Tafel XLIX.
S p h e n o d o n .
igg. 151— 165. 15 Querschnitte durch den in Fig. 150 dargestellten Embryo von dem rostralen
Ende des Embryos nach dem kaudalen mit der höheren Nummer vorschreitend. Vergrösserung
60 mal.
Die Schnitte Figg. 151— 153 sind durch den Bereich des entweder schon ganz
oder fast völlig geschlossenen Amnions gelegt worden, 154— 158 liegen v o r der ventralen
Urdarmöffnung, 159 ist an einer Stelle u n m i t t e lb a r vor der ventralen Urdarmöffnung
geführt worden, 160 schneidet den Urdarm (Canalis neurentericus), 161 trifft die
d o r s a l e Urdarmöffnung und 162— 165 liegen h in t e r dieser.
A. Amnion.
Af. Amnionfalte.
Ah. A m n i o n h ö h l e .
S. Seröse Hülle.
Amnion und seröse Hülle sind noch miteinander verwachsen, erst sehr viel später
trennen sie sich durch das Hineinwachsen des Mesoderms. Beide Hüllen werden durch
e in e ektodermale Falte dargestellt, die sich rostral-kaudalwärts über den Embryo hinüberschiebt.
An den Seiten des Embryos kann man diese Amnionfalte weit bis hinten verfolgen
(Figg. 154— 156). Weil das Amnion rein ektodermal ist, kann man es als P r o -
am n io n bezeichnen.
E c i. Die äusserste Zelllage des äusserembryonalen, z w e i s c h i c h t i g e n Ektoderms.
Diese Zellen bilden die äussere Bedeckung der s e r ö s e n H ü l le . Sie haben oberhalb
dieses Embryos eine ganz ausserordentliche Grösse erreicht; auch ihre Form ist abweichend,
ihre Zellkerne sitzen an der Basis.
Wenn dieselben auch an der bereits ausgebildeten serösen Hülle am meisten ins Auge
fallen, so lassen sie sich aber auch bereits — wie ja schon in den vorhergehenden
Stadien — auf den übrigen Teilen des Blastoderms, die später zur serösen Hülle Verwendung
finden, nachweisen.
Wie schon mehrfach betont, gehen sie nicht auf den eigentlichen Embryo hinauf,
und dadurch kann man scharf —- man vergleiche die einzelnen Schnitte — den extra-
embryonalen von dem embryonalen Teil des ektodermalen Blastoderms unterscheidene.
Entoderm.
e i. Dotterentoderm.
m. Mesoderm.
Wie man sieht, h a t s i c h j e t z t ü b e r a l l d a s M e s o d e rm v om E n t o d e rm
g e t r e n n t .
In dem v o r d e r s t e n , medianen Teil des Embryos (Figg. 151, 152) ist noch kein
Mesoderm enthalten; dagegen ist es in den l a t e r a l e n Partien auch hier bereits eingedrungen.
Die p e r ip h e r e n , l a t e r a l e n Teile des Mesoderms und namentlich auch
der verdickte Abschnitt desselben (m[s]), eilen als M e s o d e rm f lü g e l oder Mesodermhörner
den übrigen Partien rostralwärts weit voraus.
Ch. C h o r d a . Während sie in ihrem h in t e r e n und v o r d e r e n Abschnitt (Figg. 157,
158 und 159) noch mit dem Mesoderm, in welchem sie ihre Entwickelung fand, zusammenhängt,
ist sie in ihren mittleren Partien (Fig. 156) bereits aus demselben ausgeschaltet;
sie zeigt dort an ihrer Unterseite eine starke konkave Einbuchtung, die Chordarinne.
Später löst sie sich sowohl vom Mesoderm als auch vom Entoderm völlig los und
wird vom letzteren schliesslich unterwachsen.
In ganz s p ä t e n Stadien kann sie dann wiederum mit dem Ektoderm Verbindungen
eingehen und regelmässig verschmilzt sie, sobald der Kopfdarm entsteht, dort mit dem
Entoderm, indem $ie eine Zeit hindurch einen Teil der dorsalen Darm wand bildet, bis
sie dann schliesslich auch wieder daraus ausgeschaltet wird. (Vergleiche auch big. 52
der Beiträge III.)
rr. Rückenrinne.
mw. Die letztere umgebenden Medullarwülste, welche sich aus den auf den Figuren
130 bis 135 mit mz bezeichneten Zellen entwickelt haben.
ud. Urdarm, den man jetzt wohl schon als Canalis neurentericus bezeichnen kann.
Kaudalwärts von der oberen Mündung des Urdarms ist die Primitivrinne (Figg. 162
bis 164) und noch weiter nach hinten die Primitivplatte (ohne Rinne) (Figur 165) geschnitten
worden. Hier hängt Ektoderm und Mesoderm zusammen, und hier findet auch
jetzt noch eine starke Wucherung von Mesodermzellen aus dem Ektoderm statt (Ec + m).
E ki ist die aus der Primitivrinne hervorquellende Zellenmasse, die nach vorne und
unten hin noch immer mit dem an der ventralen Urdarmöffnung gelegenen E n t o b l a s t -
k n o p f (Fig. 159 ek) zusammenhängt.