U n t e r e r
m o la r 4
M i l e
g e b i s s
U n t e r e
P r äm o :
b e i d e i
g e s t o r i
stierenden an oder er ist als Atavismus zu deuten. Auf diese Frage werden wir im vergleichenden
Abschnitte zurückkommen.
P r ä - P d 4 tritt wie der entsprechende Zahn des Oberkiefers bei E. e u r o p a e u s in zwei
des ziemlich gut unterschiedenen Formen auf:
;e's A) (Fig. 66) bei 5 Exemplaren ist an der ganz intakten Krone die vordere Partie, (vordere
Innenspitze Z itte l; Paraconid Scott) schwach zweispitzig und bildet keinen Kegel, sondern
eine Schneide, welche in die Hauptspitze (vordere Aussenspitze Z itte l; Protoconid Scott) übergeht,
so dass Protoconid und Paraconid nur durch eine ganz schwache Vertikalfurche an der
Labialfläche von einander getrennt sind.
B) (Fig. 68—70) bei 11 Exemplaren ist die vordere Partie einspitzig, schlanker, einen
Kegel bildend, welcher durch eine Vertikalfurche an der Labialfläche scharf von der Hauptspitze
abgesetzt ist.
Die übrigen Exemplare von E. e u ro p a e u s bilden Zwischenformen zwischen diesen Extremen.
Form A stimmt durch die Beschaffenheit ihrer Vorderpartie am nächsten mit M 1
überein, während Form B dem Nachfolger (P4) etwas ähnlicher ist als Form A.
P d 4 bei E. alg iru s, a u ritu s , a lb u lu s , s e n a a re n s is und a lb iv e n tr is weichen von
P d 4 bei E. e u ro p a e u s dadurch ab, dass, sowohl das Paraconid (Scott) als der Innenhöcker
(= vordere Zwischenspitze Zitt.; Deuteroconid Scott) schwächer ausgebildet sind. Am schwächsten
sind besagte Zahnteile bei E. je rd o n i (Fig. 73), wodurch dieser Zahn vollkommen mit
dem entsprechenden bei T e t r a c u s (Fig.75 verglichen mit Fig.76) übereinstimmt,
r p e r - P 4 unterscheidet sich von P d 4 vornehmlich dadurch, dass er stets sowohl absolut als
änder auch im Verhältnis zu seiner Länge höher ist als der letztere,, und dass der Innenhöcker meist
4 etwas stärker ist. Der Unterschied zwischen P 4 und P d 4 tritt fast immer sehr deutlich
hervor, vergleiche z. B. das Verhalten bei E. a lb u lu s (Fig. 26, 27). Durch das starke, nach
vorn gerichtete Paraconid zeichnen sich E. e u r o p a e u s (Fig. 67),. c h e fo o , f r o n t a l i s und
n i g e r 1) aus. Bei d e s e r t i , s e n a a r e n s i s (Fig. 65b), a l b i v e n t r i s (Fig. 72), c o l l a r i s
(Fig. 77), p ictu s und micropus ist die ganze Krone kürzer, weil das Paraconid lingualwärts gerückt
und etwas schwächer ist, so dass es in der Lateralansicht teilweise von der Hauptspitze
verdeckt wird. Eine etwa vermittelnde Stellung nehmen E. a lg iru s (mit individuellen Schwankungen),
au ritu s, a lb u lu s (Fig. 26) und einige a lb iv e n tris (als heterodactylus bestimmt) ein2).
Eine Parallelentwicklung der P d 4 und P 4 ist also nicht zu verkennen.
Bei 2 E. e u ro p a e u s finde ich beiderseits zwischen den Hauptwurzeln eine dritte kleinere,
welche unmittelbar unter der Hauptspitze ausgeht (Fig. 71).
i a r 4 Bei P a la e o e r . e dw a rd s i3) und in te rm ed iu s stimmt P 4 besser mit P d 4 als P4 der
i a u s - recenten Formen überein, indem der Innenhöcker nur angedeutet und das Paraconid niedriger
:ei*ni? als bei dem letzteren ist; da das Paraconid nach F ilh o ls Abbildungen, ausserdem deutlich
v o r der Hauptspitze hegt, kann auch P4 bei E. co lla ris , a lb iv e n tris etc. nicht zum Vergleich
herangezogen werden4).
1) Nach B la n fo rd s (78) Fig. 4.
2) Der verschiedene Bau des P 4 bei den verschiedenen Arten findet in der bisherigen Litteratur keine
Beachtung.
3) F ilh o l (79) pag. 13, Fig. 25, 27.
4) Wie sich P 4 bei P a la e o e r . c a y lu x i verhält, lässt sich aus der Mitteilung F ilh o ls nicht entnehmen. Von
P 4 bei E. priscusx) kommt durch das niedrige Paraconid dem P d 4 der recenten Formen
jedenfalls näher als dem P4.
Auch bei E. a r v e r n e n s is stimmt P 4 nach G e rv a is ’ Abbildung2) und D e p ^ re ts Beschreibung3)
am meisten mit Form B des P d 4 bei E. e u ro p a e u s überein.
Bei E. s a n s a n ie n s is dagegen stimmt er nach D e p ö re t vollständig mit P4 bei E. euro
p a e u s überein; nach D e p d re ts Abbildung4) zu urteilen, scheint mir aber die Übereinstimmung
mit solchen Formen wie E. au ritu s, welche D ep ^ re t wohl nicht Vorlagen, entschieden
grösser zu sein.
Aus v o r s te h e n d e r U n te rsu ch u n g e rg ie b t s ic h die b e d eu tu n g sv o lle That-
sa ch e, d a ss d e r u n te re P räm o la r 4 bei allen b ish e r b ek an n ten ä lte s te n E rin a ce in i,
n äm lich den en aus dem U n te rm io c ä n (Palaeoer. edwardsi, E. priscu s, a rv e rn e n s is )
und dem m ittelm iö c än en P a la e o e r. in te rm ed iu s, das G e p rä g e de s P d 4 de r h eu te
lebenden A rte n trä g t, und d a ss e r s t im M itte lm io c än bei E. sa n sa n ien s is die Form
des P4 de r modernen E rin a c e u s -A rte n e n ts te h t.
Die Molaren aller Erinaceini verhalten sich gleich; nur Ml bei E. a rv ern en sis soll U n t e r e
eine von den übrigen abweichende Gestalt zeigen8).
P a laeo er. inte rmedius dagegen bemerkt G a i l la r d (99, pag. 16) ausdrücklich: „Du côté interne, le troisième denti-
cule (i^; Innenhöcker) n’est représenté que par im pli de l’émail réliant la grande pointe à l’angle postéro - interne
de la dent.“
1) S c h lo s s e r (87) Taf. IV, Fig. 6.
| g § i G e rv a is ..(5^) Fig loa
H D e p ir e f ® pag. 147.
4) D ep é re t (S7) Pl. X I II, Fig. 11 .