v. cd.
(Abbild.: 4. v. cd. Eupleres Goudoti, Gervais 1874 PI. VII Fig. 9.)
Der 1. v. cd. ist ungefähr so lang als breit, das Verhältnis J so nieder wie bei Viverra
zibetha 2, K niederer als bei allen Viverridae, der Schwanz ist also kürzer als bei allen Viverridae.
Ventral sind die Körper deutlich gewölbt, die rostralen Höckerchen nicht stark entwickelt,
schon am 15. v. cd. verschmolzen. Der Neuralbogen wird zwar ganz ähnlich wie bei
allen Viverridae reduziert, sein Rostralrand ist aber zuletzt nicht tief concav und das Dach nicht
sehr verlängert, so dass es nicht bis zum Wirbelrande reicht. Am 11. und 12. v. cd. ist nur der
rostrale Teil der Neuralleiste noch angedeutet. Der proc. spin. ist am 1. v. cd. relativ gross,
wie am 3. v. s, ganz hinten am Dach, vorn verlaufend, schmal, abgestutzt und etwas rückgeneigt
und wird so nur sehr langsam kleiner, ähnlich wie bei Lutra auch die letzten Reste des
Neuraldaches noch zuschärfend, aber stets ganz hinten und rückgeneigt, hierin also wie bei
Arctictis, wo er aber viel eher schwindet.
Die diapophyse ist am 1.-3. v. cd. nur als Eckchen oben mitten am Rand des Querfortsatzes
angedeutet, dann am 7. v. cd. plötzlich gross an der Wirbelseite, wie wenn sie als
Rostralteil des Fortsatzes abgelöst wäre, ähnlich wie bei Fossa 1 oder Lutra brasiliensis 3
Taf. IV Fig. 2 so lang als der Querfortsatz, vom 12. an aber schon knopfformig. Der Rostralrand
des letzteren ist nur am 1.—3. v. cd. fast vorn und läuft hier schon etwas bis mässig nach
hinten der Caudalrand auch etwas, der Querfortsatz ist daher nie breit und ragt etwas nach
hinten, vom 7. v. cd. an aber nur nach aussen; er ist nie gross, wird vom 4. an kleiner und
ist am 9.—11. nur links noch vorhanden, also viel eher rudimentär als bei den Viverridae. Sein
Ende ist schon am 1. v. cd. spitz, nur am 2. breiter gerundet, vom 7. an stumpf, caudal am
2.—6. mit etwas nach unten gerichteter Spitze versehen und zugleich am 4.—8. oben mit einem
winzigen Knöpfchen; ein zweites Caudaleck wie bei Herpestes fehlt aber.
Die praezygapophysen sind zuerst sich nicht nahe, ragen aber nur wenig nach aussen,
die metapophysen sind anfangs recht schwach; die proc. obliqüom. ragen nur wenig nach aussen,
sind am 7—10. v. cd. kaum grösser als die diapophyse, dann aber grösser als alle ändern Fortsätze
und bis weit hinten getrennt angedeutet. Die postzygapophysen rücken sich auch nur langsam
nahe, am 6. ist nur noch die rechte erhalten, dann endet der Neuralbogen einfach spitz.
Vom 11.—14. v. cd. ist aber hinten auf dem Körper eine Gabelleiste, die jedoch nur am 11. in
die Neuralleiste ausläuft.
Procyonidae.
(Abbild.: Ganzes Skelet, Procyon lotor und Cercoleptes caudivolvulus, Bl. S. Pf III und V.)
Die hier zusammengefassten Formen bilden eine ziemlich einheitliche Gruppe, Cercoleptes
weicht allerdings in der starken Entwicklung seines Schwanzes und sonst in einigen
Punkten von Procyon und Nasua ab. Die Masse des ersteren sind leider nicht recht brauchbar,
da mein Exemplar etwas krankhaft ist; bei Nasua unterscheidet Trouessart (Catalogus
Mam. p. 250) nur 2 Arten,, ich kann auf Grund meines Materiales keine Stellung einnehmen und
führe deshalb die sich im Ganzen recht ähnlichen Nasua fus.ca 1 und leucorhynchus, 2 ebenso
wie Nasua coati Bl. als besondere Arten an.
Für Procyon darf man als regelmässige Wirbelzahl wohl 14—15 v. th., 6—5 v. 1., 3 v. s.,
18 v. cd. annehmen (Bl. S. p. 14, 15; Flower 1888 p. 75; Giebel in Bronn p. 245; Gray 1862
p. 105, 106), doch zählt Giebel bei einem Procyon lotor auch 13 v. th., 7 v. L, 19 v. ed., Mivart
(Arctoidea 1885 p. 397) 16—20 v. cd. und ich fand 4 fest verbundene v. s.; für Nasua gilt so ziemlich
dasselbe (Bl. S. p. 18, 19; Flower 1888 p. '75; Giebel 1. c. p; 245; Gray 1. c, p. 107; Mivart
1. c.; Pagenstechör 1870 p. 211), doch kommen nach Flower 1. c. hier auch 2 v. s. vor, und die
Zahl der v. cd. ist stets höher, meist wohl 20—21, wird aber sehr verschieden angegeben, nach
Giebel 1. c. von 19 bis 27 schwankend, was sehr auflällig wärd. Cercoleptes endlich scheint
als Regel 14 v. th., 6 v .'1., 3 v. s. und 30 v. cd. zu haben (Bl. S. p. 21;: Flower 1888 p. 75;
Giebel in Bronn p! 245),’ doch giebt Gray (1862 p. 107) 15 v. th’., 5 v. 1. und 25—29 v. ed., Flower
1. c. 26—29 v. cd. an, sodass also in dieser Familie die Wirbelzahlen stark variieren, abgesehen
vom sacrum, das fast stets nur 3 Glieder zählt.
Atlasi
(Abbild.: Nasua, Cercoleptes caudivolvulus, Bl. S. PI. VIII. Blainville erwähnt S.. p. 20, dass er
keinen Unterschied zwischen dem Skelet der braunen und roten Nasua gefunden habe, er giebt
leider nirgends an, von welcher Form die einzeln abgebildeten Wirbel stammen.)
Die ventrale Spange ist nur bei Nasua schmal,' aber auch sonst nicht gerade breit; bei
Cercoleptes mit deutlicher hypapophyse versehen; der Neural bogen ist stets recht kurz, sein
Rostralrand ist median bei Nasua und Cercoleptes Bl. eben mit einer schwachen Convexität
versehen. Der Caudalrand ist gerade, seltener eben concav. Bei Suricata 1 ist der Neurälbögen
ähnlich, bei den Viverridae und Arctictis aber deutlich verschieden.
Der Flügel ist stets eine kleine Plätte, die seitlich wenig, hinten nur selten ein wenig
vorspringt, was von vielen Formen, z. B. Arctictis, unterscheidet. Das Rostraleck springt nie
vor und ist stets fast recht winkelig, bei Cercoleptes ziemlich, sonst nicht sehr weit seitlich gelegen,
daher ist die Kerbe ziemlich weit offen, was von Felidae und Viverridäe unterscheidet,
bei Cercoleptes aber ist sie wie bei letzteren überbrückt, wenn auch nur sehr schmal und deutlich
innerhalb von dem Rostraleck. Der relativ kürze Aussenf and läuft nur wenig oder kaum
nach aussen, das Ausseneck ist daher auch meist nur wenig spitzwinkelig’/o ft fast rechtwinkelig,
falls noch ein stumpfwinkeliges Inneneck in einiger Entfernung von der can. Vert.-Mündung vorhanden
ist. Bei Nasua 2 und Bl. fehlt allerdings jede Andeutung eines solchen.
Die rostralen Facetten sind ventral im Gegensatz zu den Viverridae fast, bei Procyon
lotor 1 sogar ganz verbunden, der Rand der Gelenke ist hier nur bei Nasua ein wenig convex,
dorsal aber ist deren Abstand gross, sie springen hier ausser bei Nasua Bl. deutlich vor. Der
bei Cercoleptes sehr enge can. vert. hat seinen caudalen Eingan g wie. bei den Viverridae stets
ganz hinten,. .ist bei Procyon 1 und Näsua Bl. ^.ehr kurz, bei Cercoleptes. Bl. aber fast so lang
als die Flügelbasis, die ihn fortsetzende Furche ist immer ganz flach, ebenso die dorsale, welche
Zoologien. Heft 36. 17