Exemplare, welche Ancey von Baldwin mit der Bezeichnung: „Auriculella crassula,
Smith“ erhalten hat, stimmen nach „Anceys Ansicht“ nicht mit Smiths crassula überein.
A n ce y schreibt: Bulletin Soc. malac. France, 1889, pag. 225: „Ainsi la spire est
moins allongée, le test paraît encore plus épais et plus solide, de plus il est glabre et luisant,
le dernier tour en paraît plus volumineux, les bords de l’ouverture sont épais et réunis par
une très fo rte callosité s’empâtant encore davantage près de l’insertion supéro-aperturale,
où elle forme saillie et devient tuberculiforme. Cette coquille, que je nommerai Auriculella
ponderosa, est peut-être l’une des deux Espèces de Maui que M. E,, A. Smith a mentionnées,
sans les décrire, dans les Annales du Lycée de New-York (1873). Elle est tantôt dextre,
tantôt sénestre; son péristome est blanc, et le test est soit unicolore, soit jaune avec une
bande brune et étroite entourant le dernier tour.“
Die von Ancey oben erwähnten beiden Smithschen Arten sind : Auriculella jucunda,
Smith, und Auriculella solidissima, Smith, erstere von Wailuku, West-Maui, letztere von
Makawao, Ost-Maui. Annals Lyc. New-York, Nat. Hist. Vol. X, Nov. 1873, pag. 331 und
Pag- 332.
Diese Namen tauchen zuerst in den „Annals Lyc. New-York“, 1. e. auf und zwar in
einem Verzeichnisse der Achatinellen, welche Gulick an Bland geschickt hat zur Beschreibung
der „Lingual Dentition and Anatomy of Achatinella“ . In der gesamten Achatinellen-
Literatur findet sich nirgends eine Beschreibung dieser Arten; trotzdem sind sie als „b lo ß e
Namen in den 8. Bd. von Pfeiffers Mon. Hel. pag. 214, — hier nur jucunda, Smith, als
eine Pfeiffer unbekannte Art — , in Clessins Nom. Hel. pag. 304 und in Hartmans und
Paetels Kataloge übergegangen. Ancey, Bull. Soc. malac. pag. 236, stellt sie ans Ende seiner
Monographie der Auriculella-Arten als „espèces sans avoir jamais été caractérisées dans
les ouvrages de divers auteurs“ . Sykes bezeichnet sie in seiner Fauna Moll. Hawaiiensis,
Pag. 379 als „insufficiently known Species“ .
Nach meiner Meinung wäre es richtiger, diese Namen einfach fallen zu lassen, anstatt
sie immer noch weiter zu führen in der Literatur. Der Wirrwarr in der Synonymie
und die Unsicherheit in der Erkennung der Arten wird dadurch nur vergrößert.
Die Form, welche ich hierzu ziehe, findet sich sowohl unter dem famda-Materiale
von „K ah an ui“, als auch unter den örwwwea-Exemplaren von „W a iak'ap'uaa“. Bald
dunkel-kastanienbraun mit oder ohne hellerer Suturalbinde, bald heller kastanienbraun, ebenfalls
mit oder ohne hellere Suturalbinde, das einzige charakteristische Unterscheidungskennzeichen
ist der stärker verdickte Mundsaum und die stärkere Schwiele, welche die beiden
Ränder verbindet.
Diese Gehäuseabweichüng findet sich an beiden ’ Fundorten in der dextrorsen und
sinistrorsen Form. Hartman und Baldwin geben als weiteren Fundort noch Makawao auf
East Maui an, Sykes noch Jao Valley, Olinda und „Haleakala at 4000 feet“ .
Fig. 20 stellt ein Exemplar von „Waiakapuaa“ und Fig. 22 ein solches von „Kahanui“
dar.
Auriculella cerea, P fe iffe r , 1855.
(Taf. IX, Fig. 23, 23a u. 24, 24a;)
A u r icu le lla cerea, Pfeiffer, Proc. Zool. S o c . London, 1855, pag. 2, PI. X X X , F ig . 21.
„ „ „ Mal. Bl., Bd. I I , 1855, pag. 3, No. 14 c .
„ „ „ Mal. Bl., Bd. II, 1855, pag. 166.
Achatine lla „ Newcomb, Synopsis, Annals L y c . Newyork. Nat. Hist. Y o l. V I, 1858, pag. 323,
No. 86.
A u r icu le lla „ II. u. A . Adams, Genera o f recent Moll. Vol. I I , London, 1858, pag. 139.
„ „ Pfeiffer, Mon. Hel. viv., Bd. IV, 1859, pag. 569, No. 205.
Achatine lla n Re ev e, Elements o f Conchology, Vol. I , 1860, pag. 213, No. 23.
A u r icu le lla n Pfeiffer, Mon. Hel. viv., Bd. VI, 1868, pag. 187, No. 225.
„ „ Pease, Journ. de Conch., France, V o l. XVI, 1868, Cah. 4, pag. 343, No. 5.
„ „ „ Proc. Zool. S o c . London, 1869-, pag. 649.
Pfeiffer, Mon. Hel. viv., Bd. V I I I , 1877, pag. 210, No. 3.
„ n Nevill, Hand L is t o f Mollusca in the Indian Museum C a lcu tta , 18 78, Part 1,
pag. 159, No. 118.
„ „ Clessin, Nom. Hel. viv., 1881, pag. 304, No. 3.
„ „ Hartman, Catalogue, Proc. Acad. Nat. Scienc. Philadelphia, 1888, pag. 14.
„ „ A n c e y , Bull. S o c . malac. France, VI. Bd., 1889, pag. 217 , No. 8.
\ „ „ Paetel, Katalog, 4. Aufl. II. Ab t. 1889, pag. 269.
„ „ Baldwin, Cata log o f the Hawaiian Land- and Freshwater S h e lls , Honolulu,
1893, pag. 13.
„ „ S y k e s , Fauna Moll. Hawaiiensis, 1900, pag. 376, No. 4.
P fe iffe r , Proc. zoöl. Soc., 1. c.: „Auriculella cerea.'1 — „Testa subperforata, dextrorsa,
elongato-conica, tenuis, striatula, diaphana, cerea; spira turrita, apice obtusa; anfr. 8,
vix convexiuscüli, ultimus Vs longitudinis subaequans, basi subcompressus; apertura parum
obliqüa, truncato-ovalis, lamella parietalis tenuis; plica columellaris obsoleta; perist. album,
margine dextro breviter expanso, columellari dilatato, patente.“
„Long. 82/s, diam. 32/3 mm. Ap. 3 mm longa, 2 lata.“
„Habitat in insulis Sandwich.“
Gehäuse wenig durchbohrt, rechtsgewunden, länglich eiförmig, dünn, fein gestreift,
durchsichtig, wachsfarbig; Spira getürmt, Apex stumpf; Umgänge 8, kaum schwach gewölbt,
der letzte ein Drittel der Gesamtlänge bildend, an der Basis etwas zusammengedrückt;
Mündung wenig schief, abgestutzt eiförmig, Falte der Mündungswand dünn, Columellarfalte
schwach; Mundsaum weiß, der Außenrand kurz erweitert, der Columellarrand verbreitert,
abstehend.
Eine stattliche Serie dieser Form ist von Meyer in „K e a lia “ gesammelt.
Newcomb gibt ebenfalls Molokai als Fundort an. Das Indian Museum in Calcutta
hat 20 Exemplare von Auriculella cerea, Pfr. von Newcomb erhalten mit der Fundortsangabe
Molokai, teste Nevill, Hand List of Moll. 1878, Part I, pag. 159» Nro. 118.
Die anderen Autoren geben nur allgemein Sandwich-Inseln als Fundort an.
Diese Art ist an der wachsgelben einfarbigen Epidermis leicht von den ändern zu
unterscheiden. Sie liegt mir aber in rechts- und linksgewundenen Exemplaren vor, Fig. 23
und 24 Exemplare von Kealia.
Zoologica. Heft 48.