nicht die Ursache.“
Zoologica, lie ft 48. !)