anders und zwar um ein ganz Bestimmtes ausdehnen, oder richtiger ausgedrückt: Jede Zelle
muß mit einem ganz genau bestimmten Volumen für die'spätere Ausbreitung vorgebildet sein.
Bezüglich des Reizes, der die Zellen zur spontanen Ausbreitung bringt, ließe" sich
denken, daß durch das Reißen de#iSchalenschließers rein mechanisch Spannungen in den
Zellen frei werden. Nun finden sich aber unter meinen Präparaten Bilder, die auf eine
Innervation der Saugnapfzellen schließen ließen, Sq;S|jeht man in Fig. yf-i (Taf. III); einige
Zellen gegen die Leibeshöhle zü geschwänzt (x) und mit feinsten Fasern, die wahrscheinlich
Nervenfasern sind und vom Hauptstrang zu komment.iicheinen, in Verbindung.
3- Auf die wahrscheinlich gleichlaufenden; Akte: Kontraktion dter>änsefierenden.Muskel
und Ausbreitung des Saugnapfs, folgt als dritter Akt d ie K o n t r a k t io n de s S au g-
muskefa: Auf Fig. 24 (Taf. V) sieht man die Zellen, zwischen wltfihe der Muskel mit!#jnen
Endfasern in das Epithel eindringt, ¡gerafft. Wie man sieht, haben «s die neuen Lage-,
beziehungen zwischen Adhäsivplatte und; Schalen mit sich gebracht, daß die Zugrichtung
des Muskels auf der Platte senkrecht steht. Die Funktion des Muskels besteht, wie .schon
der ganzen Anlage nach zu erwarten war, darin, daß er nach Ausbreitung der Platte und
Verkleben ihrer Ränder mit der Unterlage, durch seine Kontraktion, .zwischen Platte und
Unterlage ein Vakuum herzustellen bestrebt ist, welches das Festhalten der Larve verbürgt
(vergl. den „pneumatischen Leuchter“). , Und überdies hält er die dem Tiere nur mehr figjker
aufliegenden .Schalenklappen iii ihrer Lage fest. Soweit die rein mechanischen Faktoren der;
Umwandlung.
Die Festsetzung mißlingt häufig und zwar meistens dadurch, daß die Larve, wenn sie
die Corona zurückgezogen hat und nur durch die Schalenränder mit der Unterlage in Berührung
ist, umfäilt. Die Schalen weichen auseinander und die Larve geht zu Grunde.
Histolyse. Polypid-Anlage.
Die H is to ly s e setzt nun überall an den Pölsterzellen ein und zwar vor allem an
dem Coronapolster (Fig. 25, Taf. V Co Po). Die Membran der Polsterzellen scheint auf ge-,
lost zu werden, denn die einzelnen Sekretstücke und das dunkle, spärliche Plasma trennen
sich voneinander und vom anschließenden Ektoderm und kommen in den ringförmigen Hohl-
raum zu liegen. Nun ist die Corona vom äußeren Ektoderm ringsum abgeschnürt.■, Die
Ektodermzellen strecken sich bis zu den Rändern der Adhäsivplatte, mit denen sie offenbar
in organischen Zusammenhang treten (V.). Gleichzeitig s e n k t s ic h das eingestülpte
S ch e ite lo rg a n (So.) dadurch t ie fe r ein, daß dessen äußerste* Rand, die p igm en t f
re ie Zone, früher aus hohen Spindelzellen bestehend (Fig. 1, Taf. I, pe. Zo.), sich zu einer:
Membran ausdehnt. Es löst sich der Zusammenhang zwischen pigmentfreier Zone und
umliegendem Epithel wahrscheinlich auch durch Desorganisation der Polster.
Das Ektoderm verschmilzt über dem eingestülpten Scheitelorgan, das mit der membranartig
ausgedehnten pigmentfreien Zone, der Pigment^ und Zentralzone einen H o h l raum
umgibt, in welchem die Reste der Cilien noch deutlich erkennbar sind (H). Ob die Ränder
der pigmentfreien Zone ebenfalls in organischen Zusammenhang miteinander treten oder
nicht, läßt sich aus dem Schnitt nicht erkennen, doch werden die folgenden Stadien darüber
Aufschluß geben.
Nun sind als*o a lle -O rg an e e in s ch lie ß lich des S ch e ite lo rg an s in einem
e in s ch ich tig en Sa'ck e in g e s ch lo s sen , de r aus dem ä u ß e r e n E k to d e rm de r
La rv e -j- der A d h ä s ivp la tte besteht.
Die Histolyse schreitet gleichzeitig weitér; ihre Wirkung zeigt sich zuerst bei den
Wimperzellen und der Muskulatur. An die Wurzelpyramide, die zu einem Ganzen vereint
bleibt und sich als homogen aussehender; spitzwinklig-dreieckiger Körper zu erkennen gibt,
legt sich der Kern mit etwas Plasma dicht an; gelegentlich findet man noch Basalkörperfasern
in ihrer alten Lage, so daß das Plasma wie in einem Gerüst zwischen diesen und der
Wurzelpyramide ausgespannt erscheint (Fig. 25, WzA, B). Die Muskeln zerfallen in kleine
Bruchstücke, die man häufig noch spät an der Querstreifung erkennen kann. Etwas später
als die übrige Muskulatur zerfällt auch der Adhäsivplatten-Muskel, der sich einerseits von
den Schalen, anderseits von der Platte loslöst, jedoch so, daß die Endfasern, zwischen den
Zellen der Platte Zurückbleiben (E. M. Sg.). Die Zugwirkung des Muskels wird wohl deshalb
unnötig, wéil sich die Platte an den Rändern nun durch die Bildung der definitiven
Schale fest mit der Unterlage verkittet.
Während an den Polstern, dem Gallertkopf, der Muskulatur und Zellen mit so ausgeprägtem
Charakter , wie die Wimperzellen schon relativ kleine Veränderungen wahrgenommen
werden können, wird bei den übrigen Geweben, vor allem Magen- und Mesodermzellen, der
Entscheid, ob die Histolyse eingegriffen hat oder nicht, um so schwerer, als schon während
der Schwebeperiode Degenerationserscheinungen aufgetreten sind, wie bei den Körnerzellen
(s. Séite. 32) 'und wahrscheinlich auch teilweise Wiedererneuerung, wie bei den Darmzellen
(s; Seite 33). . . : * : -, - ' ^ _
- Die Desorganisation des Magens findet zweifellos statt und zwar unter eigentümlichen
Erscheinungen. Es treten in den Zellen gelbbraune unfärbbare Körper auf, teils vereinzelt,
teils als Konglomerat von Kugeln (Fig. 25, g), die auch in die angrenzenden Leibeshöhlenpartien
gelangen; uiÿi damit sind die Zellgrenzen auch zum größten Teil verschwunden.
An den meisten Darmzellen finden sich auch sonst deutliche Anzeichen von Degeneration.
Das Chromatin der Kerne legt sich an der Kernmembran an, am häufigsten einseitig als
Kappe. Manche Darmzellen sehen aber noch sehr aktiv aus (ji); ihr Plasma erscheint dichter,
der Kern enthält verteiltes Chromatin und einen zentralen Nucleolus.
Noch aktiver sehen Mesodermzellen aus, die sich in den benachbarten Leibeshöhlenpartien
voffinäen,' zu einem förmlichen Haufen vereinigt in dein Teil derselben, der durch
Ausstülpung dés Saugnapfs zu beiden Seiten des Magens frei geworden ist und dann durch
den Verlauf dés Saugmuskéls charakterisiert war (mes.). Ihr Plasma scheint locker zu sein
und läßt keine Zellgrenzen erkennen. Der Kern ist spindelförmig und enthält einen leuchtend
schwarzen, die Kernbreite fast völlig .ausfüllenden Chromatinbalken. Neben ihnen
finden sich noch Körrierhaufen (t) von ¿twas anderem Aussehen, als die schon während der
Schwebeperiode ' abgelagerten, da die einzelnen Körner hier weiter voneinander stehen. Ich
kann nicht sagen, woher diese Zellen dorthin gekommen sind ; am ehesten würden sie mich
an Körnerzellen von der: ersten Phase erinnern (Fig. 12, Taf. III. KZ).
... Die Ansammlung aktiver Zellen gerade dort, wo jederseits drei Muskelgruppen an
den Schalen inserieren, würde die Vermutung auf kommen lassen, daß es sich hier um
Phagocyten handelt, aber erst wenn sich das Plasma besser definieren ließe und Muskel