
Die rostralen Facetten sehen meist stark nach innen, bei M. taxus l a anormaler Weise ,
links nur nach oben, wobei hier die praezygapophyse auf ein horizontales Dacheck reduziert
ist. Sonst sind diese Gelenkfortsätze bis zur Dachhöhe frei, bei M. taxus 1 Bl. aber bis etwas
darüber mit dem Seitenteil verbunden, stets mit schwachen gerundeten metapophysen versehen.
Die proc. obliquom. sind nur bei M. taxus 1 a, anakuma 2 klein und spitz vorhanden, die postzygapophysen
bei M. taxus weit getrennt, bei M. anakuma 2 einander nahe, umschliessen bei ersterem
eine breite Cöncavität, bei letzterem einen spitzen Winkel.
v. cd.
(Abbild.: 1.—4. v. cd. Meies taXus, Bl. S. PI. VIII.)
Bei M. taxus ist im Gegensatz zu M. anakuma 2 der 1. v. cd. breiter als N;lang und der
2.—4. kürzer als dieser. Das Verhältnis I und K ist ziemlich wie bei Mellivora, ersteres eben
höher, letzteres eben niederer. Die rostrale Endfläche steht zuerst etwas schief, ventral ist
der Körper hier nur etwas, dann stärker gewölbt. Die rostralen Höcker sind gerundet und
verschmelzen bald, sind also nur schwach entwickelt.
Der pediculus wird bis zum 4. v. cd. kürzer, das Neuraldach ist bei M. anakuma 2 am
1. v. cd. schon schmaler als bei M. taxus und wird dann schmaler, ähnlich wie bei Mellivora
reduziert an die proc. obliquom. sieh anschliessend, seine Reste sind höchstens bis zum 6. v. cd.
vorhanden. Der Rostralrand ist dabei nur deutlich concav. Der proc. spin. ist bei M. taxus
am 1. v. cd. grösser als bei M. anakuma 2 und eben rückgeneigt, bei letzterem Senkrecht und
schwindet am 2. oder 3. v. cd.
Die diapophyse ist zuerst höchstens als Rostraleck des Querfortsatzes angedeutet, dann
bei M. taxus vom 7. oder 8. v. cd. an als sehr kleines Eckchen an der Wirbelseite, bei M. anakuma
2 nur angedeutet, also nur eben stärker als bei Mellivora. Der Rostralrand des Querfortsatzes
ist bis zum 3. oder 4. v. cd. ganz vorn, dieser hier breit, bei M. taxus Bl. am 2.-4. relativ
schmal, vom 3. an wird er kürzer, vom 7. an kleiner als die proc. obliquom. Seine Ränder
laufen einander parallel wenig, später kaum nach hinten und sein Ende ist stets abgestutzt, nur
am 1. v. cd. von M. taxus Bl. ragt das Caudaleck spitz deutlich nach hinten. Sonst ist auch
hierin Mellivora ganz ähnlich.
Die rostralen Facetten sind nur bis zum 2. oder 3. v. cd. vorhanden und sehen bei M. taxus 1
nur nach oben. Die metapophysen sind hier gerundet; die proc. obliquom. sind bei M. taxus
etwas nach aussen gerichtet, vom 8. an kaum grösser als die unteren Höcker und verschmelzen
etwa am 14. v. cd. Die postzygapophysen sind noch am 5. oder 6. v. cd. auf dem Wirbel als
flache Gabel angedeutet.
Mydaus.
(Abbild.: Ganzes Skelett Mydaus javannus (meliceps), Bl. S. PI. I.)
Schon Blainville (S. p. 9) stellt Mydaus neben Meies, worin ihm die späteren Autoren
folgen (Mivart: Arctoidea 1885 p. 394, 395, Trouessart: Catal. p. 255, Winge 1896 p. 70), in der
Wirbelsäule findet man aber vor allem Ähnlichkeit mit Mellivora und ausserdem einige Eigentümlichkeiten,
welche diese Form vor allen ändern Raubtieren auszeichnen, als welche vor
allem das Fehlen des can. transv. am atlas, die völlige Reduktion der Seitenfortsätze des epi-
stropheus und die Ausdehnung der rauhen Seitenfläche des sacrum bis zum Ende von dessen
3. und letzten Wirbel hier schon zu erwähnen sind.
Die Normalzahl der Wirbel dürfte 15 v. th. 5 v. 1. 3 v. s. 10—12 v. cd. sein, doch findet
man auch 14 v. th. 6 v. 1. (Bl. S. p. 11; Flower 1888 p. 75; Giebel in Bronn p. 245; Mivart: Arctoidea
1885 p. 397). Die Zahl der v. cd. ist also ähnlich gering wie bei Ursus, noch etwas niederer
als bei Mellivora.
A11 as.
Da bei meinem Original-Exemplar dieser Wirbel leider fehlt, kann ich nur nach Blainville
(S. p. 10, PI. I) erwähnen, dass der Neuralbogen recht kurz und der Flügel wohl ähnlich
wie bei der Procyon-Gruppe sehr klein und flach ist, sein Rostraleck nicht vorspringt und
die seitliche Kerbe mässig weit und unüberbrückt ist, und dass die rostrale Brücke recht
schmal zu sein scheint.
Nach Giebel 1. c. p. 263 scheint übrigens die ventrale Spange nicht schmal zu sein,
woraus sich ein deutlicher Unterschied von den Procyonidae ergäbe und ist als Besonderheit
kein can. transv. vorhanden. Da auch bei manchen Mustelidae der Flügel ziemlich klein und
die 'Seitenkerbe nur sehr schmal oder nicht überbrückt ist, scheint der atlas nicht gegen die
Zugehörigkeit von Mydaus zu dieser Familie zu sprechen.
E p i s t r o p h e us.
(Abbild.: Mydaus meliceps 1, Taf. III Fig. 4.)
Durch seine Kürze und Breite unterscheidet sich der Körper leicht von dem aller
anderen Raubtiere, das Verhältnis B ist aber doch noch höher als bei manchen, z. B. Ictis,
manchen Lutrinae. Der dens ist kurz, breit und stumpf, die sehr stark ovale Endfläche steht
im Gegensatz zu den übrigen Raubtieren kaum schief zur Axe und der Körper ist ventral
kaum eingesenkt, fast platt, wobei caudal nur zwei Höcker in weiter Entfernung von einander
angedeutet sind.
. Der pediculus ist natürlich auch recht kurz, sein ziemlich hoher Rostralrand eben rückgeneigt,
der can. vert. ist relativ sehr breit, also wie bei Nasua, während er bei Meies nicht
So breit, bei Mellivora wie sonst relativ schmal ist. Der gerade Oberrand des hohen proc.
spin. steigt caudalwärts etwas an, der Ventralrand der mässig hohen Platte auch etwas nach
vorn zu, diese ist hier am Ende gerundet. Caudalwärts ist der Oberrand etwas verdickt, das
nicht spitze Ende ragt deutlich nach hinten vor, sein stumpfer einfacher Caudalrand läuft nach
vorn unten zu dem etwas concaven eben gerundeten unverdickten Dachrande, der auf den
postzygapophysn ohne hyperapophysen gerundet endet. Diese caudale Partie ist demnach derjenigen
bei Mellivora ähnlich gestaltet.
Sehr charakteristisch ist, dass die seitlichen Fortsätze ganz fehlen oder zu einem kleinen
Höckerchen an der Rückseite der rostralen Gelenke reduziert sind, dass also hier auch ein
can. transv. fehlt, was sonst bei keinem Raubtiere der Fall ist.