finissaient même pa r prendre une telle habitude d ’user dè ces trous, que, lorsqu’il n ’en ex is ta it pas dans
une fleur, ils passaient à une autre, sans es sayer d ’introduire leur trompe par la gorge.
A ins i un premier ac te d ’intelligence pousse ce s insectes à trouer les corolles tubuleuses, alors même
que la longeur du tube n’ex ig e pa s ce tte perforation; un second effet de leur raison leur apprend qu’il y
a avantage à user de c e tte perforation , une fois produite par d ’au tre s; un troisième a c te intellectuel' leur
fait adopter c e mode de visite, e t les fait renoncer au mode ordinaire e t normal.“
„Même chez les animaux haut placés dans la série comme les s in g es , remarque D a r w i n , nous
éprouverions quelque surprise à apprendre que les individus d ’une espèce o n t , dans l’éspace de vingt
quatre heures, compris un a c te accompli par une autre espèce, et en aient profité.“
„N ous sommes bien loin de c e t ins tinc t aveugle, in con sc ien t, immu able, que certains naturalistes
attribuent au x animaux, e t plus particulièrement au x insectes, leur refusant pa r suite tou t a c te relevant de
l’intelligence. Nous ne voyons d ’aveugle ici que l’e sprit de sys tème, l ’homme e t non la b ê te .“
Mit der gleichen Überzeugung, mit welcher P e r e z von der Blindheit derjenigen
Menschen spricht, welche das Vorhandensein einer Gabe des Verstandes’ bei den gesellig
lebenden Insekten leugnen, behaupte ich, und zwar auf Grund derselben Erscheinungen, von
welchen die Rede ist, daß sowohl in diesem F a lle , wie überhau pt immer, eine
Beurteilung der Tätigkeit von Insekten ad hominem dem Urteile eines Blinden über Farben
gleichzustellen ist.
Bereits wiederholt mußte ich auf Irrtümer in den Anschauungen des großen Biologen
des XIX. Jahrhunderts, Ch. Darwin, über die Natur der psychischen Fähigkeiten bei den
wirbellosen Tieren, über die Eigenschaft der Instinkte und über deren Entstehung, hinweisen.
In allen diesen Fragen sind die von ihm begangenen Irrtümer um so größer, je mehr er sich
bei seinen Schlußfolgerungen auf fremde Beobachtungen/verlassen haff|Und doch war er
gezwungen, von solchen recht häufigen- Gebrauch zu machen. Leider war der größte Teil
dieses Materiales von Naturfreunden, nicht aber von Naturforschern, gesammelt worden, weshalb
die verschiedenen Erscheinungen einzig und allein mit Hilfe der subjektiven Methode
erkannt wurden, einer Méthode, nach welcher die Handlungen deif Tiere mit dem Maße
der menschlichen Psyche bemessen wurden.
Um nicht dasselbe zu wiederholen, was ich aus dieser Veranlassung schon mehrfach
ausgesprochen habe, verweise ich die Leser auf meine früheren Arbeiten: „L ’industrie des
Araneina“, „Die biologische Methode in der Zoopsychologie“ (Tiré des j,Travaux de la
Soc. Imp. d. Natural, de St. Pétersbourg. T. XXXIII. fase. 2, russisch);'/,,Zoopsychologische
Fragen“ (Moskau 1896, russisch). An dieser Stelle will:. ich mich auf Erwägungen beschränken,
welche ausschließlich die Hummeln betreffen.
Vor allem möchte ich betonen, daß schon in der Formulierung der Frage selbst eine
grobe Ungenauigkeit enthalten ist: es sind nicht die Hummeln im a llg em e in en , welche
um an Zeit und Arbeit zu sparen, Öffnungen durch die Blütenkronen gewisser Gewächse
nagen, wie dies in dem Zitat von Perez angegeben ist; in unserem Faunengebiet wenigstens
und soviel ich auf Grund meiner eigenen Beobachtungen annehmen kann, besitzt nur eine
Hummelart, und zwar Bonibus terrestris, die Fähigkeit, die erwähnten Öffnungen anzufertigen.
Ich wenigstens habe noch nie beobachtet, daß Bonibus lapidarius, Bonibus sylvarum
oder Bonibus muscorum sich auf die Blüten von Melampyrum nemorosum setzten, welche-
ganze Waldwiesen wie mit einem dichten Teppich bedeckten. Ich habe diese Arten stundendavon,
wo und wie das Spinngewebe des Nestes den benachbarten Gegenständen anliegt,
Worten in Abhängigkeit davon, wo und wie das L ich t in das letztere eindringen kann
N ester aus Spinngewebe von verschiedener Dicke
wiedergegeben. D a s Nest A befindet sich zwischen
der Baumrinde ob und dem H olze obi ; infolgedessen
fällt das L ich t auf das Nest C o c nur von den
Seiten b — b i ; an diesen Stellen nun erweisen sich
die Schichten von Spinngewebe als am dicksten,
während da, wo das Nest sich an für das r a c h t
undurchlässige Gegenstände anlehnt, die Geweb eschicht
dünn ist. D ie Zeichnungen B und C zeigen
u n s, wie die Mächtigkeit de r Schich t des Netzes
immer mehr zunimmt, je kleiner der von der Baumrinde
(ob) v erde ck te T e il desselben w ird .1
Bringt man nunmehr das Dickenverhältnis
dieser Zeichnungen (Fig. 18) au f den Maßstab der
F ig . 17 (A, B, C) oder umgekehrt, so erhält man
völlig identische Bilder.
, oder mit anderen
In Fig. 18 sind drei
17- N. — äußeres Nest;
m. g. — Wabenmaße des inneren
N e s te s ; O — äußere Gegenstände,
welche die regelmäßige Anlage des
Nestes verhindern..
F ig . 18.
Die oben beschriebenen Erscheinungen sowie die daraus gezogenen Schlußfolgerungen
verdienen meiner Ansicht nach Interesse, da sie neues Licht auf den psychologischen Cha-
rakter..-!»' hier zu besprechenden Tätigkeit werfe§£ sowohl die Nester der Spinnen, als?
B ieh das äußeiiä Ne'st der'oberirdischen Hummefii'Ächeinen in Gei’talt eines Rackes, bei
welchem die ungleichmäßige I)ickc/der Wandungen durch eine bestimmte Reaktion des Bau-
Meisters auf das Sonnenlifcht bedingt wird. Der tiefer#,, dem das Nest erbauenden Architekten
zweifelsohne verborgen gebliebene Sinn dieser instinktiven Reaktion besteht natürlich
darin, daß da, wo das Licht s tä rk e flg notwendig hindurfehdringt, der Schutz d|p Nestes
augenscheinlich noch nicht mit genügender Solidität ifiiusgeführt worden isfjS liegt daher
irgend eine Seite der Hümmel- oder Spinriehnester einem für das (Licht undurchlässigen
Gegenstände unmittelbar an, so wird die mit den: Gegenstände in Berührung stehende
Wandung de$i:J^f|^|gtets dünneS ausgeführt werden und zwar bisweilen in sehr bedeutendem
Mäße:
Es fragt SlM nun, wodurch sieh in dieser Hinsicht die Psychologie des Hummelbaumeisters
von 'derjenigen des ■Spinnenbaumeisters unterscheidet?
Mit Kherheit kann man sagen, daß beide J$|,ch dürcBnichts unterscheide)!,; da beide,
'sowohl diese wie Jene, durchaus instinktiir=J|lM weder einer Erlernung noch einer Erfahrung
i t e h s der Baumeister bedürfen und Reaktlönen auf analoge Empfänglichkeit für
analoge Reize darstellen.
Was die Spinnen betrifft, so verweise ich den Leser bezüglich der Belege für die
Richtigkeit dieser meiner Behäiiptung auf mein Werk „LThdustrie des Araneina“ ; was jedoch
die Hummeln angeht,j sti will ich die I- rage dadurch beantworten, daß ich auf nachstehende
Tatsachen Hinweise*.
1 Genau dieselben Erscheinungen sehen wir auch bei Theridium lineatum (Ibid. PI. IV, Fig. 201 B) und bei vielen
anderen Spinnen.
Zoologica. Heft 40.