rr. R ü c k e n r i n n e . Die Zellen, in welche sich dieselbe einsenkt (mz), und d ie a l s
d i e V o r lä u f e r d e s s i c h s p ä t e r b i l d e n d e n M e d u l la r r o h r s a n z u s e h e n s in d ,
unterscheiden sich schon frühzeitig von den übrigen Ektodermzellen.
Die Ektodermplatte, in welcher sich die Rückenrinne anlegt, besteht nämlich in der
Hauptsache aus zwei verschiedenen Arten von Zellen. Die einen, die bedeutend zahlreicheren,
sind grosse Cylinderzellen mit umfangreichem, hellem Kern. Die anderen, dazwischen
verstreut, besitzen einen ganz dünnen, spindelförmigen Körper, mit länglichem,
sich sehr stark färbbarem Kern. (Auf den Abbildungen ist es versucht worden, diese
beiden Zellarten anzudeuten.)
Die zuletzt genannten Zellen f e h l e n nun im Bereich der Rückenrinne vollständig,
Hier ist allein die erste Sorte von Zellen vorhanden und zwar meistens nur in einfacher
Schicht (wenn auch mit mehrfacher K e r n r e ih e ) . Die Kerne selbst .befinden sich allein
an den ventralen Enden der Zellen, während die dorsalen von ihnen frei bleiben.
Es ist bemerkenswert, dass sich diese zukünftigen Medullarzellen auch bereits in
dem v o r d e r e n Teil des Embryonalschildes, wo sich noch gar keine Rückenrinne gebildet
hat, in der Verlängerung derselben vorfinden (Fig. 130). Sie liegen dort u n t e r h a lb
der gewöhnlichen Ektodermzellen und zeigen bereits den Ort an, an dem später die
Rückenrinne entstehen wird. Noch weiter nach vorne verlieren sie sich allmählich in
den sie umgebenden übrigen Ektodermzellen.
Wegen der übrigen Bezeichnungen vergleiche man die Erklärung zu den Figuren
117 bis 127.
Tafel XLVIII.
S p h e n o d o n .
Figg. 143 und 144. Älterer Sphenodon-Embryo, bei welchem sich an dem vorderen Ende
bereits die erste Spur eines geschlossenen Amnions (A) bemerkbar macht, von oben
und unten betrachtet. Vergrösserung 12 mal.
rr. Rückenrinne,
u. Dorsale Urdarmöffnung.
prr. Primitivrinne.
Chr. Chordarinne.
ek. Entodermknopf, in der ventralen Urdarmöffnung steckend.
Figg. 145— 149. Fünf Querschnitte durch den h in t e r der ventralen Urdarmöffnung gelegenen
Teil des in Figg. 143 . und 144 abgebildeten Embryos, Schnitt Fig. 145 ist unmittelbar
vor der ventralen Urdarmöffnung geführt worden, 146 geht durch den Urdarm, 147
durch die obere Urdarmöffnung und 148— 149 schneiden die kaudal von der oberen
Urdarmöffnung befindliche Primitivrinne. Vergrösserung 60 mal.
Die erste Andeutung der A m n i o n f a l t e (Af) macht sich bereits weit kaudalwärts
bemerkbar (Figg. 145 und 146).
Das Lumen des U r d a r m s (ud) ist ausserordentlich stark zusammengepresst, jedoch
deutlich sichtbar. Der spätere Canalis neurentericus nimmt sehr wahrscheinlich direkt
aus dem Urdarm seinen Ursprung; sollte der letztere thatsächlich auf irgend ein Stadium
so reduziert werden, dass er s c h e in b a r verschwunden ist, was ich selbst aber nicht
beobachtet habe, so ist das dennoch von keiner Bedeutung, denn Urdarm und neurenterischer
Kanal sind sicher dieselben Bildungen.
Das M e s o d e rm ist überall vom E n t o d e rm getrennt. An der oberen Urmund-
öffnung und im Verlauf der Primitivrinne hängt es dagegen mit dem E k t o d e r m zusammen.
Die Ränder des letzteren schlagen sich an diesen Stellen direkt um und an
ihnen findet e in e N e u b i ld u n g d e s M e s o d e rm s a u s E k t o d e r m z e l l e n statt (Ec + m).
Die Ränder der P r im i t i v r in n e (pr) stehen weit auseinander. Zwischen ihnen
befindet sich eine Zellmasse, welche in letzter Linie im Zusammenhang steht mit dem
Entodermknopf (ek) und dem aus; der oberen Urmundöffnung herausquellenden Zell-
propf (eki). Man vergleiche hierzu die Figuren 134—-141 und deren Erklärung.
Fig. 150. Älterer Embryo von Sphenodon bei g e r in g e r e r Vergrösserung dargestellt, wie
sie bei den übrigen Totalfiguren angewendet wurde. Ansicht von oben.
A. Amnion.
vaf. Vordere Amnionfalte.
Die v o r d e r e Hälfte des Embryos liegt u n t e r h a lb des BlastodermS; sie ist aber
in den Dotter noch nicht tief eingesunken und zu dem übrigen Teil des Embryos auch
nicht so winklig abgeknickt, wie es später in so hohem Gradp der Fall ist.
rr. Tiefe und von den Medullarwülsten eingefasste R ü c k e n r in n e ,
u. Obere Urdarmöffnung.