v. s.
(Abbild.: Cryptoprocta ferox 1, Taf. I Fig. 12.)
Der 1. v. s. ist viel kürzer als der 7. v. 1., die folgenden v. s. aber sind kaum kürzer.
Im Verhältnis G schliesst sich Crypt- zwar wieder an Felis an, aber nur an die wenigen
Formen mit höherer Zahl, welche also den Viverridae am nächsten stehen. Bei H aber steht
sie entschieden bei letzteren, indem nur Felis pardus ein ebenso niederes Verhältnis zeigt,
während es bei diesen Regel ist. Sonst bietet der eben gebogene Körper, der am 2. und 3. v. s.
ventral deutlich gewölbt ist, nichts Bemerkenswertes; der Neuralbogen mit seinem relativ
kurzen, ziemlich concaven Rostralrand kann höchstens von der Mehrzahl der Felidae unterscheiden,
die for. sacr. dors. sind, wie dort, wohl entwickelt und der can. vert. ist caudal fast
so hoch als breit, wie öfters bei Felis der Fall ist.
Etwas charakteristisch sind auch die deutlichen, getrennt stehenden und ziemlich gleich
hohen proc. spin, die etwas niederer als die proc. spin. des 7. v. 1. sind, ein kurz abgestutztes
Ende haben und bei Crypt. 1 ziemlich senkrecht stehen, während sie bei Crypt. M. E. eben
vorgeneigt zu sein scheinen. Die Seitenteile besitzen, wie bei allen Viverridae, eine recht deutlich
entwickelte, horizontale Oberfläche, wodurch das sacrum, von oben gesehen, mässig breit
erscheint, während bei Felidae die Oberfläche am 1. v. s. nicht oder doch nicht so breit entwickelt
ist. Der Seitenrand, welcher am 2. v. s. ein deutliches Eck bildet, verläuft etwas unregelmässig
nach hinten, wo ein mässig breites, plattes und ziemlich grosses Caudaleck nach
hinten aussen ragt, während der Caudalrand deutlich vor dem Wirbelende sich ansetzt. Die
rauhe Seitenfläche ist also sowohl von der praezygapophyse wie von dem 1. for. sacr. dors.
weit getrennt, sie steht ziemlich senkrecht, ihr etwas vorspringender Rostralrand hat, wie meistens
bei den Viverridae, kaum eine Kerbe, sonst ist sie wohl so ziemlich wie bei Felis ausgebildet,
auch , greift sie, wie dort Regel ist, nur eben ein wenig auf den 2. v. s. Uber. Die
praezygapophysen, mit ganz schwachen metapophysen versehen, ragen frei in die Höhe und
sind einander relativ nahe; die proc. obliquomamillares sind ebenso wie die wenig divergierenden,
aber sich nicht sehr genäherten postzygapophysen recht deutlich, was wohl mit der starken
Entwickelung des Schwanzes zusammenhängt.
v. cd.
Die mittleren v. cd. sind ziemlich stark verlängert, wie es sowohl bei Felidae als bei
Viverridae nicht selten der Fall ist. Die Endflächen der ventral und dorsal gewölbten Wirbel
stehen immer senkrecht, ventral befindet sich am 11. 13. v. ed., am Caudalende ein nach vorn
lang auslaufendes, winziges Knöpfchen, und etwa vom 5. v. cd. an treten hier am Rostralende
die zwei Höckerchen auf, welche bis zum 10. so gross als die proc. obliquomamillares werden
und erst am 20. v. cd. verschmelzen. Der Neuralbogen wird sehr langsam, lang, nieder und
schmal werdend, ähnlich wie bei Felis domestica 1 reduziert, wobei er aber bei Crypt. M. E.
am 10- v. cd. nicht ganz bis zum Wirbelende reicht, später ist er nicht mehr angedeutet. Der
proc. spin. ist am 1. v. cd. zwar relativ gross, am 2. jedoch schon rudimentär; die diapophyse
ist, wie häufig bei Felis, am 1. und 2. v. cd. als Eckchen am Querfortsatz angedeutet, um dann
erst am 6- v. cd. fast frei an dem Wirbelkörper aufzutreten, sie ist am 7.-9. v. cd. relativ
gross, vom 10, v. cd. an fast grösser als die proc. obliquom., vom 17. an aber nur eben angedeutet
.D
er caudale Rand des Querfortsatzes ist stets ganz hinten, der Rostralrand aber schon
am 1. v. cd. nicht ganz vorn, der Fortsatz läuft wie bei Felis gegen sein Ende zu, ragt nach aussen
hinten und ist zuerst etwas rückgebogen, anfangs stark, vom 12. an jedoch ganz rudimentär.
Die rostralen Facetten sind, wie bei den langschwänzigen Viverridae, länger vorhanden als
bei Felis; die proc. obliquom., vom §1 an etwas nach aussen gerichtet, sind relativ klein und
bleiben bis zum 22. v. cd. weit getrennt. Die metapophysen und postzygapophysen bieten
wie meistens nichts Bemerkenswertes.
Viverridae.
(Abbild.: Ganzes Skelet Viverra eivetta Bl. V. PI. IV , Mangusta (Herpestes) ichneumon
Bl. V, Fl. I; Paradoxurus typus Bl. V. PI. II.)
Um die Beschreibung abzukürzen, werden hier wie im Folgenden sich nahe stehende
Formen, so weit ihre Wirbelsäule nicht Besonderheiten aufweist, zusammen besprochen. Es
werden hier als Viverridae die Viverra-, Herpestes- und Paradoxurus-Gruppe zusammengefasst.
Zu der ersteren gehören die Genera Genetta, Viverra und Fqssa, alle durch z. T. besonders
stark gestreckte Wirbel ausgezeichnet (Viverra zibetha 2 ist krankhaft), von der Her-
pestes-Gruppe untersuchte ich nur Herpestes und Bdeogale, es sind hier die zahlreichen Abweichungen
von Herpestes ichneumon 1 und H. ichneumon Bl. auffällig, so dass eine Unterscheidung
des letzteren als H. numidicus F. Cuv. nicht unwahrscheinlich ist, auch ist zu beachten,
dass H. caffer 2 stets viel gestrecktere Wirbel besitzt als der erstere. Paradoxurus
und Nandinia endlich wurden fast nur wegen der Ähnlichkeit ihrer Massverhältnisse zusammengestellt,
im übrigen zeigen beide Genera keine besonders nahen Beziehungen zu einander;
Nandinia schliesst sich zwar gut an die anderen Viverridae an (Anm.: Auch Winge (1896 p. 52),
der die nahen Beziehungen zu Amphictis hervorhebt, erkennt an, dass das Skelet in vielen
Punkten den Viverridae gleiche), doch finde ich in der Beschaffenheit der Wirbel keine Stutze
für die Ansicht von Carlssohn (1900), dass sie eine Mittelstellung zwischen Viverrinae und
Herpestinae einnehme. Meine beiden Originalexemplare zeigen übrigens zwar im Schädel und
Gebiss kaum Unterschiede, in der Wirbelsäule z. B. in der Zahl der v. cd. jedoch sehr deutliche,
so dass hier vielleicht doch eine Varietät abzutrennen ist. Noch mehr und auch im
Gebiss verschieden ist Paradoxurus hermaphrodita 1 von P. typus Bl., So dass letzterer ziemlich
sicher als var. niger .(Trouessart p. 329) unterschieden werden muss.
Die. Wirbelzahl ist bei der Viverra-Gruppe in der Regel dieselbe wie bei den bisher beschriebenen
Formen, bei Viverra wechselt wie bei Felis die Lage des v. th. i. zwischen dem 10. und
11. v. th., Viverra eivetta soll nach Bl.V. p. 3 aber 14. v. th. 6. v. 1. haben, sonstige Ausnahmen
sind offenbar auch nicht selten, so besitzt Genetta dongalana 1, eine von Hemprich und Ehrenberg
1835 aufgestellte, in der späteren Litteratur, speziell in Trouessart, aber unbeachtet gebliebene
Art,, vor dem sacrum einen überzähligen Wirbel, wie im Abschnitte B dieser Arbeit auseinandergesetzt
wurde; Gray (1862 p. 71) nennt dafür eine Genetta senegalensis mit nur 6 v. 1., Flower